Lockheed P-38F Lightning

RS models 92116 - Spritzguss mit Resinteilen - 1/72

Vorbild: Die Lockheed P-38 Lightning war der erste echte Langstrecken Jäger der USAAF im WK II. Die Entwicklung begann 1937 unter der Leitung von "Kelly" Johnson, der im Hause Lockheed für einige bemerkenswerte Entwicklungen steht. Ab 1941 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Für den Export sollte die P-38 ohne Turbolader ausgeliefert werden. Diese Maschinen waren jedoch nicht einsatztauglich und wurden durch die britische RAF abgelehnt.

Die P-38F war nach der E-Version die zweite einsatzfähige Version der Lightning. Sie war mit dem leistungsfähigeren Allison V-1710-49 und -53 mit 1325 PS. So wurde die Mittelsektion des Tragflügels verstärkt und bekam zwei Pylone zum Anbringen von externen Tanks oder 1000 Pound-Bomben. Gebaut wurde die P-38F in verschiedenen Blocks und so entstanden insgesamt 527 Exemplaren. In denen waren zwanzig Aufklärer F-4A-1 enthalten.



Bausatz: Hiermit legt Robert Schneider in 1/72 die F-Version der Lightning als Spritzgussbausatz nach. Es gibt natürlich auch weitere RS-Bausätze der frühen USAAF-Einsatzversionen der Lightning. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 91 Teilen, ein Klarsichtteil, fünf Resinteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung.

Der Aufbau des Bausatzes ist so gestaltet das auch weitere Versionen ohne größere Probleme folgen können. So gibt es alle weiteren frühen Versionen mit Turbolader. RSmodels liefert hier einen typischen Short-Run-Kit mit feinen versenkten Strukturen uns schönen Details. Die kleinen Teile bedürfen leider ein wenig Nacharbeit.

Das Cockpit ist mittels Spritzgussteilen ordentlich detailliert. RS liefert ein strukturiertes Instrumentenbrett und schöne Seitenkonsolen sowie einen Cockpitboden mit vielen Details. Leider sind in diesem Bausatz die Sitzgurte nicht aufmodelliert. Hier sollte man selbst Abhilfe schaffen. Die großen seitlichen Lufteinläufe werden einzeln aufgeklebt und innen gibt es Strukturen für die Kühler. Auf ein Buggewicht weist die Bauanleitung deutlich hin. Das Gewicht muss man allerdings selbst bestimmen.



Die Luftschraubenblätter müssen einzeln ausgerichtet und angeklebt werden. Das Höhenleitwerk besteht aus einem Stück und auch die links und rechts des Seitenleitwerks befindlichen Endstücken sind jeweils einteilig. RS liefert hier normale Spritzgussräder. Einzig die MGs im Bug sind aus Resin. Ob das Sinn macht, dass muss sich jeder selbst beantworten. Die Teile für den Turbolader werden einzeln eingeklebt.

Die Farbangaben sind verbal in Englisch. Der Decalbogen ist tadellos ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Es gibt eine ausführliche Anleitung zum Anbringen der Wartungshinweise.

Bemalungen:

  1. P-38F-1, gelbe 17587, „Texas Terror“, 94. FS der 1. FG , USAAF, von Lt. Jack M. Ilfrey in Algerien 1943;
  2. P-38F-1, gelbe 2166, 27. FS der 1. FG, USAAF, von Lt. Edward Newbury, Tunesien 1943;
  3. P-38F-5, weiße 30, 39. FS der 35. FG, USAAF, von Lt. Paul Stanch, Port Moresby im Januar 1943;
  4. P-38F-15, gelbe 2112, 95. FS der 82. FG, USAAF, von Capt. Ernest K. Osher, Berteaux in Algerien, Mai 1943;
  5. P-38F-15, „Bat out of hell“, 94. FS der 1. FG, USAAF, von Capt. James J. Hagenback, Sardinien 1943.

Fazit: Ein zeitgemäßer Short-Run-Kit der P-38F von RSmodels für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Literaturtipp:

P-38 in Detail & Scale - Part 1
D&S Vol. 57
Bert Kinzey
squadron/signal publications 1998
ISBN 1-888974-10-9

Volker Helms, Godern (November 2012)