Northrop Hawk Waffensystem

Revell Classics 00016 - 1/32 (lt.Packungsangabe)

Vorbild: Das als MIM-23 "HAWK" (HOMING ALL the WAY KILLER) ist ein mobiles, allwetterfähiges, voll verlegefähiges Flugabwehrraketensystem für niedrige und mittlere Höhen aus den späten 1950er Jahren der US-Hersteller Northrop (Zelle u. Bodenkampfausrüstung), Raytheon (Steuerungselemente) und Aerojet general (Antrieb). Das System wurde in den Jahren 1959/1960 bei der US Army und 1965 bei der Bundesluftwaffe in Dienst gestellt. Die Außerdienststellung bei der Luftwaffe fand 2005 statt.



Der Flugkörper hat eine effektive Kampfentfernung von maximal 25 Kilometer bei einer maximalen Flughöhe von etwa 14.000 Metern. Die Beschleunigung des Feststoffantriebs reichte aus, um wenige Meter nach Verlassen des Startgerätes bereits Mach 1 zu erreichen. Bis heute wurde HAWK in unterschiedlichen Konfigurationen an 25 Staaten der Welt verkauft.

Alle zugehörigen Radargeräte, die Lage- und Auswertezentrale (Information Coordination Centre, ICC), der Feuerleitstand (Platoon Command Post, PCP) und die Feuerleitzentrale (Battery Control Central, BCC), Startgeräte (Launcher, LCHR), Raketenpaletten sowie die Führungskabinen und die Stromerzeugungsaggregate (56 KVA , SEA/GEN) und alles weitere technische Zubehör konnten innerhalb einer halben Stunde abgebaut und sich auf dem Marsch befinden.

Der Bausatz aus Revells "Classics"-Serie im Maßstab 1:32 beinhaltet alle Teile (62) zum Bau eines dreifach-Startgerätes der HAWK, dreier Raketen und des Einachs-Anhängers mit dem mobilen AN/MPQ-57 (HPIR - High Powered Illuminated Radar), Beleuchtungs- und Zielverfolgungsradar mit Bedienungspersonal (4 Figuren). Weiterhin sind die Bauanleitung und ein Abziehbilderbogen im Bausatz enthalten.

Dass der Bausatz bereits "ins Alter" (Erstmals aufgelegt 1960!) gekommen ist, sieht man gleich an den im Vergleich zu modernen Bausätzen etwas grobschlächtig wirkenden Bausatzteilen. Aber diese Grobschlächtigkeit ist nicht Bestandteil der Besprechung; deshalb lasse ich das mal außen vor.

Der erste Eindruck der Teile ist zunächst nicht schlecht. Bei näherem Hinsehen erkennt man dann aber doch wieder den einen oder anderen Hinweis auf das Alter des Bausatzes: Leichter Formenversatz und hier und da ein paar Fischhäute. Das ist aber alles nichts wirklich aufregendes. Mit ein wenig Nacharbeit ist das schnell behoben. Sehr erfreulich ist, dass man an keiner Stelle im späteren Sichtbereich des Bausatzes, Sink- oder Auswerferstellen findet. Ausgenommen hiervon sind die Figuren die alle irgendwie ein Hohlkreuz haben. Der Aufbau des Bausatzes ist verhältnismäßig einfach gehalten und stellt niemanden vor Probleme.





Die recht übersichtlich gehaltene, 8-seitige Bauanleitung erklärt in insgesamt 33 Bauabschnitten den Zusammenbau und die Bemalung der Teile. Mehrseitenansichten mit Farbangaben sind nicht enthalten, aber da kann man sich an die Box-Art und einschlägige Literatur halten. Im Luftwaffenmuseum in Berlin-Gatow befindet sich ein sehr gut erhaltenes Exemplar mit reichlich Zubehör.

Tiefergehende Detaillierung der Teile sucht man leider auch vergebens, aber auch hier lässt sich relativ schnell Abhilfe schaffen - wozu ist man schließlich Modellbauer???

Der beiliegende sehr sauber und scharf gedruckte Decalbogen enthält nur Markierungen für eine HAWK der US Army.

Löblich zu erwähnen ist, dass man hier auf den zweiteilige Bausatzkarton zurückgegriffen hat. So kann man bereits bearbeitete Teile zwischendurch mal wieder weglegen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie sich nicht mehr auffinden lassen ...

Zu beanstanden ist die Verpackung der Teile in insgesamt zwei Kunststoffbeutel. Da ist Bruch vorprogrammiert! Im Besprechungsbausatz war ein Teil (Strebe) zerbrochen und sieben Teile haben sich auf eigene Faust ein lauschiges Plätzchen im Beutel gesucht.

Fazit: Nunja - das Alter des Bausatzes lässt sich nicht schönreden. Aber so schlecht, wie sich das anhören bzw. lesen mag, ist es nicht. Eher im Gegenteil: die Schwächen des Bausatzes werden zu seinen Stärken. Zumindest bei den echten Modellbauenthusiasten. Die könne sich hier so richtig austoben. Alle jedoch, die auf super-duper-slide-mold-zehntausend-Teile-Bausätze stehen, sollten von diesem Bausatz Abstand nehmen... In diesem Maßstab nach meinem Wissen der einzige Bausatz weit und breit.

Rolf Giebeler, Grebenstein (Oktober 2009)