Das Vorbild: Als Shuttle Carrier Aircraft (SCA) werden zwei modifizierte Flugzeuge vom Typ Boeing 747-100 zum Transport des Space Shuttles der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA bezeichnet. Sie wurden zum Rücktransport der Space Shuttles zum Kennedy Space Center genutzt, sofern die Shuttlelandung auf einem der alternativen Landeplätze, den Luftwaffenbasen Edwards in Kalifornien und White Sands in New Mexico, oder an einem anderen Ort erfolgte. Der Flug mit einer Raumfähre auf dem Rücken brachte einige Einschränkungen mit sich. Die Reichweite der Boeing 747 reduzierte sich auf etwa 1.900 km. Im Vergleich dazu hat eine unbeladene Maschine eine Reichweite von 10.000 km. Aus diesem Grund musste ein SCA bei einem transkontinentalen Flug mehrere Tankstopps einlegen. Das SCA hat eine maximale Flughöhe von 7.600 m bei einer Geschwindigkeit von Mach 0,7 und einem Treibstoffverbrauch von etwa 100 Litern pro Flugkilometer.
Beide Flugzeuge sind in ihren Eigenschaften identisch. Während eine Maschine normalerweise immer am Dryden Flight Research Center auf der Edwards Air Force Base (i. d. R. N911NA) stationiert wurde, befand sich die andere auf dem Pinal Airpark in Arizona (KMZJ) (i. d. R. N905NA). Bis zu dem Ende der Ära der US-Raumfähren waren beide SCA auf der Edwards Air Force Base stationiert. (aus Wikipedia)
Das Modell ist in dieser Form schon Ende der siebziger Jahre aus den Markt gekommen. Damals noch die Boeing 747 in den Farben von American Airlines mit lediglich dem NASA-Logo im Leitwerk. Das Shuttle war der Testkörper des späteren Space Shuttle, die Enterprise.
Immer wieder aufgelegt erscheint das Modell nun in den aktuellen und wohl letzten Farben der Boeing 747SCA. Der Bausatz basiert zum einen auf dem immer wieder aufgelegen Urbausatz der B747 von Revell, die schon in vielen Kleidern auf dem Markt erschien. Dem Bausatz sieht man sein Alter an, in vielerlei Hinsicht. Bilder siehe hier (Bericht Boeing E-4B).
Zusätzlich gibt es die Triebwerkshaube und die Stützstreben für das Shuttle, sowie die Stabilisatoren am Höhenleitwerk.
Das Shuttle selbst ist ebenfalls eine Wiederauflage und entspricht somit auch dem Modellbaustandard der 70ziger Jahre. Für ein originalgetreues Space Shuttle sind einige Ergänzungen und Verbesserungen notwendig. Bilder des Shuttles siehe hier (Space Shuttle mit Booster Rockets).
Die Decals: Im Zusammenhang mit dem vor einiger Zeit wiederaufgelegtem Bausatz des Space Shuttle mit Booster Rockets sind auch die Decals überarbeitet worden. Diese liegen auch diesem Bausatz bei. Erfreulich.
Leider hat man sich mit den Decals des Jumbos keine Mühe gegeben. Ein blauer Streifen mit nicht mehr zeitgemäßen schwarzen Fenstern OHNE Silberrahmen, graue Türumrandungen, NASA-Logo. Das was es. Schade. Die gewohnte Detailfreude, wie man sie bisher bei Revell kannte, ist verloren gegangen. Auch ein Cockpitdecal als Ersatz für das völlig verunglückte Cockpit wäre schon schön gewesen Auch kann man von zwei Möglichkeiten beim Original nur eine Beschriften, die N905NA.
Persönlicher Gesamteindruck: Offensichtlich eine schnelle, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft noch auf den Markt geschobene Hommage an die letzten Überführungsflüge der Space Shuttle in ihre Museen. Die Idee ist gut, das Alter der Bausätze verzeihlich, die Decals schade.
Viel Spaß beim Basteln!
Uwe Damaschek, Berlin (November 2012)