Zuerst aber schauen wir mal kurz in die Historie dieses bemerkenswerten Flugzeugs. Die Geburtsstunde der He 219, begann mit einem Projekt der damaligen Heinkel AG, ein Mehrzweckkampfflugzeug zur Verwendung als Aufklärer, Schnellbomber und sogar Torpedobomber zu konstruieren.
Viele technische Neuerungen; wie Schleudersitze, Druckkabine, ein Bugradfahrwerk und ferngesteuerte Kanonenbewaffnung sollte in dem Projekt einfließen. Von Anfang an schwebte den Konstrukteuren von Heinkel dabei ein schlankes Flugzeug in Schulterdeckerdauslegung vor, wobei die zweiköpfige Besatzung in einem Tandemcockpit untergebracht war.
Das Reichsluftfahrtministerium war aber weniger von dem Projekt begeistert. Besonders das Bugradfahrwerk wurde als überflüssige Spielerei abgetan. Allerdings kam für die Maschine die Wende, als sich der General des Nachtjäger Josef Kammhuber für die He 219 einsetzte, um endlich für seine Piloten einen spezielles Jagdflugzeug für die immer dringlichere Verteidigung des deutschen Luftraumes vor den nächtlichen Bomberströmen der Royal Air Force, forderte. Bis dato waren sämtliche Flugzeuge welche diese Aufgabe übernahmen, umgebaute Messerschmitt 110, Junkers Ju 88 oder sogar Messerschmitt Bf 109 und Focke-Wulf 190 Jäger.
Ab 1943 sollte die Heinkel, inzwischen als "Uhu" benannt, einsatzbereit sein. Allerdings musste sich die Maschine mit ihren genannten konventionellen Mustern messen. Das Vergleichsfliegen fiel trotz einiger Schwächen positiv für die Heinkel He 219 aus. Trotzdem lief die Serienproduktion nur schleppend. Insbesondere die langsam knapp werdenden wichtigen Rohstoffe und das Fehlen an Fachleuten spielte dabei eine Rolle. Auch das Kompetenzgerangel innerhalb der zuständigen Behörden vereinfachte es nicht, dem "Uhu" eine endgültige Variante zu geben. So kam es erst einmal zu vielen unterschiedlichen Versionen, bis man sich auf die Jumo 222 und 213 Motoren einigte.
Waffentechnisch waren die Maschinen mit sogenannter schrägen Musik, zwei 30mm Mk 108 Kanonen im Rumpfrücken, vier Kanonen gleichen Typs in einer Unterrumpfgondel, sowie zwei 200mm MG 151/20 in den Flügelwurzeln ausgerüstet. Ab dem Muster He-219 A-5 wurden als Funkmessgeräte die Typen: Lichtenstein FuG 212 sowie FuG 220 als frühe Radargeräte eingebaut. Mit dieser Ausrüstung und vollen Tanks hatte der "Uhu" eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 500 bis 580 Km/h je nach Kampflast und Dienstgipfelhöhe.
Bausatz: Bei uns ist nun der "Uhu" aus dem Sack, bzw. aus dem Karton. Und der ist praktischerweise ein Stülpkarton, in dem während des Zusammenbaus der rund 270 Einzelteile diese bequem zwischengelagert werden können. Revell ermöglicht die Baureihen A-2, A-5 und A-7 aus dem Bausatz zu bauen. Dafür sind alle benötigten Alternativteile vorhanden. Die Besonderheit eines Exemplars der He 219 A-7 ist ein Aufsatz auf der Pilotenkanzel, welcher das Naxos Messgerät beherbergt. Für diese Maschine ist dann die Funkmessantenne FuG 350 zu verwenden. Diese Maschine, war 1945 auf Westerland/Sylt stationiert.
Revell geht in der Bauanleitung außerdem auf Fragen bezüglich der korrekten Werknummern dieses Flugzeuges ein. Die Fertigung der Einzelteile und die Detaillierung lässt keine Wünsche offen. Das Plastikmaterial ist für die Größe stabil aber angenehm dünn im Querschnitt gefertigt. Auch die Probepassungen der Teile ergaben ein gutes Resultat. Alle Gravuren sind stimmig und fein geprägt,die vielen Klarsichtteile verdienen auch diese Bezeichnung.
Für die sogenannten Hirschgeweih-Antennen braucht kein Modellbauer auf Alternativen anderer Teilehersteller zu warten. Sie sind für den 32er Maßstab einfach perfekt gemacht. Einzig das Gurtzeug für die Besatzung sollte ergänzt werden. Die Armaturenteile im Cockpit sollen mit einzeln gefertigten Instrumenten-Decals vervollständigt werden.
Als Farbraster werden die RLM Nummern: 75/76 für die Maschinen angegeben. Wobei bei der Heinkel 219 A-2 die schwarze Unterseitenfarbe dominiert.
Fazit: So, nun mal Platz schaffen für den "Uhu". Denn er hat eine beachtliche Größe, auch als Modell. Und das dürfte so beeindruckend werden wie das Original war.
H.J. Bauer, Berlin (November 2012)