Vorbild: Als Passagierflugzeug konzipiert, zumindest offiziell, geht die He 111 auf eine Ausschreibung des Reichsverkehrsministriums von 1932 zurück. Insgeheim und unter Bruch der Friedensbestimmungen wurde jedoch ein Bombenflugzeug entwickelt, das1936 in Serie ging. Ab 1939 erhielt das Flugzeug sein bekanntes Erscheinungsbild: eine Vollsichtkanzel ersetzte die vormalige gestufte Rumpfnase, der Flügel war bereits in der F - Serie komplett neu eingeführt worden. Die ersten Flugzeuge hatten noch Daimler Benz DB 601 Triebwerke (He 111 P), die jedoch wegen des vorrangigen Bedarfs für Jagdflugzeuge gegen Junkers Jumo 211 ausgetauscht wurden (He 111 H). Die Variante mit der höchsten Stückzahl war die H-6, die ab 1941 produziert wurde. Obwohl das Flugzeug bereits in der Anfangsphase des Krieges veraltet war und in der Luftschlacht um England in großer Stückzahl vernichtet werden konnte, hielt das Deutsche Reich bis zum Kriegsende mangels Alternative an diesem Muster fest. Insgesamt wurden ca. 7600 He 111 aller Varianten hergestellt.
Bausatz: Der Bausatz entstand in Kooperation mit ICM . Neben den bekannten 12 Stritzlingen mit 388 Teilen, den 27 Klarsichtteilen liefert Revell eigene Abziehbilder, seine Bauanleitung und den günstigeren Preis.
Die Detaillierung des Cockpits ist von recht guter Qualität, kann aber einiges an Verbesserungen vertragen, wie z.B. Sitzgurte Steuerpedale und Hebel. Die Rumpffenster sind etwas zu eckig ausgefallen, was jedoch nicht vordergründig ins Auge fällt.
Die Haupträder fallen zu klein aus. Ab der H-6 wurden größere Haupträder (1140x410mm) und ein größeres Heckrad (500x180mm) verbaut. Das Reifenprofil stimmt auch nicht. Dafür sind die Felgen sind gut getroffen, haben aber einen zu großen Durchmesser, was die Proportionen Felge - Reifen verschiebt.
Die Propellerspitzen sind viel zu schräg und die Spinnerhaube zu rund. Außerdem hatte die H-6 Auspuffstutzen mitKühlrippen und nicht die für Flammvernichter.
Beim Zusammenbau entstehen Spalten zwischen Rumpf und TRagfläche, sowie Motor und Tragfläche. Hier sind Spachtel und Schleifarbeiten angesagt. Gleiches gilt für die Motorhauben. Diese bestehen aus vielen, leider schlecht passenden, Teilen.
Bemalung: Die von "AirDoc" gestalteten Abziehbilder sind sauber und schraf gedruckt. Sie enthalten Kennzeichen und Wartungshinweise für zwei Maschinen:
Fazit: Alles in allem ein Modell, dessen Bau eine große Aufmerksamkeit erfordert und daher eher für den erfahrenen Modellbauer geeignet ist. Für diesen wiederum gut zu wissen, dass mit diesem Bausatz auch die He 111 Versionen 2 - 4 gebaut werden können.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Bernahrd Purschke (Dezember 2019)