Modell: In den News der Revell Neuheiten, welche hier auf der Seite am 01.01.2018 veröffentlicht wurden, stand unter den Flugzeugen die An-225 in 1:144 drin. Gefühlt ein ganzes Jahrzehnt war sie von Amodel angekündigt. Nun haben sich die Damen und Herren aus Bünde der Sache angenommen und liefern wie versprochen pünktlich zum Weihnachtsfest 2018 das größte Flugzeug der Welt in 144facher Verkleinerung aus. Dafür muss man schon Respekt zollen.
Ich stelle hier den finalen Testshot vor. Die Produktion wird dann klassisch in weißem Plastik erfolgen. Daher bitte nicht über die verschiedenen Farben der Spritzlinge hier wundern. Das am Ende rund 60cm x 60cm große Modell entsteht aus 204 Einzelteilen und ist somit folglich richtig in Level 5 eingeordnet.
Der Bausatz ermöglicht den Bau des Modells in vier Konfigurationen:
Dazu bietet Revell wieder wie schon bei der An-124 und der C-17 einen nahezu kompletten Laderaum an. Dieser entsteht aus einer Innenhülle, welche in die beiden Rumpfhälften eingefügt wird. Auch das Cockpit bleibt nicht leer. Für die wenigen Fensterflächen gibt es selbstverständlich Klarsichtteile. Einen interessanten Weg sind die Konstrukteure des Kits beim Hauptfahrwerk gegangen. Die sieben Beine pro Seite sind nicht einzeln vorhanden, sondern als eine Art Streifen abgespritzt. Vorteil dieser Ausführung ist, dass somit alle Beine im richtigen Winkel zueinander stehen und alle Räder Bodenkontakt haben sollten. Ein weiterer Clou ist die zweite Ausführung für die "kniende" Position. Die Räder sind mit Achse ausgeführt, was sicherlich der Stabilität des fertigen Modells zuträglich ist. Die unterschiedlichen Positionen des Bugfahrwerkes werden durch verschiedene Arten der Montage realisiert. Ergänzend werden auch bei den Beladestellungen Stützteller verbaut. Damit sind also sehr gute Lösungen für den Bereich des Fahrwerkes und damit auch für den realistischen Stand des fertigen Modells vorhanden.
Für die riesigen Tragflächen und das Höhen- und Seitenleitwerk sind Trägerholme vorhanden. Allerdings erlauben diese aufgrund der Teileaufteilung nicht das Aufstecken oder Abziehen für einen z.B. platzsparenden Transport. Der Stabilität sind sie aber auf jeden Fall zuträglich. Die sechs Triebwerke sind sehr gut aufgeteilt mit separaten, einteiligen Einlaufring(Fan case). Dadurch entstehen keine Nähte und die Bemalung ist einfacher. Dieses Prinzip kennt man schon z.B. von dem Bausatz der An-124.
Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, die Abspritzung insgesamt macht einen sehr guten Eindruck. Die Gravuren sind fein. Ich habe keine Auswerferstellen im Sichtbereich, z.B. auf der Rippenstruktur gefunden. Im Bereich des Fahrwerkes werden viele Details gezeigt. Für die feinen Streben empfiehlt sich ein Einsatz einer feinen Säge zu Lösen aus dem Rahmen, um Bruch zu vermeiden.
Der Bau ist sicherlich komplex, aber machbar. Die schon vorliegende Bauanleitung hilft hier sehr gut, insgesamt sind 94 Schritte zu absolvieren. Die Decals lagen noch nicht vor, grundsätzlich kann man aber die aktuelle Bemalung seit der zweiten Indienstnahme im September 2008 realisieren. Dabei werden feine Unterschiede über die Jahre bis heute berücksichtigt.
Fazit: Was für ein gigantischer Bausatz, den Revell hier realisiert hat. Dies ist in beiderlei Sinn zu verstehen. Der erste Eindruck verspricht ein viel versprechendes Bastelerlebnis zu werden.
Sebastian Adolf, Gaimersheim (November 2018)
Inzwischen liegt mir auch der Decalbogen vor und daher gleich als Ergänzung:
Volker Helms, Telford (November 2018)