Vorbild: Die RF-84F Thunderflash war eine Parallelentwicklung der F-84F Thunderstreak, die für die Aufklärerrolle mit seitlichen Lufteinläufen und im Rumpfbug liegenden Kameras optimiert war. Gedacht war sie für die taktische Aufklärung. Eine Bewaffnung mit vier 12,7mm MG’s war möglich. Die erste Serienmaschine der RF-84F wurde im März 1954 an die USAF geliefert. Insgesamt wurden 715 Exemplare bis zum Januar 1958 gebaut. Der erste Luftwaffenverband mit der RF-84F war die Waffenschule der Luftwaffe 50(WaSLw 50) in Erding, die im März 1958 die ersten Maschinen erhielt. Es folgte die Aufstellung des AG 51 im Juli 1959 und des AG 52 im Dezember des gleichen Jahres. Nach der Umrüstung auf die RF-104G wurde die RF-84F Thunderflash bis zum August 1966 außer Dienst gestellt.
Bausatz: Manch einer wird sagen: Es gibt doch ein Spritzgussbausatz der RF-84F! Klar, jedoch ist dieser schon mal schlappe 30 Jahre alt und nicht gerade üppig detailliert. PJ Production hat nach der F-84F im vergangenen Jahr den logischen Schritt vollzogen und nun eine RF-84F für den fortgeschrittenen Modellbauer herausgebracht. Er ist mit einem Preis von rund 40 € auch nicht gerade ein Schnäppchen. Damit dürfte auch schon die Verbreitung eingeschränkt sein.
Es handelt sich bei der RF-84F um einen Resinkomplettbausatz der neuen Generation, d.h. es ist ein HighTech-Produkt. Die 46 Resinteile (davon zwei Klarsichtteile) sind hervorragend gegossen und werden sinnvoll durch acht Zinnteile ergänzt. Weiterhin gibt es zwei kleine Fotoätzteilbögen für die Lufteinläufe, die Grenzschichtzäune, die Bremsklappen, Fahrwerksscheren etc. Sitzgurte sind nicht vorhanden. Dafür gibt es aber einen frühen oder späten Schleudersitz (Skizze 1B). Letzterer kam bei der F-84F-55 aufwärts (ab Serial 52-6908) und bei der RF-84F vermutlich ab Serial 52-7234 zum Einbau. In wie fern dieses Sitze nachgerüstet wurden, dazu fand ich keine Angaben.
Die Farbangaben fürs Cockpit sind ausführlich. Alternativ kann die Kanzel geöffnet dargestellt werden. Zur Sicherheit gibt es ja zwei Vacukanzeln… Zum Buggewicht schweigt die Bauanleitung sich aus. Ein wenig Blei oder so kann zur Sicherheit nicht schaden. Die Luftbremsen sind sehr gut detailliert und sollten geöffnet gebaut werden. Als Zusatztanks sind die mit 230 oder 450 Gallonen alternativ möglich. Für die Freunde der Bundesluftwaffe ist es Schade, dass keine Bemalungsvariante im PJ-Bausatz enthalten ist. Dafür gibt es ja einen schönen Bogen von HaHen RF-84 Bundesluftwaffe
Bemalungen:
Literatur:
Republic RF-84F Thunderflash, F-40 Nr. 2, Siegfried Wache, (www.f-40.de) | |
Republic F-84 (Swept-wing Variants), Aerofax Minigraph 15, Kevin Keaveney, Aerofax Inc. 1987. |
Fazit: Aufgrund der Qualität und der Passung ist dieser Bausatz empfehlenswert.
Volker Helms, Godern