Vorbild: Die Albatros D.III (Werksbezeichnung L25) der Albatros Flugzeugwerke war ein Jagdflugzeug, das im Ersten Weltkrieg von der deutschen, österreichisch-ungarischen und türkisch-osmanischen Fliegertruppe eingesetzt wurde. Die Albatros D.III war eines der meistverwendeten deutschen Jagdflugzeuge. In Österreich-Ungarn wurde das Flugzeug mit einigen Änderungen als Oeffag D.III nachgebaut. Ende 1916 stellte die Inspektion der Fliegertruppe den deutschen Flugzeugherstellern einen erbeuteten Nieuport-Einsitzer zur Verfügung. Dieser französische Kampfdoppeldecker galt bei den deutschen Piloten hinsichtlich Kurvenflugeigenschaften und Wendigkeit als besonders gefährlicher Gegner. Während einige Hersteller die Konstruktion der Nieuport weitgehend kopierten, übernahm das Team des Chefingenieurs der Albatroswerke, Robert Thelen, nur das Konstruktionsmerkmal einer schmaleren unteren Tragfläche.
Ziel war eine wesentliche Verbesserung der Pilotensicht und der im Luftkampf so wichtigen Flugeigenschaften wie Wendigkeit im Kurvenflug und Steigfähigkeit, ohne auf die bewährte Feuerkraft und Stabilität der Albatros D-Flugzeuge zu verzichten. Die D.III verfügte mit ihren synchronisierten Zwillings-MGs über die gleiche Feuerkraft wie ihre Vorgänger und war dadurch den gegnerischen Jagdflugzeugen immer noch überlegen. Das Flugzeug wurde von den Albatros-Werken in Berlin-Johannisthal und den Ostdeutschen Albatros-Werken (OAW) in Schneidemühl hergestellt. Im Laufe der Produktion wurden an dem Flugzeug einige Änderungen durchgeführt, die auch auf die spätere Albatros D.V übernommen wurden. Dazu zählten die Abrundung des Seitenleitwerks und die seitliche Versetzung des Teeves & Braun-Tragflächenkühlers, um den Pilot bei Treffern in den Kühler vor Verbrühungen durch herausspritzende heiße Kühlflüssigkeit zu schützen. (nach Wikipedia)
Bausatz: In einem schön gestalteten, aber wie bei Revell üblich, unpraktischem Schüttkarton, befinden sich eine Plastiktüte mit zwei grauen Gussästen, die Bauanleitung und ein Bogen mit Decals. Wie zurzeit bei Revell nicht anders zu erwarten, handelt es sich bei dem Bausatz eigentlich um eine Übernahme von Eduard , welche diesen 1999 erstmals in dieser Ausführung auf den Markt brachte.
Die Teile sind trotz des Alters der Formen sauber gespritzt, und besitzen einen hohen Detaillierungsgrad. Da Revell immer nur die abgespeckte Weekend Edition vermarktet, wird man für eine weitere Verfeinerung des Modells auf die passenden Photoätzteile von Eduard zurückgreifen müssen. Aber auch ohne Zurüstteile lässt sich ein wunderschönes Modell bauen.
Laut Bauanleitung wird die obere Tragfläche mit dem mittig liegenden Kühler nicht benötigt, da sie nur für die frühe Version der Albatros vorgesehen ist. Da ist aber Revell wohl ein Fehler unterlaufen, denn gerade diese Ausführung soll ja laut Bauplan gebaut werden! Hier ist man gut beraten, auch einschlägige Literatur oder das Internet zu Rate zu ziehen. Was leider immer wieder etwas ärgerlich ist, sind die fest angegossenen Ruder.
Bauanleitung/ Bemalung: Die 14 seitige Bauanleitung ist wie gewohnt im neuen Revell-Format farbig gedruckt, und führt in 24 Schritten zum fertigen Modell. Zwei DIN A4 Doppelseiten dienen zur Farbgebung und Platzierung der Decals. Die Farbangaben beziehen sich auf das hauseigene Farbsystem.
Die Decals sind sehr sauber gedruckt. Besonders positiv sind die Sitzgurte, die eigentlich immer fehlen, da Eduard sie nicht mal auf den Sitz graviert hat. Es lassen sich zwei Maschinen darstellen.
Fazit: Revell überrascht uns Modellbauer doch immer wieder, wobei ich der Kartonaufmachung nach wie vor durch die Bezeichnung NEW etwas zwiespältig gegenüberstehe. Dem Neukunden wird vorgegaukelt, es wäre ein völlig neues Produkt. Anderseits ist es natürlich eine äußerst geschickte Verkaufsstrategie, das Produkt am Markt zu platzieren, da es in fast jedem Kaufhaus, Einzelhandel mit Spielzeugabteilung und im Modellbaufachhandel erhältlich ist.
Dieser Bausatz ist auch für den etwas erfahreneren Anfänger geeignet. Die Profis können natürlich sehr viel mehr rausholen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Mai 2020)