Airbus A300-600ST "Beluga"

Revell 04206 - 1/144



Vorbild: Eine besondere Form der A300-600 stellt der Airbus A300-600ST (ST steht für Super Transporter) dar, der auch Beluga genannt wird, da die Form des Rumpfes an den gleichnamigen Wal erinnert. Es ist ein speziell für großvolumige Lasten entwickeltes Transportflugzeug und wird hauptsächlich dazu benutzt, Flugzeugsektionen zwischen den Airbus-Standorten zu transportieren, die in ganz Europa verteilt sind. Am Anfang reichte hierfür der Super Guppy aus, doch da die Teile mit der Entwicklung des Airbus A330/340 immer größer wurden, entwickelte man aus der Serie des Airbus A300 den Airbus A300-600ST. Der Erstflug fand im September 1994 statt.



In seinem sehr großen Laderaum mit einem Nutzraumvolumen von mehr als 1.400 m³ kann der Beluga eine Nutzlast von etwa 47 Tonnen befördern. Der Laderaum ist 37,7 Meter lang und hat eine Ladeflächenbreite von 5,43 m. Der Rumpfdurchmesser beträgt 7,40 Meter. Mit diesen Abmessungen kann der Beluga auch ein voll ausgestattetes Tragflächenpaar für den Airbus A340 oder einen großen Teil des Rumpfes des A319 aufnehmen. Bei einer Geschwindigkeit von 750 km/h (Mach 0,7) hat er voll beladen eine Reichweite von etwa 1700 Kilometern. Bei halber Nutzlast vergrößert sie sich auf 4600 Kilometer.



Es wurden lediglich fünf Exemplare des Typs Airbus A300-600ST produziert, die fast ausschließlich für Airbus fliegen. Eine offene Nachfrage von Frachtfluggesellschaften hat es nie gegeben. Die Airbus-Tochter Airbus Transport International betreibt die „Belugas“. Dieses Unternehmen vermietet die Maschine inklusive Piloten auch für Großtransporte an andere Organisationen, zum Beispiel haben die Bundeswehr oder die ESA diese Möglichkeit schon mehrmals genutzt, beispielsweise für den Transport von Hubschrauber oder ISS Bauteilen. (Quelle: Wikipedia.de)

Dieser Bausatz: war bei E-BAY sicherlich einer der meistgesuchten Bausätze mit entsprechenden Preisen. Kein Wunder, erschien er doch bisher nur einmal, und das 1997, als er ebenfalls unter der Nummer 04206 erstmals auf den Markt kam. Nun hat ihn Revell mit neuen Decals wieder aufgelegt. Sonst wurde an der Form nichts geändert. Da 1997 das Internet noch nicht den jetzigen Umfang hatte, stelle ich den Bausatz nun hier vor.



Auf vier Spritzlingen verteilen sich etwas mehr als 60 Teile. Sie sind im beim Revell üblichen weißen Kunststoff abgespritzt. Als erstes fallen natürlich die beiden Rumpfhälften mit ihrer ungewöhnlichen Form auf. Sie waren bei mir lose in der Tüte?! Die beiden Teile verfügen über saubere und schöne Gravuren. Allerdings muss ich sagen, das die Qualität der Abspritzung nicht so super ist, so ist die Oberfläche im Bereich des Buges und bei den jeweiligen Passtiften etwas eingefallen. Zudem waren die Passtifte im Bug doppelt auf beiden Hälften gegossen, was aber kein Problem ist. Wenn man sie entfernt und auch andere Bereich etwas versäubert, ist die Passung unproblematisch.

Als nächstes begutachten wir den Rahmen mit den Teilen für die Tragflächen und Höhenleitwerken. Auch hier setzt sich der Eindruck von dem Rumpf fort. Das heißt, schönen detaillerte Oberflächen, aber halt etwas mangelnde Qualität beim Abspritzen. Die Teile sind alle vollständig ausgeformt, aber z.B. haben die oberen Flügelhälften zwei recht massive Auswerferpins an den Spitzen. Hier ist halt etwas Versäuberung notwendig.

Der große Rahmen hat keinerlei Probleme. Die Detaillierung ist ausgezeichnet. Das Hauptfahrwerk ist vollständig wiedergegeben. Auch der Rest wie Triebwerke, Flaptrackfairings, A/C Packauslässe etc. überzeugen. Die Klarsichtteile bestehen nur aus dem Cockpitglas sowie vier Positionslichtern. Anders als heute üblich wird das Glas von innen gegen die Streben geklebt. Eine erste Trockenpassung zeigte keine Probleme.

Die beiden Antikollisionslichter haben im übrigen die korreckt Form, was man auch nicht immer hat. Die Bauanleitung führt in 34 Schritten zum fertigen Modell. Wer will, kann das große Frachttor geöffnet darstellen. Dazu hat Revell auf der vorletzten Seite der Bauanleitung eine Schablone abgedruckt, die man auf z.B. Pappe übertragen kann und somit den Frachtraumboden erstellt, damit der Blick nicht ins Leere fällt.

Markierung: Der Abziehbilderbogen gestattet den Bau von drei der fünf Exemplare in den aktuellen Farben. Nämlich die 1,2 und 3 mit den jeweiligen Kennzeichen F-GSTA, TB und TC. Für die Gestaltung zeigt sich wiederum DACO verantwortlich, was an sich für gute Qualität spricht. Für den Heckbereich liegen großflächige Decals bei. Mal sehen, wie sie passen. Für das Anbringen empfiehlt Revell den Einsatz des eigenen Weichmachers. Des weiteren sind alle Stencils beigefügt.

Fazit: Lange haben die Airlinerfreunde auf diese Wiederauflage gewartet. Die o.g. Probleme trüben den Gesamteindruck nur ein wenig, mit ein bisschen und nicht unüblichen Aufwand lassen sie sich beseitigen. Daher ein uneingeschränkte Empfehlung. Im Übrigen bietet dieser Bausatz auch die wichtigsten Teile für den Bau eines A300-600(R) ;) .

Sebastian Adolf, Berlin (November 2010)