Vorbild: Der französische Hersteller Dassault entwickelte aufgrund einer Forderung Israels eine vereinfachte Mirage III für die Rolle als Erdkampflugzeug. Die komplexe Radarausrüstung der Ursprungsversion wurde eingespart. Aufgrund des Sechstagekriegs 1967 fielen die bestellten 50 Exemplare unter einem Embargo. Diese wurden in der Folge von der französischen Luftwaffe als Mirage 5F übernommen. In Israel entwickelte Israel Aerospace Industries(IAI) einen unlizensierten Nachbau der Mirage 5 als Nesher. Nach nur vier Jahren gingen die ersten Exemplare 1971 an die Truppe.
Die Mirage 5 ist nicht nur 450 kg leichter sondern auch wesentlich wartungsfreundlicher und kostengünstiger. Weiterhin konnte sie mehr Waffen und Treibstoff mitführen. Durch diese Umstände konnte Dassault die Mirage 5 gut exportieren. Belgien erhielt u.a. 106 Exemplare. Diese wurden 1993 außer Dienst gestellt. 25 davon gingen an Chile.
Die Mirage IIIR war die Aufklärerversion aus dieser Baureihe. Technisch ist die mit der C- und E-Version. Im veränderten Rumpfbug konnten bis zu fünf Kameras eingebaut werden. Die RZ ist die Exportversion der Mirage IIIR für die Luftwaffe Südafrikas. Vier Exemplare wurden gebaut.
Bausatz: PJ production arbeitet mit High Planes zusammen und so ist es kein Wunder, dass es Plastikspritzgussteile von letzteren Hersteller garniert mit eigenen Resin- und Fotoätzteilen sowie Decals gibt. So befinden sich in dem attraktivem praktischen Karton vier graue Spritzlinge mit 107 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, 13 feine beige Resinteile, ein klares Resinteil, ein kleiner Fotoätzteilbogen, ein Decalbogen, ein mehrfarbiger Bemalungsplan und die übersichtliche Bauanleitung.
Die Spritzgussteile von High Planes sind von guter Qualität und keineswegs mit denen aus anderen Bausätzen dieses Unternehmens zu vergleichen. So gibt es feine versenkte Strukturen und eine sinnvolle Aufteilung der Bauteile. PJ hatte und ja auch Resinkomplett-Bausätze aus der Mirage III/5-Reihe im Angebot. Aus den Mastern dafür wurden einige Resinteile für diesen Kit abgeleitet. So gibt es für das Cockpit zwei Resinschleudersitze. Einmal ist es der Martin Baker Mk. 4 für die frühen Bemalungsvarianten und zum zweiten der Mk. 10.
Die Mirage 5F kann recht einfach aus der Kiste entstehen. Für die Aufklärerversionen III R / RZ gibt es eine Nase aus klarem Resin. Interessant ist die Lösung der drei Teile für das Tragwerk. Diese sichert scharfe Hinterkanten sowie saubere Tragflächenenden. Der Rumpftunnel sowie das Seitenleitwerk werden separat aufgeklebt. Bei letzterem gibt es auch wieder zwei Optionen. PJ hat in diesem Bausatz auch an die unterschiedlichen Zusatztanks für die Tragfläche gedacht. Diese liegen aus Resinmaterial bei. Als kleinem Bonus gibt es noch eine Einstiegsleiter aus Metall.
Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die Bemalungsangaben sind für die Systeme von Humbrol, Gunze, Tamiya und Fed. Standard.
Bemalungen:
Fazit: Ein schön gemachter Bausatz der Mirage IIIR/RZ/5F. Hier benötigt man vielleicht noch paar Masken für die Lackierung der Kanzel. Ansonsten ist alles komplett. Dieser Bausatz ist für den fortgeschrittenen Modellbauer sehr zu empfehlen.
Erhältlich ist der Bausatz u.a. direkt bei PJ Production.
Volker Helms, Godern (November 2013)