Vorbild: Die Lockheed - Vega PV-1 Ventura und das Nachfolgemuster PV-2 Harpoon wurden im WK II als Patrolienflugzeug vor allem bei der US Navy eingesetzt. Der Urahn beider Modelle war die aufgrund von britischen Wünschen entstandene Lockheed Hudson. Schnell zeigte sich, dass die Leistungen dieser Maschine beschränkt waren. Auf Basis der Lockheed Model 18 Lodestar entstand dann die PV-1 Ventura bzw. Ventura Mk. I / II (für die RAF). Von 1942 bis zum Mai 1944 wurden 1600 PV-1 Ventura für die US Navy gebaut.
Nachdem die RAF die ersten Ventura 1942 erhielt, setzte sie diese offensiv als Bomber ein. Als 188 Ventura I an die RAF geliefert waren, führten zahlreiche Änderungen zur Ventura II. Es wurde u.a. der neue P&W GR 2800-31 eingebaut. Typisch für die Ventura I und II waren die Drehtürme von Boulton-Paul. Nicht mehr als 300 Ventura erhielt der RAF. Sie verloren schnell das Interesse an diesem Flugzeugtyp, da sie nicht das erhoffte Ablösemuster für die Hudson war, sondern sie stellte ein "heißes Flugzeug" dar, welches schnell und empfindlich für Pilotenfehler war. Für Lockheed war es kein Problem, denn die Serie lief als PV-1 für die US Navy.
Als Nachfolgemuster mit weiterentwickelter Zelle und Tragfläche sowie mit R-2800-31-Triebwerken entstand ab 1942 bei Vega das Model 15. Im Juni 1943 bestellte die US Navy 500 Exemplare. Weitere Maschinen wurden noch geordert, jedoch wurden die Lieferungen nach dem Kriegsende im Pazifik im September 1945 eingestellt.
Bausatz: Hierbei handelt es sich um die finalen Bauteile der Lockheed PV-1 Ventura in 1/48. Dieser Bausatz wurde in den USA für Revell-USA konzipiert. Die Form entstand in Korea. Auf sieben grauen Spritzlingen verteilen sich 122 Bauteile und auf einem klarem Gießast befinden sich 15 Teile. Es gibt eine sehr übersichtliche Bauanleitung und zwei Decalbögen. Der kleinere der beiden Bögen ist offensichtlich ein Korrekturteil. Hier hat sich wohl der Designer im ersten Anlauf vertan. Schön, dass sowas bei Revell nicht durchgeht.
Die Bauteile entsprechen dem heutigen Standard und besitzen feinste Strukturen. Schön klar und dünn sind auch die Glasteile. Im Cockpit gibt es eine solide und für die meisten Modellbauer ausreichende Ausstattung. Auf den Sitzen für die Besatzung gibt es feine aufmodellierte Sitzgurte. Diese müssen nur noch entsprechend bemalt werden. Das Instrumentenbrett hat feine Strukturen. Es wird mit ein paar Instrumentendecals versehen.
Der Spornradschacht ist im Rumpf ansprechend detailliert. Im Rumpf wird ein stabiler Holm für die beiden Tragflächenhälften eingebaut. Interessant ist die tolle Innenstruktur der Hauptfahrwerksschächte. Hier gibt es für die Zubehörindustrie nichts zu tun. Revell liefert für die beiden Motore den ersten Stern nebst Getriebegehäuse. Für den Bombenschacht gibt es entsprechende Abwurfwaffen. Weiterhin hat man die zwei Zusatztanks begefügt. Ein gewisses Verbesserungspotential gibt es für Freaks bei der MG-Wanne. Hier kann man die vier MG-Nachbildungen aus Rundmaterial durch entsprechende Läufe ersetzen.
Nach dem Erscheinen der PV-1 in den USA wurden die Propeller kritisiert. Hier will Revell in Zukunft selbst tätig werden und lässt die nötigen Teile selbst anfertigen.
Die beiden Decalbögen sind tadellos im Register gedruckt. Es gibt auch ein paar Wartungshinweise. Die Farbangaben sind für das eigene Farbsystem.
Bemalung:
>
Fazit: Ein sehr gut gemachter Bausatz für die Modellbauer des Maßstabs 1/48 der schon sehnsüchtig erwartet wird. Er ist sehr empfehlenswert.
Literatur:
PV-1 Ventura in action No. 48, Charles L. Scrivner, squadron/signal publications 1981, ISBN 0-89747-118-0; | |
PV Ventura / Harpoon Units of World War 2, Alan C. Carey, Osprey Plubishing 2002, ISBN 1-84176-383-7; | |
Lockheed - Vega PV-1 Ventura and PV-2 Harpoon - Naval Fighters Number Eighty, Steve Ginter. Steve Ginter 2010, ISBN 0-942612-86-8. |
Volker Helms, Godern(Februar 2012)
Dieter Wiegmann, gebautes Modell