Vorbild: Die Avia B.35 und B-135 gehört zu den unbekannteren WK II-Jagdflugzeugen. Sie entstand in der CSR Ende der 30er Jahre. Der erste Entwurf war die Avia B-35 mit festem verkleidetem Fahrwerk. Sie flog erstmals am 28. September 1938. Nach einem erfolgreichen Test verunglückte dieser Prototyp am 21. November 1938. Trotz dieses Unfalls sollte die Produktion von 10 Serienmaschinen der Avia B-35 beginnen. Nach dem Zerfall der CSR im März 1939 und der Besetzung der tschechischen Teils durch deutsche Truppen und der Ausrufung des Protektorates Böhmen und Mähren war alle Planung gegenstandslos. Mit verändertem Tragflächenumriss und noch mit starrem Fahrwerk flog der zweite Prototyp (Avia B-35.2) am 30. Dezember 1938 erstmals und flog bis zu seinem Ende nach einem Landeunfall am 28. Mai 1940 erfolgreich.
Unter der Kontrolle des RLM lief die Entwicklung bei Avia weiter. Der dritte Prototyp Avia B-35.3 erhielt das Einziehfahrwerk. Später wurde dieses Flugzeug zur Avia B-135.1 umbenannt. Es entstanden noch die Versuchsflugzeuge bis zur Avia B-135.3. Nach erfolgreichen Tests begann die erste Serie über zwölf Exemplare für Bulgarien. Das Land erhielt auch die Lizenzrechte für 50 weitere Flugzeuge und Motore. Der Lizenzbau zerschlug sich letztendlich und im Februar 1943 wurden die gebauten Flugzeuge ausgeliefert. Avia wurde dann in die deutsche Rüstungsproduktion integriert und baute u.a. Bf 109 und Arado Ar 96 für die Luftwaffe.
In Bulgarien wurde die Avia B-135 noch bis 1944 eingesetzt. Es soll sogar einen Einsatzflug gegen US-Bomber gegeben haben. 1946 endeten die verbliebenen Avias in Bulgarien als Ziele für Luft-Boden-Einsätze…
Bausatz: Vor gut 30 Jahren erschien die Avia B-35 bei KP (heute kopro). Irgendwann hatte ich sie auch mal gebaut. In den 90er Jahren beschäftigte sich Robert Schneider (RS models) sich mit dem Thema neu und brachte einige Resinbausätze heraus. Nach der Avia Av 135 hat RS models folgerichtig die Avia B-35.2 herausgebracht. Der Bausatz unterscheidet sich daher vor allem im Bereich der Tragfläche und dem Hauptfahrwerk.
Der Bausatz besteht aus zwei hellbraunen Spitzlingen, einer Fotoätzplatine und einer Spritzgusskanzel. Die übersichtliche Bauanleitung zeigt welche Bauteile benötigt werden. Einige sind für andere Versionen und wandern in die Grabbelkiste. Das Cockpit entsteht aus Spritzguss- und Fotoätzteilen. An den Rumpfinnenseiten befinden sich herausgearbeitete Details. Deren Bemalung zeigt die Bauanleitung. Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, dass auch die richtigen Optionsteile miteinander kombiniert werden.
Die Decals sind auf hellblauem Trägerpapier versatzfrei gedruckt. Originell ist die tschechische Version von 1940 mit je zwei deutschen und zwei slowakischen Abschussmarkierungen… Im März 1939 wurde die Tschechei von Deutschland ohne Widerstand besetzt.
Bemalungen:
Fazit: RS models hat der Avia B.35.3 in 1/72 mit diesem Bausatz ein würdiges Denkmal gesetzt. Für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.
Die RSmodels-Bausätze sind bei PREmodels erhältlich.
Literatur:
 | Avia B-35, B-135, Miroslav Bily, Denes Bernad und Pavel Kucera, MBI 2003. |
Volker Helms, Godern (Februar 2008)