Vorbild: Die Dornier Do-22 begann 1932 ihr Dasein als C3 und war eine Gemeinschaftsentwicklung der Dornier Werke Manzell sowie Altenrhein. Der erste Prototyp entstand in der Schweiz und die Produktion lief in Deutschland. Dieser einmotorige Hochdecker wurde von einem Hispano-Suiza 12Y21 mit 880 PS angetrieben.
Die drei Mann starke Besatzung war in offenen Sitzen untergebracht. Das Flugzeug konnte mit starrem Landfahrwerk oder mit Schwimmern ausgerüstet werden. Als Abwurfwaffen waren Bomben oder ein Torpedo möglich. Exporte gingen nach Jugoslawien, Griechenland und Finnland. Insgesamt wurden 28 Dornier Do 22K gebaut.
Bausatz: In einer Vorschau hatte ich schon die Spritzlinge der neuen Dornier Do 22 von RSmodels vorgestellt. Inzwischen ist der Bausatz fertig. Es gibt zwei verschiedene Kartons. Hierbei handelt es sich um die griechischen und jugoslawischen Bemalungsvarianten. In dem attraktiven aber unpraktischen Schüttkarton befinden sich sehr gut verpackt vier Spritzlinge mit 150(!) Einzelteilen, ein klarer Spritzling mit drei Teilen, ein Fotofilm, ein Fotoätzteilbogen, die Bauanleitung und der Decalbogen.
Es handelt sich um einen zeitgemäßen Short-Run-Bausatz von RS. Es gibt feine versenkte Strukturen und auch gelungene Kleinteile. Manchmal sind die Angüsse an den Spritzgussrahmen etwas zu dick und die Teile lassen sich dann nur mit einer feinen Säge entfernen. Die Rumpfinnenseiten haben eine schöne Struktur mit vielen Cockpitdetails. Es gibt weiterhin eine schöne Rahmenstruktur für den Pilotensitz. Das Instrumentenbrett entsteht als Sandwichkonstruktion mit Hilfe des Fotofilms und eines Fotoätzteils. Letztere gibt es auch als Sitzgurte für den Pilotensitz. Ein paar weitere Instrumentengehäuse werden auch aus Metall und Fotofilm hergestellt.
Nach dem Zusammenbau des Rumpfes folgt die komplexe Montage der seitlichen Stützstreben. Hier vermisse ich eine Frontansicht. Da hilft aber die Quelle weiter. Vor dem Anbau des Seitenruders muss sich der Modellbauer für eine Bemalungsvariante entscheiden. Hier und beim Höhenleitwerk gibt es auch scharfe Hinterkanten. Der Aufbau der Tragfläche erfolgt aus zwei großen Teilen. Die kleinen Ausgleichsgewichte und die Halterungen der Querruder auf der Unterseite sind sehr filigran und müssen einzelne angeklebt werden.
Beim Spinner gibt es wieder ein Alternativteil. Hier muss man sich dann spätestens für eine jugoslawische oder griechische Do 22 entscheiden. Verbaut man die Schwimmer, so werden diese aus je einer Unter- und Oberseite zusammengesetzt. Beim Radfahrwerk werden die großen Räder aus zwei Hälften zusammengesetzt.
In den Farbhinweise werden nur verbal die Farbtöne benannt. Hier muss man also selbst kreativ werden. Der kleine Decalbogen enthält nur die nötigsten Markierungen. Die Decals selbst sollten randscharf ausgeschnitten werden.
Bemalungen:
Fazit: RSmodels liefert hier einen sehr gut detaillierten Bausatz der Dornier Do 22 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Mit ein wenig Erfahrung sollte der Bau aber kein Problem sein. Die Literaturempfehlung sollte man sich für den Bau durchaus besorgen.
Literatur:
Dornier Do 22 (Monographs Special Edition, Band 10), Djordje Nicolic; KAGERO 2017, ISBN 978-8365437617. |
Volker Helms, Godern (Juli 2020)