Vorbild: Bereits 1986 startete der Rafale "Demonstrator" zu seinem Erstflug, 1991 nahmen die ersten seriennahen Vorserienmaschinen den Flugbetrieb auf und ab 2000 (Marine) und 2004 (Luftwaffe) befindet sich die Rafale im Zulauf für die Französischen Streitkräfte. Von den bisher 180 bestellten Maschinen sollen die letzten 2024 ausgeliefert werden. Die Rafale ist ein taktisches Kampfflugzeug, die in verschiedenen Rollen als Jagdflugzeug, Jagdbomber und anderen eingesetzt wird. Sie liegt in der Leistungsklasse des Eurofighters und oberhalb der schwedischen Gripen. Die hohen Kosten des Flugzeugs waren und sind der wesentliche Grund für die mangelnden Exporterfolge, auf die die französische Rüstungsindustrie so dringend angewiesen ist.
Bausatz: Bereits 1999 erschien bei Revell die Marineversion Rafale M, basieren auf den Vorserienflugzeugen, gefolgt von der zweisitzigen Rafale B, die im Jahr 2008 modifiziert wurde (Bewaffnung, Täuschkörperbehälter). Immerhin zehn Jahre später kann jetzt auch die Standardversion Rafale C angeboten werden. Die Änderungen und Erweiterungen der "B" Variante von 2008 wurden übernommen. Weitere Veränderungen, wie sie in der fortlaufenden Modifikation des Vorbildes vorkommen (Cockpitdetails, Waffenträger) wurden in dieser Neuauflage nicht berücksichtigt, ebenso wenig andere kleinere Unkorrektheiten und die nach wie vor fehlenden Luftführungskanäle für die Triebwerke.
Nach dem Öffnen der bekannten unpraktischen Schüttelbox ist man überrascht: Trotz ihres Alters von 19 Jahren hat die Form nicht gelitten. Kein "Flash" an den Bauteilen und die Klarsichtteile weisen auch keine Spuren von Abnutzung der Form oder Gussunsauberkeiten auf. Die wenigen Sinkstellen an den Vorflügeln (Unterseite) und Waffenpylonen waren schon in der Erstauflage des Bausatzes vorhanden.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung entspricht dem neuen Standard. Geheftet, farbig und im A4 Format wird auf insgesamt 28 Seiten in 66 Schritten durch die Montage des Modells geleitet. Alleine 7 Seiten sind der Farbgebung des Flugzeugs und der Bewaffnung vorbehalten. Die Farbangaben beziehen sich ausschließlich auf das Revell-Farbsystem, einschließlich der lästigen Mischungen.
Der Decalbogen stammt von Zanchetti/Italien, das Design von Sylvain Hautier (Syhart Decals). Der Decalbogen hat die Fläche eines DIN A4 Blattes und enthält 167 verschiedene Symbole, kleine Beschriftungen mehrfach, so dass man auf locker 300 Teile kommt.
Darstellbare Maschinen sind ein Tiger-Meet Teilnehmer - Mont-de-Marsan, 2012, Grau und getigert in Weiß, Silber,Schwarz (118-EF) und in Standard-Bemalung Grau (30-GF) von Normandie Niemen, 2017
Fazit: Eine (überfällige) modifizierte Wiederauflage eines Bausatzes aus dem Goldenen Zeitalter des Plastikmodellbaus, als zwischen Ende der 1990er und Mitte der "Nuller-Jahre" in Süd-Korea Spritzgussformen in einer Qualität produziert wurden, von der wir heute oftmals nur träumen können. Bei den Farbvorschlägen hat Revell endlich die Modeller erhört und legt den Kits neben den ermüdend oft aufgelegten Sonderbemalungen auch mal eine Stino-Version bei. Syhart wird nach Erscheinen der "C" sicherlich seinen hervorragenden 1/48 Bogen für die Rafale wieder auflegen, dann ist die Markierung so ziemlich jeder Rafale möglich.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Andreas Beck, Berlin (September 2018)