Vorbild: Mit dem Ausscheiden der F-111 Ardwark und älterer F-4 Phantom II aus dem aktiven Dienst der US Air Force, suchte diese dringend einen Nachfolger für diese mittelschweren Jagdbomber. Das Muster sollte nicht nur die Angriffsaufgabe übernehmen, sondern auch im Luftkampf eine gute Figur abgeben. Da die neuen F-15 A und B Eagle gerade den Jagdgeschwadern der Luftwaffe zugeführt wurden, schaute man sich diese genauer an. Es stellte sich heraus, dass sich die Zelle der F-15 B als Basis für die Entwicklung eines mittelschweren Bombers sehr gut eignete. Erste Test, wurden mit einer experimentellen Prototypversion der F-15 B durchgeführt. Die Erprobungsphase, bei der McDonnell-Douglas und die US Air Force eng zusammenarbeiteten, endete 1983.
Danach musste sich dieses Muster bei einem Wettbewerb gegen die F-16 XL behaupten. Ab 1986 flog die Endversion mit allen Serienstandards zum ersten Mal. Von 1988 bis 2001 wurden 237 F-15E Strike Eagle produziert. Moderne Elektronik und der Einbau von LANTIRN Navagions- und Zielerfassungspods machen die F-15 E allwetterkampffähig. Sie kann bis zu 11 Tonnen der verschiedensten laser- und GPS-gelenkten Bomben, Freifallmunition und Cluster-Bomben ins Ziel tragen. Für den Luftkampf kann sie auf eine sechsläufige M-61 Vulcan Kanone, Sidewinder AIM-9 Kurzstrecken Luft-Luftlenkwaffen und AIM-120 AMRAAM Luft-Luft-Lenkwaffen für die Mittelstrecke zurückgreifen. Angetrieben wird das Flugzeug von zwei Pratt & Whittney F-100-PV-229 Turbofans. Sie ermöglichen die F-15 E auf 2655 km/h zu beschleunigen. Die Dienstgipfelhöhe beträgt 18.290m, die Steiggeschwindigkeit 254m/sec und die Reichweite mit allen Zusatztanks 5.745 km. Ab demn ersten Golfkrieg 1991 ist die F-15 E Strike Eagle bei jedem Konflikt der USA und der Nato mit Erfolg eingesetzt worden.
Bausatz: Meine Freude war groß, als der F-15 E-Bausatz von Revell wieder im Handel erschien. Mein Exemplar aus erster Produktion, hatte ich gefrustet zur Seite gelegt, als beim Bau leider ein unschöner Fleck auf der Kanzel entstand, der auch nach Bearbeitung mit Schleifpaste nicht verschwand. Selbst Revell konnte auf Anfrage für eine neue Kanzel keine Abhilfe schaffen. Dieses Problem hat sich jetzt erledigt. In dem großen revelltypischen Schüttkarton, befinden sich sieben graue und ein Klarsichtrahmen mit Kanzel, Head up Display und Landescheinwerfer. Alles in allem 224 Einzelteilen. Ein großer Spritzling liegt doppelt bei. Bei dem zweimal mitgelieferten Rumpfoberteil konnte ich auch nach genauerer Betrachtung keinen Unterschied ausmachen. Also ab in die Krabbelkiste.Das Höhenleitwerk, ist leider fest an den Rumpf gegossen worden und kann nicht verstellt werden.
Obwohl die Formen dieses Modells schon 14 Jahre auf den Buckel haben, zählt die F-15 E für mein Empfinden immer noch zu den besten modernen Flugzeugmodellen auf den Markt. Die Formen der F-15 E ließ Revell damals in Fernost konzipieren. Das sieht man dem Modell auch immer noch an. Angefangen bei einem schönen detaillierten Cockpit mit exzellenten nachgebildeten ACES II Schleudersitzen, der Rumpf versehen mit sehr feinen Gravuren den gut reproduzierten Triebwerksauslässen, gutes und filigranes Fahrgestell mit gewichtsbelasteten Rädern.
Dem Bausatz liegt ein neuer Gußast mit zwei GBU-15 TV/IR lasergelenkte Bomben, zwei GBU-10 Bomben, zwei AIM -120B AMRAAM und ein Data Link Pod bei. Man hätte sich auch zwei AIM-9X Sidewinder gewünscht, die die AIM 9L Sidewinder schon fast aus dem Bestand der US Air Force verdrängt hat. Verwendet man die AIM-120 AMRAAM am Model sollten die LAU-114 gegen LAU-128 Starter getauscht werden. Hier wird man auf dem Zubehörmarkt fündig. Wer eine späte F-15 E baut sollte auch auf die veränderten Antennen achten. Auch hier kann der Zubehörhandel Abhilfe schaffen. Die Din A4-Bauanleitung umfasst 16 Seiten. Sie ist selbsterklärend und auch der noch nicht so versierte Modellbauer, wird hier vor keine großen Schwierigkeiten gestellt.
Bemalungsvarianten: Revell verweist auf das eigene Farbenprogramm, z.B. Dunkelgrau Seidenmatt bei der Rumpffarbe. Das originale FS 36118 findet man aber eher bei anderen Herrstellern. Der sehr gute Decalbogen erlaubt den Bau von zwei Maschinen:
Fazit: Sehr erfreulich, das Revell die F-15 E wieder in sein Programm aufgenommen hat. Ist es doch der beste Bausatz einer F-15 der zur zeit auf dem Markt erhältlich ist. Abgesehen von dem neuen, aber erheblich teureren Great Wall Hobby-Bausatz. Der Revellbausatz schlägt hingegen mit nur knapp 30 Euro zu Buche. Und das ist er auf jeden Fall wert. Schade nur dass sich Revell nicht dazu durchringen konnte auch eine gute F-15 C zu entwickeln. Unbedingt zugreifen!
Dank an Revell die das Muster zur Verfügung gestellt hat.
Andreas Wolf, Berlin (Januar 2015)
Literatur:
Jake Melampy The Modern Eagle Guide The F-15 Eagle/Strike Eagle Exposed Reid Air Publications ISBN: 978-0-9795064-4-4 |
|
Lou Drendel F-15 Eagle Walk Around Nr.28 Squadron/Signal Publications ISBN: 0-89747-433-3 |