Focke Wulf Fw 200 C-4 Condor � Bomber �

Revell 04678 - 1/72

Vorbild: Wie fast alle gr��eren Flugzeuge der Luftwaffe begann die Fw 200 ihre Laufbahn als ziviles Passagier- und Transportflugzeug. F�r milit�rische Zwecke umgebaut, bew�hrte sie sich im zweiten Weltkrieg als Seefernaufkl�rer. In dieser Eigenschaft arbeitete sie mit U-Booten zusammen und bildete mit diesen eine wirksame Kampfgemeinschaft.



Der Prototyp des zivilen Verkehrsflugzeuges Fw 200 absolvierte 1937 seinen Erstflug, und die anschlie�enden Probefl�ge waren so �berzeugend, dass die Lufthansa sofort die erste Serie in Auftrag gab. So folgten einige Fw 200A und die erste gr��ere Serienversion, die Fw 200B.

Die Arbeit an der Umkonstruktion zum Bomber begann 1939 auf Ersuchen der an einem solchen Projekt interessierten japanischen Armee-Luftwaffe. Diese Version hatte st�rkere Triebwerke und erhielt die Bezeichnung Fw 200C; der Krieg war jedoch vor Fertigstellung der ersten Maschine ausgebrochen, und das Projekt wurde sofort von der deutschen Luftwaffe f�r den Einsatz als Seefernaufkl�rer aufgegriffen. In der Zwischenzeit wurden die zivilen Fw 200B und die wenigen 0-Serienmaschinen der C-Reihe als Transportmaschinen in den Truppendienst geholt. Die Serienfertigung wurde bis Anfang 1944 mit den Nachfolgemustern C-1, -2, -3, -4, -6 und -8 fortgesetzt, von allen Varianten wurden zusammen 263 Condor gebaut.

Einige Condor wurden f�r Transporteins�tze oder als Reisemaschinen f�r hochrangiges Milit�r und insbesondere auch Hitler genutzt (siehe Literaturquellen unten). Eine geplante Entwicklung mit gr��erer Spannweite und V-Motoren gr��erer Leistung kam �ber das Entwurfsstadium nicht hinaus. (Quelle: in Anlehnung an Wikipedia.org).

och nicht nur bewaffnete Aufkl�rung geh�rten zum Spektrum dieses deutschen 4mots. Es wurde z.B. auch vom KG 200 eingesetzt (eine Maschine wurde ohne Kennzeichen auf Rhodos erbeutet) oder von anderen Einheiten zu Sondereins�tzen herangezogen. Diese Eins�tze sind jedoch aufgrund ihrer geheimen Natur nur schwer nachzuvollziehen und wer sich f�r den Einsatz der Condor interessiert hat es ohnehin schwer, da es �ber das KG 40, welches wohl den Hauptanteil der Condor Eins�tze flog, keine Literatur gibt. Verweisen m�chte ich auf den Artikel �Unternehmen Schatzgr�ber� von Karl K�ssler, der eine interessante Episode der Besatzung Stahnke (EL) beschreibt. Hans-Werner Neulen beschreibt in dem Artikel �Der Fliegende Bayer� das Fliegerleben des Rudolf �Miesi� Mayr (RK), das �ber einen l�ngeren Zeitraum mit der Fw 200 verkn�pft ist.

Bausatz: 2006 bracht Revell einen neuen Bausatz der Fw 200C-Version heraus. W�hrend des Formenbaus wurden einige Probleme ersichtlich, die der damalige Konstrukteur au�er Acht gelassen hatte. Man hat im Hause Revell einen guten Bausatz erstellt, von dem jetzt die zweite Version erschienen ist. Die 1942 erschienene Version C-4, die damals als Bomber und Fernaufkl�rer gegen alliierte Geleitz�ge eingesetzt wurde, nahm sich Revell hier zum Vorbild.

In der gro�en unpraktischen Revell-Sch�ttbox befinden sich gut verpackt sechs hellgraue Spritzlinge mit 195 Teilen, ein klarer Rahmen mit 25 Bauteilen, ein Decalbogen und die an sich �bersichtliche Bauanleitung. Der Vorbildteil ist leider in einer viel zu kleinen Schrifttype gedruckt. Bei den Farbangaben werden f�r Hauptt�ne RLM-Nummern angegeben. Das ist gut.

Der Bau beginnt mit dem gut detaillierten Cockpit. Hier werden eigentlich keine Zur�stteile ben�tigt. Die Sitzgurte sind aufmodelliert und alle Instrumentenkonsolen haben sehr ordentliche Strukturen. Hier muss nur noch gut bemalt werden. Selbst im Raum hinterm Cockpit setzt sich der hohe Detaillierungsgrad fort. Im hinteren Bereich ist alles ebenso phantastische detaillierten, dass man die T�r ruhig offen montieren kann.

Bei den Tragfl�chen gibt es die einzigen Minuspunkte des Bausatzes hier ist der Absatz der stoffbespannten zu den metallbeplankten Teilen unnat�rlich hoch. Mit ein wenig Spachtelmasse l�sst sich das Problem aber beheben. Bei den Motoren und Waffenst�nden hat Revell die Hausarbeiten gut gemacht. Nach einer guten Bemalung k�nnen die Motorverkleidungen auch ohne weitere Nacharbeit ge�ffnet werden. Wer mehr m�chte, der wird bei Eduard f�ndig.



Der Waffenschacht und die Fahrwerke k�nnen schon aus der Kiste gefallen. Das gilt auch f�r die Hauptfahrwerksr�dern. Einzig einige Antennen k�nnen aus dem reichen Zubeh�rangebot verbaut werden.

Die Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Tr�gerfilm gedruckt und weisen keinen Versatz auf. Auch an Wartungshinweise hat Revell gedacht. Hier gibt mehr als genug aufzubringen.



Bemalungen:

Fazit: Trotz kleiner Abstriche ein sehr gut gemachter Bausatz und sehr zu empfehlen. Es sollte nur nicht das erste Modell sein.

Quellen:
„Hitlers Reisemaschinen Fw 200 Condor“; Luftfahrt International Bd.3 S.1229: (Text mit Fotos und Werkzeichnungen); antiquarisch
„Funkmeß-Schiffsuchgeräte an dt. Flugzeugen“; Luftfahrt International Bd.7 Seite 2925, 3137, 3181; antiquarisch
„Unternehmen Schatzgräber“ Karl Kössler; Luftfahrt International Heft 5-6/1981
„Der fliegende Bayer“; Hans-Werner Neulen; Flugzeug classic Heft 6 und 7-8/2002
Focke-Wulf Fw 200 Condor; Heinz J. Nowarra; Bernad&Graefe Koblenz 1988; ISBN 3763758550
Im Detail: Focke Wulf „Fw 200“; Waldemar Trojka; vdm Heinz Nickel Zweibrücken 2005; ISBN 392548096x

Vorbildteil: Steffen Arndt

Volker Helms, Godern (Dezember 2010)