Arado Ar 196 A-3 Seaplane

Revell 04688 - 1/32

Vorbild: Im Januar 1936 entstand im Technischen Amt des RLM der Bedarf nach einen neuen „Kleinen Borderkunder“. Danach gingen die Ausschreibungsunterlagen an Arado, Focke Wulf und Heinkel. Letzteres Unternehmen zog sich trotz langjähriger Erfahrungen zurück. So folgten die Entwicklung der Ar 196 und Fw 62. Beide Typen sollten mit Zentral- oder mit Doppelschwimmer ausgerüstet werden. Der Erstflug der Ar 196 V1 mit Doppelschwimmer erfolgte im Juni 1937. Die V3 und V4 waren mit einem Zentralschwimmer ausgerüstet. Daraus wurde dann die Serienversion B abgleitet. Beide Versionen konnten mit einem Katapult gestartet werden.



Erfolgreicher waren aber die Maschinen mit zwei Schwimmern. Alle waren mit einem BMW-132-Sternmotor ausgerüstet. Die Serienfertigung lief ab April 1939 in Warnemünde an. Ab Dezember 1940 lief die Fertigung der A-3 Version dort an. Sie hatte eine Verstell-Luftschraube und eine verbesserte Funkausrüstung. Insgesamt entstanden ca. 530 Arado Ar 196 in den unterschiedlichsten Versionen. Einige wurden in Frankreich bei SNCA und Fokker in den Niederlanden gebaut. Der Rest wurde in Warnemünde gefertigt. Im März 1944 wurde die letzte Ar 196A abgeliefert.

Zwölf Ar 196A gingen an Bulgarien. Von den Maschinen ist noch ein Exemplar erhalten. Eine Maschine der PRINZ EUGEN existiert auch noch in den USA. Mindestens 37 Ar 196 wurden für die sowjetische Besatzungsmacht in Ribnitz 1945 repariert. Eine Maschine davon erhielt später einen Asch-62B-Motor.



Die Arado Ar 196A wurde praktisch auf jedem größeren Schiff der Kriegsmarine im WK II stationiert. Außerdem wurden sie bei den Seeaufklärungs- sowie bei den Küstenfliegergruppen eingesetzt.



Bausatz: Die Arado Ar 196 A-3 erschien Ende 2010 bei Revell und es handelt sich dabei um eine absolute Formneuheit. Alle Bauteile besitzen schöne Strukturen und Details. Die Tragflächen können alternativ beigeklappt montiert werden.

In einer großen attraktiven aber sehr unpraktischen Schüttbox befinden sich die übersichtliche Bauanleitung, 16 sehr dünne und durchsichtige Klarsichtteile, 172 hellgraue Spritzgussteile und ein Abziehbilderbogen(Decal).



Der Bau beginnt mit dem Rumpfgerüst, welches komplett erstellt werden kann. Dort hinein kommt das eigentliche Cockpit. Die Sitze haben aufmodellierte Gurte. Alle Instrumente und Geräte sind vorhanden und müssen mit Farbe versehen werden. Das ist für diesen Maßstab nötig. Natürlich sind auch Reservemagazine für das Abwehr-MG vorhanden.



Schon früh muss man sich für die Tragflächen-Option entscheiden. Wer Platz hat, der kann die Flächen in Flugpostion montieren. Auf den Schiffen wurden die Flächen erst kurz vor dem Start ausgeklappt. Das Abwehr-MG besteht aus sechs Bauteilen.

Der BMW-Motor ist eine Wucht und für den Maßstab sehr gut aus Box. Natürlich muss er nicht unter einer geschlossenen Motorverkleidung verschwinden. Diese kann natürlich in geöffneter Position verbleiben.

Die sehr transparenten Klarsichtteile ermöglichen einen guten Einblick ins Cockpit. Sie müssen allerdings erst aus mehreren Teilen zusammengefügt werden. Dafür kann man allerdings die Schiebehaube auch in offener Position ankleben. Für die Modellpräsentation liefert Revell einen Ständer mit.



Der Decalbogen ist umfangreich und enthält einen Satz Wartungshinweise. Einen Versatz konnte ich nicht entdecken.

Bemalung:

Fazit: Ein phantastischer Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Einzig der unpraktische Karton bietet Anlass zur Kritik. Sehr empfehlenswert und auch noch dazu preiswert!

Literatur:

Arado Flugzeugwerke 1925-1945
Volker Koos
HEEL 2007
ISBN 978-3-89880-728-9
See-Mehrzweckflugzeug Arado Ar 196 – Waffen-Arsenal Band 126
H.-P. Dabrowski/Volker Koos
Podzun-Pallas-Verlag 1991
ISBN 978-3790904161
Seeflieger – Luftwaffe Maritime Aircraft and Units 1935-1945
Classic Publications 2009
ISBN 978-1-90322-97-0

Volker Helms, Godern (Dezember 2010)