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Vorbild: Dieser Abfangjäger wurde von der Firma Heinkel in einer relativ kurzen Zeit entwickelt. Ziel der Planung war ein sogenannter "Einfachjäger" mit Strahltriebwerk. Da für die Flugzeugproduktion wichtige Rohstoffe wie Aluminium immer knapper wurden, war für das Tragwerk und der vorderen Rumpfsektion Werkstoffe wie Holz und Kunstharz vorgesehen.
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Am 6.Dezember hob die erste He 162 ab, aber bis sie Anfang 1945 in Serie gehen konnte, mussten aufgrund von Flugunfällen der Prototypen noch zahlreiche Änderungen an der Zelle des Jägers vorgenommen werden. Im März 45 begann die Truppenerprobung. Anschließend wurden noch 116 Maschinen des Endmusters Heinkel He 162 A-2, inzwischen "Salamander" genannt, an die Luftwaffe ausgeliefert. Die Heinkel wurde mit einem BMW 003 E-1 Strahltriebwerk ausgerüstet, welches ihr eine Geschwindigkeit von fast 900 Km/h geben sollte. Fakt ist aber, dass wegen öfteren technischen Versagens beim Flugverhalten nur eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 600 Km/h erlaubt wurde. Bewaffnet war die Maschine mit zwei MG 151/20.
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Inwieweit die militärische Führung des nationalsozialistischen Regimes in den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges gehen wollte, Teile des Volkssturmes in einen Abfangjäger mit Düsenantrieb zu zwingen, um sich über den deutschen Luftraum den alliierten Bomberströmen zu stellen, ist historisch nicht mehr zu ermitteln. Jedoch gab es wohl den Plan, zu diesem Zweck Hitlerjungen auszubilden, welche das Jagdflugzeug in kürzester Zeit beherrschen sollten. Dieser wurde allerdings selbst von dem Reichsjugendführer Albert Axmann abgelehnt.
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Bausatz: Wenn auch auf dem neusten Stand der Modellbautechnik, ist der Bausatz von der Fa. Revell bereits eine zweite Auflage der Heinkel 162 in diesem Maßstab. Er landete Ende 2005 schon mal bei vielen begeisterten Bastlern unter dem Weihnachtsbaum. Auch sieben Jahre später hat dieses schöne Modell nichts an Attraktivität eingebüßt. So gibt es neben einem vollständig eingerichteten Cockpit auch ein vorzüglich gestaltetes BMW 003 Triebwerk. Auch die Fahrwerksschächte liegen in ihrer Detaillierung nicht zurück. Die Passung der über 90 Bauteile ist hervorragend und die feinen Gravuren sind sauber und klar ausgeführt.
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Zudem ist der Bausatz zu einem, für heutige Verhältnisse, Spitzenpreis zu erwerben Der kleine aber feine Decalbogen lässt entweder die 162 A-2 von Lt. Rudolf Schmitt, vom Mai 1945 oder die weiße 5 von Hptm. Heinz Künnecke, ebenfalls Mai 1945 zu.
Der Interessierte Modellbauer kann inzwischen im Museum für Verkehr und Technik, in Berlin-Kreuzberg ein restauriertes Original der Heinkel He 162 "Salamander" betrachten.
Fazit: Das Modell ist absolut zu empfehlen.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (August 2012)