Payen Pa 22/2

RS models 92112 - Spritzguss - 1/72

Vorbild: Nicolas Roland Payern entwickelte diese unkonventionelle Tandemflügel-Flugzeug. Vorn besaß die Payen Pa 22 eine traditionelle Tragfläche und hinten einen Deltaflügel. Ursprünglich sollte dieses Flugzeug in der ersten Version ein Staustrahltriebwerk besitzen. Diese Version wurde Pa 22/1R genannt. Die ersten Versuche verliefen 1939 allerdings nicht erfolgreich. Nachem auch die Offiziellen Frankreichs ein Interesse für dieses Konzept zeigten, erfolgte eine Umkonstruktion mit einem Régnier-Reihenmotor mit 180 PS.

Die Payen wurde dann im Windkanal untersucht. Nach Kriegsbeginn wurden diese Versuche unterbrochen. Nach dem Einmarsch Deutschlands in Frankeich wurde das Flugzeug erbeutet und am 12. Juni 1940 beschlagnahmt. Es wurde dann mit dem Stammkennzeichen BI+XB versehen. Im Sommer 1941 begannen die ersten Flugtests mit diesem unkonventionellen Typ. Die Payen Pa 22/2 ging an den Hersteller zurück und dort wurde das Flugzeug 1943 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt.

Bausatz: Dieser ungewöhnliche Flugzeugtyp erschien nun bei RSmodels von Robert Schneider aus Tschechien. Zuvor gab es nur von Model Aire Internation einen extremen Kleinserienbausatz, der zudem sehr schwer zu beschaffen war. Das hat sich hiermit geändert. In einer typischen Rsmodels-Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 24 Teile, eine Vacukanzel, die übersichtliche Bauanleitung und ein Decalbogen.

Es ist ein typische Short-Run-Bausatz mit feinen versenkten Strukturen. Das Cockpit besteht aus vier Teilen. Das Instrumentenbrett besitzt erhabene Details. Beim Pilotensitz sollten ein paar Gurte nachgerüstet werden. Wie das Original innen aussah, darüber besitze ich keine Unterlagen. Die Tragflächenhälften bestehen aus jeweils einem Teil und haben scharfe Hinterkanten.

Die Auspuffrohre müssen selbst aus Rundmaterial hergestellt werden. Dafür sollte man sich an die Bauanleitung halten. Das Fahrwerk ist gut wiedergegeben. Die Luftschraube besteht aus einem Teil und muss fest angeklebt werden. Die Vacukanzel liegt leider nur einmal bei.

Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die Farbangaben sind verbal in Englisch und für die deutsche Version gibt RSmodels RLM-Farbtöne an.

Bemalungen:

  1. Pa 22/2 in silberner/dunkelblauer Bemalung, Chalais-Meudon, Frankreich 1939;
  2. Pa 22/2, BI+XB in RLM 71/65, Villacoublay, Frankreich 1940.

Fazit: Ein sehr exotisches Vorbild und für Modellbauer mit ein wenig Erfahrung sehr zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (Februar 2012)