Vorbild: Die Familie der Saturn-Raketen gehört zu den leistungsstärksten Trägersystemen der Raumfahrt. Sie wurden für die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA unter der Leitung Wernher von Brauns im Rahmen des Apollo-Programms entwickelt.
Die Saturn V war die eigentliche Mondflugrakete. Nach zwei unbemannten Testflügen wurde die Rakete für einsatzbereit erklärt und startete danach, bis auf den letzten Flug mit der Raumstation Skylab, immer bemannt. Nur bei Apollo 9 und dem Start von Skylab steuerte sie eine erdnahe Umlaufbahn an. Zwischen Dezember 1968 und Dezember 1972 brachten neun Saturn-V-Raketen 24 Astronauten zum Mond. (nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Saturn_(Rakete)
Bausatz: Den 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung nimmt sich Revell zum Anlass, eine Reihe von klassischen Raumfahrtbausätzen der 1960er/70er Jahre neu aufzulegen. Der Bausatz für die Saturn V datiert zurück in das Jahr 1969. Das merkt man auch. Die Detaillierung ist teils etwas grob, an einigen Stellen findet sich Fischhaut. Dennoch lässt sich der aus dem Bausatz ein beeindruckendes Modell von über einem Meter Größe erstellen. Den Lern- und Spielwert erhöht, dass sich die Stufen trennen lassen und jede mit eigenem Triebwerksatz ausgerüstet ist.
Auch das Command and Service Module (die eigentliche Raumkapsel) sowie die Mondlandefähre sind separat vorhanden und lassen sich auf die Rakete aufstecken. Bei Mondlandefähre muss man allerdings wählen, ob man sie mit aus- oder eingefahrenen Landebeinen bauen möchte. Nur im letzteren Fall passt sie in die Rakete. Durch ein Klarsichtsegment kann man sie auch im verstauten Zustand sehen.
Wer CSM und Landefähre in Aktion zeigen möchte, erhält dazu ein kleines Stück nachgebildete Mondoberfläche und Astronauten.
Die runde, glatte Außenwand der einzelnen Stufen besteht aus bedrucktem, dünnem Polystyrol-Sheet. Sie muss gerollt und in die massiv ausgeführten Stufenringe gesteckt werden. So ist die ganze Konstruktion relativ leicht, aber doch stabil - wie das Original.
Bemalung: Die Decals ergänzen die vorbedruckten Raketensegmente. Für Einsteiger liegen kleine Töpfchen mit den vier wichtigsten Farben, einen Pinsel und Kleber bei.
Eine schöne Idee: Die lange Schachtel wird nach Fertigstellung des Modells zur Transportbox. Dazu können beiliegende, vorgeschnittene Kartonstücke in die Schachtel eingesteckt werden. Sie nehmen die Einzelteile der Rakete sicher auf und schützen sie so vor Beschädigung.
Fazit: Ja, der Bausatz ist 50 Jahre alt, und ja, der ein oder andere Bastler hat ihn damals schon mit leuchtenden Kinderaugen zusammengebaut. Neueinsteiger und ältere Kinder haben die Möglichkeit, relativ einfach ein imposantes Modell mit Spiel- und Lernwert zu erstellen. Der Fortgeschrittene kann - vielleicht mit wehmütigen Gedanken an die eigene Kindheit - mit Eigeninitiative daraus ein superdetailliertes Modell erstellen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Christian Höcherl, Berlin (Juni 2019)