Vorbild: Im Mai 1934 veröffentlichte das U.S. Army Air Corps eine Ausschreibung für ein mehrmotoriges Bombenflugzeug. Boeing entwickelte daraufhin das Modell 299. Dafür nutzte man die Erfahrungen, die beim Bau der XB-15 und des zivilen Modells 247 gewonnen hatte. Am 28. Juli 1935 flog der erste Prototyp der Modell 299 erstmals. Leider ging das Flugzeug am 30. Oktober 1935 bei einem Absturz verloren. Das U.S. Army Air Corps erteilte trotzdem den Auftrag für 13 Y1B-17 Vorserienmaschinen. Das war der Beginn der B-17 Karriere.
Die finale B-17G-Version war eine Weiterentwicklung der F. Hier wurde insbesondere die Abwehrbewaffnung verstärkt. Alle G-Maschinen erhielten den markanten Bendix-Kinnturm.
Immerhin wurden von der B-17G 8680 Exemplare gebaut. Die letzte B-17G verließ am 28. Juli 1945 das Montageband von Lockheed. Einige B-17G wurden für andere Zwecke umgebaut. So gab es Frachter und Motorentestträger. Auch für Such- und Rettungsaufgaben wurden Maschinen umgebaut. Sie wurden später zu B-17H. Bei der USAAF ging die B-17 schnell nach dem WK II außer Dienst und die meisten Exemplare wurden verschrottet. Nur in Israel kamen einige Exemplare beim Verteidigungskrieg 1948 gegen die arabischen Nachbarn in der ursprünglichen Bomberrolle zum Einsatz
Bausatz: Dieser neue Revell-Kit der Boeing B-17G Flying Fortress erschien Ende letzten Jahres. Ich hatte die ersten Spritzlinge ja zeitig vorgestellt. Hiermit möchte ich auf den Produktionsbausatz eingehen.
In der attraktiven aber absolut unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt neun silberfarbene Spritzlinge mit insgesamt 207 Teilen, ein Rahmen Klarsichtteile mit 30 Teilen, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Detaillierung der Bauteile ist hervorragend und auf der Höhe der Zeit. Schwächen des Kits sind im Tragflächenprofil und im Seitenleitwerk. Diese fallen aber nur Freaks auf. Trotz dieser Schwächen halte ich den Bausatz für die beste B-17G in 1/72!
Alle Bauteile besitzen feine Strukturen und was Revell hier an Details liefert, das ist umwerfend. Schon aus der Kiste kann ein hervorragend detailliertes Flugzeugmodell entstehen. Der Bau beginnt hier mit dem Bombenschacht und den Tragflächenholmen. Schon der Schacht ist mit den dazugehörenden Bomben ein Modell für sich. Als nächste Sektionen folgen die Besatzungsräume. In dieser Detaillierung hat man noch keinen viermotorigen Bomber in 1/72 auf dem Markt gesehen! Selbst die Sitzgurte hat man nicht vergessen. Sie wurden gleich mit aufmodelliert. Gleichzeitig hat Revell innen eine komplette Struktur an den Rumpfinnenseiten nachgebildet.
Der einziehbare Sperry-Turm unterm Rumpf ist aus zwölf Teilen zusammenzubauen und soll auch danach noch drehbar sein. Auch der typische Heckstand der G-Version ist solch ein Sahnestück. Für einige Klarsichtteile gibt es Alternativen. Hier muss man sich am gewählten Vorbild orientieren.Der einziehbare Sperry-Turm unterm Rumpf ist aus zwölf Teilen zusammenzubauen und soll auch danach noch drehbar sein. Auch der typische Heckstand der G-Version ist solch ein Sahnestück. Für einige Klarsichtteile gibt es Alternativen. Hier muss man sich am gewählten Vorbild orientieren.
Alle Ruder können beweglich angebaut werden. Die vier R-1820-97-Sternmotore sind so gut detailliert, dass man beruhigt auf den Zubehörmarkt verzichten kann. Die phantstische Detaillierung setzt sich auch im Fahrwerksbereich fort. Selbst die Landeklappen können alternativ ausgefahrener angeklebt werden.
Durch die vorhandenen Tragflächenholme können die beiden Tragflächen einfach aufgesteckt werden. Die Bemalungshinweise enthalten auch Farbangaben für das FS-System. Der Decalbogen enthält auch eine Menge Wartungshinweise und ist tadellos im Register gedruckt.
Bemalungen:
Fazit: Ein phantastischer Bausatz und die detaillierteste B-17 auf dem Modellbaumarkt. Für fortgeschrittene Modellbauer sehr empfehlenswert.
Literatur:
 | B-17 Flying Fortress in Action - Aircraft No. 219, Doyle, David, squadron/signal publications 2010, ISBN 0-89747-622-0 |
 | B-17 Flying Fortress Part 1 – Producton Versions, in detail & scale Vol. 2, Lloyd, Alwyn T. Und Moore, Terry D., Detail & Scale Inc. 1981, ISBN 0-85368-500-2 |
Volker Helms, Godern (Februar 2011)