Lockheed P-38H Lightning

RS models 92125 - Spritzguss mit Resinteilen - 1/72

Vorbild: Die Lockheed P-38 Lightning war der erste echte Langstrecken Jäger der USAAF im WK II. Die Entwicklung begann 1937 unter der Leitung von "Kelly" Johnson, der im Hause Lockheed für einige bemerkenswerte Entwicklungen steht. Ab 1941 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Für den Export sollte die P-38 ohne Turbolader ausgeliefert werden. Diese Maschinen waren jedoch nicht einsatztauglich und wurden durch die britische RAF abgelehnt.

Die P-38H gehört noch zum ersten Block der Serienversionen. Der späte Block der Serienversionen sind die Varianten J, L und auch der Nachtjäger M. Die P-38H wurde nur in 601 Exemplaren gefertigt. Es gab auch keine Aufklärerversion. Es gab allerdings hier Feldumbauten. Äußerlich war die H-Version identisch mit den Vorgänger P-38F und G. Es wurde eine andere Version des Allison-Reihenmotors mit der Bezeichnung V-1710-39 eingebaut. Weiterhin wurden im Inneren auch einige Funktionen automatisiert. So z.B. beim Turbolader. Diese Version wurde allerdings in der Leistungsfähigkeit durch die Probleme mit der Kühlung beeinträchtigt. Diese konnten nie ganz behoben werden. Erst beim Nachfolgemuster P-38J wurden diese durch eine totale Umkonstruktion des Kühlsystems behoben.



Bausatz: Hiermit legt Robert Schneider in 1/72 die H-Version der Lightning als Spritzgussbausatz nach. Äußerlich unterscheidet sich ja das Vorbild nicht von einigen anderen Versionen und somit gibt natürlich auch weitere RS-Bausätze der frühen USAAF-Einsatzversionen der Lightning. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 91 Teilen, ein Klarsichtteil, fünf Resinteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung.

Der Aufbau des Bausatzes ist so gestaltet das auch weitere Versionen ohne größere Probleme folgen können. So gibt es alle weiteren frühen Versionen mit Turbolader. RSmodels liefert hier einen typischen Short-Run-Kit mit feinen versenkten Strukturen uns schönen Details. Die kleinen Teile bedürfen leider ein wenig Nacharbeit.

Das Cockpit ist mittels Spritzgussteilen ordentlich detailliert. RS liefert ein strukturiertes Instrumentenbrett und schöne Seitenkonsolen sowie einen Cockpitboden mit vielen Details. Leider sind in diesem Bausatz die Sitzgurte nicht aufmodelliert. Hier sollte man selbst Abhilfe schaffen. Die großen seitlichen Lufteinläufe werden einzeln aufgeklebt und innen gibt es Strukturen für die Kühler. Auf ein Buggewicht weist die Bauanleitung deutlich hin. Das Gewicht muss man allerdings selbst bestimmen.



Die Luftschraubenblätter müssen einzeln ausgerichtet und angeklebt werden. Das Höhenleitwerk besteht aus einem Stück und auch die links und rechts des Seitenleitwerks befindlichen Endstücken sind jeweils einteilig. RS liefert hier normale Spritzgussräder. Einzig die MGs im Bug sind aus Resin. Ob das Sinn macht, dass muss sich jeder selbst beantworten. Die Teile für den Turbolader werden einzeln eingeklebt.



Die Farbangaben sind verbal in Englisch. Der Decalbogen ist tadellos ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die ausgesuchten Bemalungsoptionen sind keinesfalls langweilig! Es gibt eine ausführliche Anleitung zum Anbringen der Wartungshinweise.

Bemalungen:

  1. P-38H weiße 33 der 39. FS der 35. FG der USAAF von Lt. Richard E. Smith, Guadalcanal 1943;
  2. P-38H weiße 123 der 431. FS der 14. FG der USAAF von Lt. John A. Cohn, New Guinea 1943;
  3. P-38G(?) 32538/weiße 75 der 37. FS der 14. FG der USAAF von Lt. Richard A. Campbell, Nordafrika im August 1943;
  4. P-38H weiße 147 der 432. FS der 475. FG der USAAF, ohne weitere Angabe, Ende 1943;
  5. P-38H weiße SCC der 38, FS der 55. FG(8. AF) der USAAF von Capt. Mark K. Shipman, Großbritannien Ende 1943.

Fazit: Auch hier gilt: Ein zeitgemäßer Short-Run-Kit der P-38H von RSmodels für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Literaturtipp:

P-38 in Detail & Scale - Part 1
D&S Vol. 57
Bert Kinzey
squadron/signal publications 1998
ISBN 1-888974-10-9

Volker Helms, Godern (Dezember 2012)