Vorbild: Die Lockheed Constellation, kurz Connie, ist ein viermotoriges Propellerflugzeug und wurde 1943 von Lockheed in Burbank, Kalifornien entwickelt und gebaut und hatte am 9. Januar 1943 ihren Erstflug. Howard Hughes und seine TWA hatten maßgeblich ihre Finger im Spiel. Der Ursprung der Constellation geht auf das Jahr 1939 zurück, als Lockheed im Auftrag von TWA und Pan American ein Projekt für ein 40-sitziges Langstrecken-Verkehrsflugzeug erarbeitete. Sie war das Grundmodell einer Baureihe, die erst 1956 mit dem Starliner (L-1649) endete. Die Constellation wurde sowohl in der Zivil- als auch in der Militärluftfahrt eingesetzt und kam auch bei der Berliner Luftbrücke zum Einsatz. Die Constellation war das erste Langstrecken-Verkehrsflugzeug mit Druckkabine und revolutionierte somit den zivilen Flugverkehr.
Die vier Wright-Sternmotoren brachten die Passagiere zumeist sicher ans Ziel, auch wenn nicht immer alle vier Motoren durchhielten, sie waren anfällig für Fehler und Triebwerksbrände, und der weit verbreitete Witz, die Constellation sei das beste dreimotorige Flugzeug der Welt, hatte mehr als einen Funken Wahrheit. Und der "bananenförmige" Rumpf mit dem Dreifachseitenleitwerk verlieh ihr ein echt extravagantes Aussehen.
Mit der L-1049 reagierte Lockheed 1950 auf die Forderung nach mehr Passagierkapazität und verlängerte den Rumpf der Connie, die nun Super Constellation hieß, kurz Conny. Die Fenster wurden nun eckig statt rund. Aber erst die L-1049G (Super "G") kam richtig gut bei den Fluggesellschaften an. Die Zusatztanks an den Flügelenden verliehen ihr ein noch einzigartigeres Aussehen.
Um die Reichweite zu erhöhen und der nun massiven Konkurrenz der Douglas DC-7C (siehe Revell 1/122 Bausatz) zu begegnen, entschloss sich Lockheed 1956 den Rumpf leicht zu verändern und die Tragfläche neu zu konstruieren, vor Allem aber die Spannweite zu vergrößern. Aus der Super Conny wurde nun der Starliner, Jetstream, oder der Super Star. Zusammen mit der Douglas DC-7C bildete sie den technischen Höhepunkt der Langstreckenflugzeuge mit Kolbenmotorantrieb.
Die Lufthansa eröffnete am 6. Juni 1955 mit einer Super G der Kennung "D-ALEM" den Transatlantikdienst auf der Strecke Düsseldorf-Shannon-New York und stellte dann insgesamt 8 Super "G" Constallations in Dienst. Im Jahre 1957 erhielt die Lufthansa dann noch die L.1649A, allerdings zunächst nur als Übergangslösung bis zur Auslieferung der ersten bestellten Boeing 707-Jets. Die 4 L-1649 blieben dann aber doch bis 1967 in der Lufthansa-Flotte.
Im Internet:
Bausatz: Es handelt sich um einen Spritzgussbausatz in der Qualität, wie man sie seit einigen Jahren von Revell kennt. Mit zwei Rumpfhälften mit offenen Fenstern und einem Ausschnitt für das Cockpit-Passteil. Die Tragflächen und die Details in gewohnt gutem Guss mit feinen Anschlüssen an den Giesästen. Es liegen beide Varianten für die Schnauze der Superconstellation bei, die Radarnase und die Plattnase (bei den Klarsichtteilen), wie von Lufthansa geflogen.
Auch die Zusatztanks an den Tragflächenenden sind extra, so dass man insgesamt alle möglichen Varianten der Super-Conny bauen kann. Die Oberflächen sind durchgängig fein graviert, so dass man in den Flächen viele Effekte herausholen kann. Auch die Details - Fahrwerk und Triebwerke - setzten, wie ich finde, neue Maßstäbe. der Detailreichtum ist irre. Auch im beiliegendem Cockpit. Die Bauanleitung ist umfangreich und ausführlich. Die Bemalungshinweise sind für die Lufthansa und die TWA-Variante dargestellt.
Die Decals liegen noch nicht vor, kommen wohl aber wie üblich aus dem Hause DACO und werden bei Cartograph in Italien gedruckt. Voraussichtlich werden die übliche und fast schon unvermeidliche TWA-Bemalung (wohl bei allen Conny Bausätzen ein Muss) und die Erstbemalung der Lufthansa aus dem Jahre 1955 enthalten sein.
Sonstige Modelle der Conny
Für mich gehört die Constellation zu den ästhetischsten Flugzeugen aller Zeiten. Ich habe deshalb schon einige Modelle gebaut und gesammelt. Seit dem letzten Bausatz einer L-1049, der von Minicraft, ist noch gar nicht so viel Zeit vergangen. Und der Bausatz von Minicraft gilt als gar nicht so schlecht. Also warum schon jetzt ein erneuter Bausatz ?
Die Frage ist schnell beantwortet wenn man die Kiste öffnet: Eine schöne Form, offene Fenster, feine Gravuren und tolle Details. Von den Decals ganz zu schweigen. Wenn derzeit auch zivil, so gibt es ja auch etliche militärische Ableger der Connie, auf Nachrüstsätze und Decals muss man sicher nicht lange warten. Es kann eben nur Einen geben. Und dieser Bausatz ist es definitiv.
Und es macht Mut, dass Revell sich von seinen Konkurrenten nicht schrecken lässt und trotz vorhandener Bausätze eigene Modelle im topp Preis-/Leistungsverhältnis herausbringt. Vielleicht gilt dies ja auch für die Zukunft. Der Markt verlangt nach Qualität! Ich denke da ganz besonders an die Boeing B757 (Condor, LTU, Thomas Cook, British Airways, Iberia, Finnair) und auch an die Boeing B777 (British Airways, KLM, Air France, Alitalia, AUA, Lauda und vielleicht auch bald Lufthansa?).
Also: Ran den Flieger und viel Spaß beim Basteln,
Uwe Damaschek
Berlin, im Januar 2007