Vorbild: In den 30er Jahren wurde die Idee des Sturzkampfflugzeugs auch in Deutschland sehr stark propagiert. Gegen die Heinkel He 118 setzte sich die Junkers Ju 87 durch. In Spanien wurde die A-Version erprobt.
Mit einem stärkeren Jumo 211 wurde die B-Version ausgerüstet. Immerhin konnte sie eine Waffenlast von 1000 kg tragen. Ab 1939 kam sie zum Einsatz. Zur Vergrößerung der Wirkung bekamen die Maschinen eine Sirene.
Die Junkers Ju 87D entstand durch eine gründliche Überarbeitung der B-Version. Dafür wurde insbesondere der Triebwerksbereich und die Kanzel aerodynamisch verbessert. Es kam auch eine stärkere Version des Jumo 211 zum Einbau. Ab Januar 1942 kamen die ersten Einsatzmaschinen Ju 87D-1 an die Front. In ihrer Rolle als Stuka war auch die D-Version schnell überholt. Ab der D-3 fiel die Sirene weg und das Flugzeug wurde vermehrt im Erdkampf eingesetzt. Für diese Rolle wurde auch die Spannweite ab der D-5 vergrößert.
Die G-Version war zur Panzerbekämpfung optimiert und besaß zwei 37mm Bordkanonen unter der Tragfläche. Pro Kanone standen nur sechs Schuss zur Verfügung. Teilweise wurden G-Maschinen aus D-3 (G-1) und D-5 (G-2) umgerüstet. Oberst Rudel – nicht nur Könner sondern auch überzeugter Nationalsozialist – konnte beim St.G 2 Immelmann immerhin 519 sowjetische Panzer abschießen.
Bausatz: Tja, Revell hätte auch mal ein zeitgemäßer Ju 87 Bausatz gut getan. Hier jedoch gibt es einen Oldie aus eigenem Hause, der schon ein paar Jahrzehnte hinter sich hat. Das Ganze wird in die unpraktische Schüttbox verpackt. Dazu gibt es eine Bauanleitung deren Layout auch schon antiquiert ist. Der Vorbildteil ist zwar sehr informativ, jedoch in einer winzigen Schrift gedruckt. Jugendliche mit ausreichender Sehschärfe lesen den Text nicht, da er zu lang ist und die Leute über 40 benötigen eine Brille oder Lupe.
Die vier grünen Spritzrahmen besitzen 61 Einzelteile. Dazu kommen eine einteilige Klarsichtkanzel und der gut gedruckte Decalbogen. Alle Bauteile besitzen feine erhabene Strukturen und entsprechen dem Stand der damaligen Zeit. Die Details sind etwas einfach gehalten. Erstaunlicherweise gibt es beim Pilotensitz aufmodellierte Sitzgurte und insgesamt ein Cockpit welches eine Grundausstattung besitzt. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Auch eine einfache Motorreplik gibt es hier. Die Hinterkanten der Ruder sind scharfkantig und daher gut gelungen.
Revell hat es nach wie vor nicht geschafft vernünftige RLM-Farbtönen selbst zu produzieren. Sie werden in der Bemalungsanleitung immerhin benannt. Gut gelungen ist der exzellente sowie fehlerfrei gedruckte Decalbogen mit seinen vielen Wartungshinweisen.
Bemalungen:
Fazit: Ein Bausatz von gestern in einer unpraktischen Verpackung. Man kann auch aus diesen Teilen ein vernünftiges Modell bauen. Für Einsteiger ist der Kit trotzdem zu empfehlen.
Literatur(Auswahl):
Stuka Volume Two: Luftwaffe Ju 87 Dive-Bomber Units 1942-1945 (Luftwaffe Colours) Peter C. Smith Classic Publication 2006 ISBN 1903223709 |
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Vom Original zum Modell: Junkers Ju 87 Helmut Erfurth Bernard & Graefe Verlag 1999 ISBN 3-7637-6017-2 |
Volker Helms, Godern (August 2010)