Vorbild: Die Dornier entstand als zweimotoriger Bomber im Auftrag der Reichswehr ab 1932. Zur Tarnung wurde eine Verwendung als Schnellverkehrsflugzeug ausgegeben. Unter der Bezeichnung Dornier Do 17 wurde der Flugzeugtyp vom RLM angenommen und der Erstflug erfolgte am 23. November 1934. Die Do 17V1 hatte noch ein einzelnes Seitenleitwerk. Zur Verbesserung der Sicht nach Hinten wurde später ein doppeltes Seitenleitwerk eingeführt.
Der Serienbau der Do 17E/F lief im August 1936 an. Diese Varianten wurden von den BMW VI Zwölfzylinder-V-Motoren angetrieben. Von der E-Variante entstanden 399 Exemplare. Die F-Variante war der Aufklärer zur E. So besaß die Do 17E zwei MG 15 Kaliber 8x54mm Abwehr-MGs. Es konnten Abwurfwaffen bis zu 500kg mitgeführt werden. Die Dornier Do 17E/F wurden ab 1937 in Spanien bei der Legion Condor im scharfen Kampf eingesetzt.
Bausatz: Robert Schneider traute sich an die Dornier Do 17E/F erst 2014 heran. Diese frühe Variante unterschied sich doch deutlich von den späteren Versionen. Nun hat er den Bausatz als Do 17E in 1/72 wieder neu aufgelegt.
In dem attraktiven aber unpraktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt drei graue Spritzgussrahmen mit 89 Teilen, ein klarer Spritzgussrahmen mit 10 Teilen, ein Fotoätzteilbogen samt Fotofilm, ein Decalbogen und die Bau- und Bemalungsanleitung. Die Teile besitzen feine versenkte Strukturen und die Stoffbespannung ist dezent aber sichtbar umgesetzt. Selbst die Kleinteile hat man sehr gut abgebildet.
Der Bau beginnt mit dem ordentlich ausgestatteten Cockpit. Hier findet man ein aus drei Teilen zusammengesetztes Instrumentenbrett. Die Sitze werden mit den passenden Gurtzeug aus Metall bestückt. Es gibt auch passende Seitenkonsolen und einen detaillierten Rumpfspant.
Die Hinterkanten von Seiten- und Höhenleitwerk sind scharf. Leider entstehen die beiden Querruder auf zwei Hälften. Das Spornrad wird einzeln in den zweiteiligen Schacht eingeklebt. Bei den Triebwerken werden die Auspuffrohre von innen eingeklebt. Die beiden Luftschrauben bestehen aus einem Stück und die Spinner werden separat angeklebt. Das Hauptfahrwerk ist schön vorbildgerecht detailliert und die Räder entstehen aus zwei Hälften. Die Klarsichtteile sind wirklich klar und ausreichend dünn.
Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Es gibt auch noch ein paar Oktandreiecke. Die Farbangaben sind in Englisch und Tschechisch.
Bemalungen:
Fazit: RSmodels liefert hier eine gut gemachte Wiederauflage der Dornier Do 17E in 1/72 mit sehr interessanten Bemalungsvarianten für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen ist der Bausatz sehr zu empfehlen.
Literatur:
Vom Original zum Modell - Dornier Do 17, Karl-Heinz Regnat, Bernard & Graefe Verlag 2005, ISBN 3-7637-6035-0. |
Volker Helms, Godern (März 2019)