Junkers Ju 52/3m Civil

Revell 04975 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Junkers Ju 52 genießt als "Tante Ju" einen legendären Ruf. Sie begann ihren Weg als einmotorige Konstruktion (Ju 52/1m) mit einem 800 PS-Motor. Diese war kein Erfolg. Es folgte die bekannte erfolgreiche Umkonstruktion. Diese Ju 52/3m flog am 07. März 1932 erstmals. Damit begann eine Erfolgsgeschichte.

In den 1930er Jahren war die Ju 52/3m nicht nur das erfolgreichste Verkehrsflugzeug in Deutschland. Schnell geriet dieses in den Fokus der Militärs. So gehörte sie zur Erstausstattung der noch geheimen Luftwaffe als Transporter und Behelfsbomber. In der ersteren Rolle war sie bis 1944 in der Produktion. Nach dem WW II lief diese in Frankreich wieder an. Selbst in Indochina wurde die robuste Konstruktion wieder eingesetzt.

Nach 1945 wurde die Ju 52/3m auch in der Schweiz bis in die Gegenwart eingesetzt. Aktuell sind die nach einem Absturz verbliebenen Exemplare an den Boden gefesselt. Selbst die Lufthansa-Traditionsmaschine soll nie wieder fliegen. Vielleicht schaffen es die Schweizer die beiden Ju-Air Maschinen noch mal in die Luft zu bekommen. Derzeit geht man von 2021 aus.

Bausatz: Bekanntlich hat Revell keinen eigenen Bausatz der Junkers Ju 52 im Maßstab 1/72 im Programm. Natürlich gibt es immer wieder den Italeri-Bausatz im Programm. So gibt es hier die zivile Variante. Das Original erschien unter dem damaligen Label Italaerei 1977 erstmals. So findet man in der attraktiven unpraktischen Schüttbox drei silberne Spritzgussrahmen mit 179 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit 17 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Da Italeri auch die militärische Variante abbilden will, gibt es eine Menge Alternativteile für die Restekiste. So kann man theoretisch auch eine militärische Ju 52 daraus bauen… Die Ju-Air Flugzeuge stammen ja von der Schweizer Luftwaffe. So gibt es auch in der Bauanleitung auch eine Option auf der rechten Rumpfseite. Hier kann die große Ladeluke auf der Steuerbordseite eingebaut werden. Bauanleitung und Bemalungsanleitung widersprechen sich hier. Auf allen mir bekannten Fotos ist diese aber bei den beiden Flugzeugen der Ju Air eingebaut. Die Wellblechstruktur ist recht gut und am Bug gibt es versenkte Strukturen.

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Das ist recht solide ausgestattet. Auf den beiden Pilotensitzen sollte man die Sitzgurte hinzufügen. Das Instrumentenbrett gibt es noch als Decal. Weiter hinten gibt es auch für die Passagiere die Sitze und so schlägt die Bauanleitung vor, dass die Tür offen bleibt. Die Fenster werden übrigens von innen eingeklebt und leider hat der Rumpf innen keinerlei Struktur sondern ist glatt.

Die drei Motoren reichen von der Detaillierung aus. Diese verschwinden zum Teil hinter den Verkleidungen. Alle Ruder haben scharfe Hinterkanten. Ich finde die beiden Hauptfahrwerksräder etwas einfach. Aktuell gibt es keinen Ersatz auf dem Markt. Aber auch ohne kommt man gut klar.

Die Farbangaben beziehen sich nur auf das eigene System. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Wartungshinweise gibt es hier natürlich.

Bemalungen:

  1. Ju 52, HB-HOP der Ju-Air, Dübendorf, Schweiz 2003;
  2. Ju 52, HB-HOS/A-701 der Ju-Air, Dübendorf, Schweiz 1985.

Fazit: Eine gelungene Auflage der zivilen Junkers Ju 52 in unterschiedlichen Ju-Air Bemalungsvarianten im Maßstab 1/72.

Volker Helms, Godern (März 2020)