Vorbild: Die Boeing F/A-18 E/F Super Hornet ist ein zweistrahliges trägergestütztes Mehrzweckkampfflugzeug das primär von der U.S. Navy eingesetzt wird. Zum Vorgänger der F/A-18 Hornet handelt es sich um eine umfassende Neuentwicklung. Die Flugzeugzelle der Super Hornet ist wesentlich gr ößer als die der Hornet. So sind die Tragflächen 25% größer, die Triebwerke (zwei F414-GE-400 von General Electric) liefern 35% mehr Schub und die interne Treibstoffkapazität wurde um 33% erhöht. Ziel dieser Maßnahmen war vor allem die Erhöhung der Reichweite, die der Hauptkritikpunkt an der Hornet war, sowie das Landegewicht, da die Hornet nicht mit vollen Abwurftanks oder Bombenlast auf einen Flugzeugträger landen konnte. Hierdurch konnte der Einsatzradius der Super Hornet um etwa 40% und bis zu 60% mehr Nutzlast zum Träger zurückgebracht werden.(maximal 4,080 kg).>
Besondere Erkennungsmerkmale der Super Hornet sind die rautenförmige Lufteinlässe und die größeren Strakes. Bei der Super Hornet wurde auch Wert auf eine geringere Radarsignatur gelegt. Am deutlichsten ist das an den neuen Lufteinlässen zu erkennen. Obwohl die Super Hornet eine Neuentwicklung ist sind 90% der wartungskritischen Teile mit der Hornet identisch. Die Selbstverteidigungssysteme wurden auf den neusten Stand gebracht. Im Cockpit wurden die CRT-MFDs durch größere und Farbige LCD ersetzt. Unter dem HUD befindet sich nun ein Touchscreen, die analogen Anzeigen für die Triebwerke und das Treibstoffsystem wurden durch zwei monochrome LCD-Bildschirme abgelöst. Außerdem wurde der Schleudersitz durch ein neues Modell (SJU-17)ersetzt. Er wurden alle modernen Waffen und externe Navigations-/Zielbeleuchtungspods der Navy integriert und zwei zusätzliche Waffenstationen hinzugefügt. Durch den neuen Pilotenhelm JHMCS kann der Pilot die Waffensysteme effizienter einsetzen.>
Das alte Radar der Hornet das AN/APG-73 Radar wurde durch das deutlich leistungsfähigere AN/APG-79 abgelöst. Es bassiert auf der AESA-Technologie, die im Vergleich zu konventionellen Radaren deutlich bessere Reichweite, Zuverlässigkeit, ECCM und Mehrfachzielbekämpfung aufweist. Die beiden General Electric F414-GE-400- Turbofans mit Nachbrenner beschleunigen die Super Hornet auf eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,8 bei optimaler Höhe. Ursprünglich wurde die Super Hornet noch von McDonnell Douglas entwickelt. Nachdem diese von Boeing 1997 übernommen wurden entwickelte Boeing die Super Hornet bis zur Serienreife und produziert diese bis heute.
Die F/A-18E wurde auch bei der U.S. Navy eingeführt um die älteren F/A-18A Hornet zu ersetzten. Aber auch die F-14 Tomcat wurde aus dem Bestand der U.S Navy herausgelöst. Tomcat Piloten die auf die Super Hornet umschulen mussten zeigten sich davon wenig begeistert.
Nachdem jetzt auch die F/A-18C Hornet ihren Abschied vom aktiven Flottendienst genommen hat, bildet die F/A-18E Super Hornet zusammen mit der zweisitzigen F/A -18F und der E/A-18G Growler für elektronische Kriegsführung, obliegt allein der Super Hornet der Schutz der Flotte. Die U.S. Navy wollte auch den Flugzeugpark an Kampfflugzeugen verkleinern um so die Ersatzteilversorgung zu vereinfachen. Ältere F/A-18 Super Hornet des Block I wurden zum Block II Stand aufgerüstet. Erst mit der Einführung der F-35C Lightning II in den nächsten Jahren wird die Super Hornet Unterstützung erhalten. Die F/A-18E Super Hornet wird primär bei der U.S. Navy eingesetzt wobei der zweisitzigen F/A-18F ein gewisser Exporterfolg beschieden ist. (Auszüge aus Wikipedia )
Bausatz: Zwei Jahre sind seit der Ankündigung der Firma Revell eine F/A-18E Super Hornet in 1/32 erscheinen zulassen vergangen. Es gab wohl beim Formenbau eine Menge Probleme. Diese konnten jetzt behoben werden und der erste Blick in den riesig en Karton ist sehr vielversprechend. Revell Kartons sind ja bekannt und aufgrund der Größe könnten sie etwas stabiler sein. Denn Karton ziert attraktives Bild einer F/A-18E der Teststaffel VX-9 "Vampires". Die Levelangabe 5 weist darauf hin das der Bausatz auch wenn er nur über 246 Bausatzteile verfügt, etwas komplexer ist und hier etwas Erfahrung im Plastikmodellbau nicht schaden kann. 15 graue Spritzlinge und zwei Klarsichtgussrahmen bilden den Grundstock.
Einige Spritzlinge weisen eine gigantische Größe auf und sind etwas schwer zu händeln. Die Oberflächenstrukturen des Rumpfes und die Details aller Bausatzteile sehen sehr gut aus. Alle Gravuren sind sehr schön herausgearbeitet worden. Seiten und Höhenruder lassen sich beweglich einbauen. Großes Augenmerk legt Revell auf den Zusammenbau des hinteren Rumpfteils. Hier wird alles um die Lufteinlaufschächte herum aufgebaut. Ein Triebwerksnachbau liegt dem Bausatz nicht bei. Ist auch nicht so wichtig weil davon so wieso nichts mehr sichtbar wäre. Dafür hat Revell die Turbofanschaufeln gut herausgearbeitet. Auch der Nachbrennerbereich ist gut detailliert. Der Hauptfahrwerkswerksschacht wird mit mehreren Einbauteilen sehr gut wiedergegeben. Allein der komplette Zusammenbau des Rumpfes verschlingt in der Bauanleitung 24 Bauabschnitte !!
Das Fahrwerk zeigt sich hervorragend detailliert und besteht jeweils aus mehreren Bauteilen. Bleibt zu hoffen, dass das Hauptfahrwerk unter dem Gewicht des Modells nicht in die Knie geht. Die dem Bausatz beiliegenden Räder zeigen sich ausreichend detailliert.
Die Tragflächenflaps und Vorflügel lassen sich in zwei Optionen einbauen. Das gilt auch für die hochklappbaren Tragflächenenden. Dem Bausatz liegt ein reichhaltiger Satz verschiedener Außenlasten bei. Angefangen bei verschiedenen Varianten der Sidewinder. Wo im Einsatz heute nur noch die AIM-9X Verwendung findet. Auch die AIM-120C AMRAAM (2X) darf nicht fehlen. Zwei Laser gelenkte Bomben vom Typ GBU-12 Paveway II, und zwei GPS gesteuerte Bomben GBU-31 JDAM und GBU 38 JDAM runden das Waffenarsenal ab. Nicht zu vergessen die zwei im Bausatz beiliegenden FPU-11A Zusatztanks. Verbaut wird eigentlich nur ein Tank unter dem Modellrumpf. Auch ein AN-ASQ-228 ATFLIR Zielbeleuchtungsbehälter liegt bei. Alle Außenlasten zeigen sich gut detailliert und bestehen aus mehreren Teilen.
Die Kanzel zeigt sich schlierenfrei und weist wie im Original eine leichte Tönung auf. Den kaum sichtbaren Gussgrat, mittig auf der Haube, gilt es zu entfernen. Ansonsten finden sich als Klarsichtteile Landescheinwerfer, Positionsleuchten und das Head Up Display.
Das Cockpit ist ausreichend Detailliert auch der Schleudersitz sieht gut aus. Nur die aufgeprägten Sitzgurte würde ich persönlich durch PE teile ersetzten. Einige Detailsätze sind schon auf den Markt. Einige Bauteile weisen darauf hin, dass auch die F/A-18F und die E/A-18G erscheinen werden. Bei diesen Teilen handelt es sich um die hinteren Cockpitarmaturen des Waffensystemoffiziers mit den großen Bildschirmen. Auch an die Rückspiegel wurde gedacht.
Das Modell der Super Hornet lässt sich in der früheren Block I und der späteren Block II Variante bauen. Auf die spezifischen Unterschiede weist die Bauanleitung hin.
Bauanleitung/ Bemalung: So eine umfangreiche Bauanleitung hatte ich schon lange nicht mehr in der Hand. Sie umfasst sage und schreibe 64 A-4-Seiten. Farbiges Layout und farbige Abgrenzung von Besonderheiten innerhalb der 151 Bauabschnitte stellen den erfahrenen Modellbauer nicht vor allzu große Schwierigkeiten stellen. Der große versatzfreie gedruckte Decalbogen auch mit reichhaltigen Wartungsmarkierungen erlaubt den Bau zweier Maschinen:
Große Vierseiten Risse erleichtern die Anbringung der Markierungen. Revell bezieht sich auf das eigene Farbsystem wie Email oder Aqua Color. Da die Rumpffarben zu Mischen sind würde ich auf FS (Federal Standard) Farben zurückgreifen.
Fazit: Der erste Eindruck des Bausatzes ist sehr vielversprechend und wahrlich eine Verbesserung gegenüber den Trumpeterbausätzen. Bleibt zu hoffen das Revell die Passprobleme in den Griff bekommen hat, musste man doch lange nach der Erstankündigung des Bausatzes warten bis er im Handel erschienen ist. Ansonsten zeigt der Bausatz sich in einer Top Qualität. Alle Bauteile sind sehr gut detailliert. Der Bausatzpreis von knapp 80 Euro geht hier in Ordnung und ist in dieser Größe als günstig zu bezeichnen. Für Modellbaufreunde moderner U.S. Navy Kampfflugzeuge sehr zu empfehlen. Ich freu mich schon auf die F/A-18F und die E/A-18G Growler.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Andreas Wolf, August 2019
Literatur:
Jake Melampy, The Modern Super Hornet Guide, The Boeing F-18E/F & EA-18G Exposed, REID AIR PUBLICATIONS |
Andy Evans, THE BOING F/A-18E/F SUPER HORNET and EA-18G Growler, SAM PUBLICATIONS |