Vorbild: Schon nach Ende des WK I entwickelte sich zwischen Deutschland und Japan eine gute Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Luftfahrt. Diese wurde nach dem Abschluss von Bündnisverträgen in den 30er Jahren noch intensiviert. So erhielt Kawasaki 1940 die Lizenz zum Bau des Daimler-Benz DB 601-Motors. Die Serienproduktion lief in Japan ab Herbst 1941. Schon im Februar 1940 erhielt Kawasaki den Auftrag für die Entwicklung von zwei Jagdflugzeugmustern.
Es sollte ein schwerer Jäger - die spätere Ki-60 - und ein leichter Jäger - die spätere Ki-61 - entstehen. Für einen japanischen Jäger war die Ki-60, die erstmals im März 1941 flog, gut gepanzert. Die Höchstgeschwindigkeit war bei der Ki-60 maximal bei 570 km/h und das war für die Zeit zu wenig. Sie wurde daher zugunsten der leichteren und schnelleren Ki-61 aufgegeben. Bewaffnet waren die ersten beiden Prototypen mit zwei Mauser MG 151in den Tragflächen und zwei Ho-103 12,7 mm MGs im Rumpf.
Bausatz: Die Zusammenarbeit mit Petr Muzikant macht deutlich, was Robert Schneider in Tschechien zu leisten im Stande ist. Es erscheinen Bausätze in Spritzguss, die man sich vor Jahren vielleicht noch als Resin erträumt hätte.
Die Ki-60 ist ein limitierter Spritzgussbausatz. Er ist in zwei Bemalungsvarianten erschienen. Der Bausatz enthält einen hellbraunen Spritzling mit 31 Teilen, einen klaren Gießast mit zwei Teilen zwei Bögen mit z.T. farbig bedruckten Fotoätzteilen. Auf Resinteile verzichtet dieser Bausatz. Die Spritzgussteile machen einen sehr guten Eindruck. So gibt es u.a. sehr feine Gravuren und einzig die Stoffstruktur an den Rudern ist vielleicht eine Spur zu grob. Es liegen aber Welten zwischen den Spritzgussanfängen von RSmodels und diesem Bausatz. Für das Cockpit gibt es einige Fotoätzteile und darunter sind natürlich auch Sitzgurte. Die Hauptfahrwerksklappen werden aus Fotoätzteilen erstellt.
Vermisst habe ich allerdings detaillierte Bemalungshinweise für den Innenraum und die Fahrwerksschächte. Hier steht der Modellbauer ein wenig im Regen. Da hilft schon ein wenig Material über die Bemalung der japanischen Armeeflugzeuge dieser Zeit.
Bemalungen: Die Decals sind versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.Nach meinen Informationen müsste es sich um fiktive Einsatzmarkierungen handeln, denn mir ist ein Kampfeinsatz der Ki-60 nicht bekannt.
Fazit: Eine hervorragende Ausführung der Parallelentwicklung der Ki-61 in 1/72.
Die RSmodels-Bausätze sind bei PREmodels erhältlich.
Volker Helms, Godern (November 2007)