Vorbild: 1978 startete Dassault das Programm ACX (Avion de Combat Expérimental). Der Prototyp Rafale A flog am 4. Juli 1986 erstmals, die Rafale M am 12. Dezember 1991. Diese Marinemaschinen unterscheiden sich erheblich vom Rafale A Demonstrator. Sie bestehen aus Verbundmaterialien, sind kleiner, leichter und mit den Snecma M88-Triebwerken ausgerüstet.
Die Rafale durchlief drei Entwicklungsstadien vom reinen Jagdflugzeug bis zur Mehrzweckversion F3. Diese kommt für verschiedene Einsatzarten in Frage, wie z.B. Luftüberlegenheit, taktische Bodenunterstützung und den Abwurf konventioneller oder lasergelenkter Bomben. Sie kann Marschflugkörper mitführen, Anti-Schiff-Flugkörper, Aufklärungsbehälter und sie kann auch mit einem Douglas-Behälter für die Luftbetankung ausgerüstet werden.
Die Rafale M wird seit 2001 bei der Flottille 12F und seit Februar 2012 bei der Flottille 11F auf dem Marinefliegerstützpunkt Landivisiau in der Bretagne eingesetzt. Regelmäßig werden Maschinen auf dem Flugzeugträger "Charles De Gaulle" stationiert. Sie flogen Kampfeinsätze in Afghanistan und in Libyen.
Bausatz: Der Bausatz ist eine Wiederauflage des Italeriekits von Anfang der 1990er Jahre. In der revelltypischen Schüttbox befinden sich zwei gut verpackte graue Gussäste mit 60 Teilen, einer mit drei Klarsichtteilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung.
Die Form gibt aufgrund ihrer Entstehungszeit eher einen Prototyp wieder. Die Rafale M kann damit nur annähernd gebaut werden. Die Konturen weichen im Bugbereich, bei den Tragflügeln und beim Übergang von den Tragflächen zum Rumpf vom fliegenden Original ab. Zahlreiche Details, wie z.B. Sensoren muss man selbst ergänzen. Die Fahrwerke selbst sind ganz gut gemacht und können noch mit ein paar Leitungen versehen werden. An Außenlasten stehen die großen RPL751 2000 Liter Zusatzbehälter sowie vier MICA Luft-Luft-Raketen zur Verfügung. Die Detaillierung und die erhabenen Strukturen entsprechen nicht mehr den heutigen Ansprüchen an ein Spitzenmodell.
Bemalungsvarianten: Der kleine, von Syhart Decals entworfene Decalbogen ist tadellos gedruckt und erlaubt die Darstellung von zwei Maschinen.
Fazit: T: Ein neuer Bausatz ist sicher wünschenswert. Es gibt aber kaum Alternativen. Der Decalbogen wertet etwas auf.
Dank an Revell für das Muster. Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel.
Jürgen Willisch, Potsdam (März 2015)