Vorbild: Die Atlantic war ein Kind einer NATO Ausschreibung für ein Ablösemuster der Lockheed Neptun. Der Erstflug der Atlantic fand am 21. Oktober 1961 statt. Ab 1965 wurden die ersten Exemplare an Deutschland und Frankreich ausgeliefert wurden. Weitere Empfängerländer dieser Gemeinschaftsproduktion waren: Niederlande, Italien und Pakistan. Insgesamt entstanden 87 Exemplare der Atlantic 1 Ab 1988 erfolgte in Frankreich die Produktion der Atlantic 2, die damals erheblich überarbeitet war. Bis 1997 wurden für Frankreich 28 Exemplare davon gebaut.
Die deutsche Marine setzte die Atlantic zum Ende der Dienstzeit auch im Ausland ein. So diente sie auch der Seeüberwachung am Horn von Afrika. Als Nachfolgemuster wurden in Deutschland modernisiert Lockheed P-3C Orion eingesetzt.
Bausatz: Die Breguet Atlantic erschien 2003 erstmals bei Revell. Ich baute damals einen Testshot. Bei einer Neuauflage 2007 gab es einige Qualitätsprobleme bei der Abspritzung. Danach war der Bausatz lange vom Markt verschwunden. Nun gibt es eine Neuauflage mit phantastischen Decals. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt neun graue Spritzgussrahmen mit 218 Teilen, zwei klare Spritzlinge mit 14 Teilen, ein großer Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Die Abspritzung der Bauteile ist deutlich besser als bei der zweiten Auflage. Es gibt keine verzogenen Bauteile. Allerdings gibt es an einigen Bauteilen sichtbaren Grat. Das ist allerdings kein Problem für die Zielgruppe von LEVEL5. Einige Teile sind für die deutsche Version und wandern in die Restekiste.
Der Bau beginnt mit dem großen Waffenschacht. Hier müssen zuvor noch ein paar Bohrungen an einigen Bauteilen durchbrochen werden. 30 Gramm Gegengewicht sollen über dem Schacht in Richtung Bug angebracht werden. Danach geht es weiter mit dem Cockpit. Das ist von Haus aus schon recht ordentlich detailliert. Vielleicht sollte noch ein paar Sitzgurte ergänzt werden. Vor einigen Jahren gab es von eduard mal ein Fotoätzteilset. Das enthielt neben den Sitzgurten auch ein paar weitere Kleinteile sowie paar Scheibenwischer.
Die ganze Cockpitsektion wird komplett zusammengebaut und danach an den Rumpf angeklebt. Das Seitenleitwerk ist eine weitere kleinere Baugruppe. Etwas komplexer geht es bei den Tragflächen samt Triebwerksgondeln weiter. Bei meinem Bau 2003 hat hier alles gut gepasst. Die Propeller sind jeweils einteilig und bekommen nur noch einen Spinner. Dieser muss bisschen mehr versäubert werden.
Das Fahrwerk ist seht gut nachgebildet. Hier gibt es nur wenig Potential für Nacharbeit. Von Res/Kit gibt es ein Räderset aus Resin. Dieses ist den Spritzgussteilen deutlich überlegen. Für die, die einfach bisschen Spaß beim Bauen haben wollen, sollte es reichen.
Der Waffenschacht kann noch mit der passenden Ausrüstung versehen werden und kann offen bleiben. Ein Höhepunkt ist die Einstiegsleiter im Heck. Diese sollte unbedingt in offener Position eingebaut werden. Eine wunderschöne Leiter im Heck und im Bugfahrwerksschacht findet man eine Treppe samt Geländer.
Die Klarsichtteile verdienen diesen Namen zurecht. Alles wunderbar klar. Als Erinnerung noch meine Vorbemerkung vom Bau 2003: Man sollte sich immer an die Bauanleitung halten bzw. diese studieren. Es ist eine alte Weisheit, die man niemals (!) vergessen sollte.
Die Farbangaben sind für die hauseigenen Farben. Allerdings muss auch hier ein wenig gemischt werden. Der riesige Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält alle notwendigen Markierungen.
Bemalung:
Fazit: Für mich ist die Breguet Atlantic einer der besten Bausätze im Maßstab 1/72 die Revell je herausgebracht hat. In dieser Bemalung ist er unbedingt für fortgeschrittene Modellbauer zu empfehlen!
Volker Helms, Godern (Juli 2021)