Vorbild: Ab 1943 entstand bei Arado ein neues Schulflug zum Training von fortgeschrittenen Flugschülern. Die Entwicklung wurde gemeinsam mit SIPA in Frankreich betrieben und über das in Gemischtbauweise geplante Flugzeug Ar 296 entstand die Holzkonstruktion Ar 396. Das Äußere wurde stark vereinfacht und die neue Konstruktion wies wenig komplizierte Formen auf.
Arado verlegte die Produktion wegen der alliierten Invasion von SIPA zu Letov nach Prag. Bis Mai 1945 entstanden dort noch einige Exemplare. Diese gingen dann auch an die deutsche Luftwaffe. In der CSR fertigte man nach Kriegsende allerdings die Ganzmetallkonstruktion Ar 96B weiter. In Frankreich erschien die Ar 396 al SIPA S. 10 und flog erstmals am 29. Dezember 1944. Die französischen Luftstreitkräfte erhielten 27 Exemplare dieser Ursprungsvariante. Als Ganzmetallvariante erschien nach der S. 11 die S. 12 in 52 Exemplaren. Weiterhin entstanden 58 leichter gebaute S. 121 als Erdkampfflugzeuge für Algerien. Sie wurden dann als S. 121A bzw. S. 111A bezeichnet.
Bausatz: Die Arado Ar 396 erschien in den 1980er Jahren bei HUMA im Maßstab 1/72. Allerdings liegen die HUMA-Formen aktuell ungenutzt herum und so hat Robert Schneider die Chance für einen neuen Bausatz genutzt und gleich noch den französischen Ableger SIPA S. 10 mit umgesetzt.
So findet man in der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox zwei dunkelgraue Spritzlinge mit 60 Teilen, zwei Klarsichtteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Es handelt sich um einen typischen RS-Bausatz. Es gibt hier eine leicht raue Oberfläche und feine versenkte Strukturen. Das Cockpit ist leider etwas einfach dargestellt. Hier findet man leider nur einen einfachen Boden, zwei Sitze, zwei Seitenrudergestänge, zwei Steuerknüppel und die Instrumentenbretter. Leider gibt es für letztere keine Decals. Weiterhin sollten die gut sichtbaren Sitzgurte ergänzt werden.
Da es neben der Drei-Blatt-Luftschraube auch noch die Zwei-Blatt der Ar 396 gibt, kann man auch noch letztere bauen. Beim Zusammenbau muss man sich recht früh für eine Variante entscheiden. So kann man die V1 und 3 bauen. Wenn man die Luftschraubenwelle steckbar gestaltet, dann sind bis zur Farbgebung alle Optionen offen...
Seiten- und Höhenruder haben scharfe Hinterkanten. Leider ist die Kanzel nur aus einem Teil und kann nicht geöffnet werden.
Die Farbhinweise beziehen sich auf das RLM-System. Leider gibt es bei den französischen Tönen keine genauen Bezeichnungen. Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält auch einige Wartungshinweise.
Bemalungen:
Fazit: RSmodels liefert hier einen gut gemachten Kleinserienbausatz der Arado Ar 396 und der SIPA S. 10 in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen ist er zu empfehlen.
Volker Helms, Godern (Oktober 2019)