Haunebu II Flying Saucer

Revell 03903 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Über das Thema der Reichsflugscheiben aus dem III. Reich möchte ich mich nicht auslassen. Gerade im Angelsächsischen Sprachraum erfreut sich dieses Thema einer gewissen Beliebtheit. So verschwimmen Fiktion und Realität sehr schnell.



Die Haunebu war eine "Entwicklung" der SS und der Name leitet sich von Hauneburg ab… Es gibt in dieser Geschichte sogar zwei Varianten So hatte die erste Version dieses mit Gravitationsantrieb versehenen Gerät Haunebu I einen Durchmesser von ca. 25 Metern. Die Variante Haunebu II war die erste Einsatzvariante und sollte mit Waffen versehen werden. Hier wurde die Flugscheibe vergrößert und sie hatte in den veröffentlichten "Unterlagen" einen Durchmesser von 26,30 Metern.

Angetrieben wurde die Flugscheibe Haunebu II von einem Thule Tachyonator. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von 6.000 km/h und es waren sogar 21.000 km/h theoretisch möglich. Bewaffnet war die Flugscheibe mit sechs 8 cm KSK(Kraftstrahlkanonen) und einer 11cm KSK. Als Besatzung waren neun Personen an Bord. Es war Platz für weitere elf Menschen an Bord. Die Flugdauer betrug 19 Minuten. Immerhin war die Scheibe allwetterfähig… Sieben Exemplare wurden gebaut…und diese waren 1944 verfügbar…



Bausatz: Revell liefert einen zugekauften Beitrag zum Thema Haunebu II. Dieser Bausatz ist lt. Verpackung im Maßstab 1/72 gehalten. Nimmt man die 26,30 Meter als Maß, dann kommt man auf gut 32 cm. Das passt hier so rein gar nicht. Hier hat sich der Auftraggeber der Form wohl etwas vertan… Aber Wave hatte den gleichen Maßstab als Verkaufsargument genutzt. Bei einem fiktiven Vorbild ist das eher nebensächlich.

Das "Einsatzbild" auf dem Cover zeigt die Haunebu II im Kampf mit Convair B-36… So findet man in der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox zehn graue Spritzgussteile mit 69 Teilen. Klarsichtteile gibt es allerdings nicht. Dafür gibt es eine mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung und einen relativ großen Decalbogen.

Viele Teile sind dreifach vorhanden und in der Summe ergeben sie ein kreisrundes Teil. Damit hat man die Formenkosten gut minimiert.

Die Abspritzung sowie Detaillierung sind für diesen Maßstab in Ordnung und es gibt hier eine wunderschöne Inneneinrichtung. Beim Zusammenbau sollte man sich allerding Gedanken machen wie diese für den Betrachter sichtbar bleibt.

Immerhin gibt es hier ein Fahrwerk und somit kann man dies Untertasse sehr gut präsentieren. Natürlich hat man die Nachbildung der Bewaffnung gut umgesetzt.

So benötigt Revell 21 Bauabschnitte um die Montage detailliert und sehr übersichtlich zu zeigen.

Bei der Bemalung des fantasievollen Haunebu II hält man sich an die Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe aus den 1940er Jahren… Verwiesen wird auf das eigene Farbsystem. Der Decalbogen enthält auch eine Menge Wartungshinweise sowie Instrumentenbords.



Bemalungen:

  1. Haunebu rote 46, Wk.Nr.52203, 2. Flugscheibenstaffel/KG6, Frankreich 1945 - fiktiv;
  2. Haunebu 83+MH, Wk.Nr. 8910348, 1. Flugscheibenstaffel/KG54, Zypern 1946 - fiktiv.

Fazit: Vom Preis und der Größe ist dieser Bausatz des Haunebu II genau in der Mitte. Nach den "Unterlagen" ist er aber keineswegs in 1/72. Immerhin ist er im LEVEL 4 gehalten und daher für die Zielgruppe zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (Mai 2018)