Projekt 629 "Golf"-Klasse U-Boot

OKB Grigorov 700130 - 1/700

Vorbild: Die U-Boote des Projekts 629 (NATO-Codename Golf-Klasse) waren konventionell betriebene U-Boote mit einer Bewaffnung aus ballistischen Raketen der sowjetischen Marine. Sie stellen die einzige jemals in Serie gebaute Klasse von SSBs dar und standen von 1959 bis 1990 im Dienst. Die Marine der Volksrepublik China unterhält eine Einheit als Testplattform. Die Marine Nordkoreas entwickelte aus der Golf-Klasse die Sinpo-Klasse. Im Januar 1954 erteilte die sowjetische Militärführung den Auftrag zur Entwicklung eines dieselelektrisch angetriebenen U-Boots mit einer Bewaffnung aus ballistischen Raketen. Mit der Entwicklung dieses U-Bootes wurde Anfang des Jahres 1956 das OKB-16 beauftragt, dessen Planungen im März desselben Jahres abgeschlossen waren und weitestgehend die Technik des Projekts 641 (Foxtrot-Klasse) übernahmen. Mit dem Bau der Boote wurde ab 1957 in der Sewmasch-Werft in Sewerodwinsk und in Komsomolsk am Amur begonnen. Von 1960 bis 1962 wurden insgesamt 23 Boote dieses Typs in Dienst gestellt. Der Rumpf war in acht abschließbare Abteilungen aufgeteilt. Die Bewaffnung aus ballistischen Raketen des Typs R-11FM (Reichweite: 250 km) wurde ähnlich wie im Projekt 658 (Hotel-Klasse) in einem verlängerten Turmaufbau untergebracht. Anders als bei späteren U-Booten mussten die Boote dieses Projekts zum Abfeuern der Raketen auftauchen. m Laufe der Zeit wurde der Großteil der Boote modifiziert. 14 Boote dieser Klasse wurden im Rahmen des Projekts 629B (Golf II) umgebaut, die einen größeren Rumpf zur Aufnahme neuer Raketen des Typs SS-N-5 Serb - R-21 erhielten. Darüber hinaus hatte die Golf-II-Klasse auch eine neue Maschinenanlage, welche die Geschwindigkeit um 2 Knoten erhöhte.

Quelle: Wikipedia

Bausatz: In der umfangreichen Serie von U-Booten im Maßstab 1/700 ist nun von der bulgarischen Firma OKB Grigorov ein Bausatz des sowjetischen Projekt 629 "Golf"-Klasse erschienen. In einer stabilen und ausreichend großen Pappschachtel befinden sich die gut verpackt die Resin- und Fotoätzteile. Aus insgesamt 20 Bauteilen entsteht die am Ende 14 cm lange Replik dieses interessanten U-Bootes. Zur Präsentation des fertigen Modells befindet sich im Lieferumfang ein einteiliger Ständer aus Resin.

Decals oder eine Bauanleitung sucht allerdings vergeblich im Karton. Erfahrene Modellbauer sollten die wenigen Bauteile, mit denen der einteilige Rumpf noch komplettiert wird, zuordnen können. Eine Hilfe bietet der Blick in die Anleitung vom Hobby Boss Modell in 1/350, welche man auf Scalemates findet.

Wie schon beschrieben, ist der Rumpf mit dem Turmaufbau einteilig gegossen. Die Gussqualität ist sehr gut und es befinden sich zahlreiche Details auf den Oberflächen. Der lange Angussriegel ist recht dünn und lässt sich einfach mit einem Skalpell entfernen. Im Bereich des Rumpfauschnitts für den mittleren Propeller und das Ruder muss noch eine kleine Haut entfernt werden. Die restlichen Resinteile stellen die Tiefenruder und Sensoren da. Aus Fotoätzteilen entstehen die vier Schlingerkiele je Seite sowie die drei Propeller. Damit erhält das fertige Modell sehr feine Details.

Fazit: Am Anfang der Entwicklung der strategischen Raketen-U-Boote stehen auf sowjetischer Seite interessante Schiffe, welche sich deutlich unterscheiden vom heute üblichen Design. Das sehr gut umgesetzte Modell der Projekt 629 "Golf" Klasse ist daher sicherlich interessant für eine Sammlung im Maßstab 1/700.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei OKB Grigorov.

Sebastian Adolf, Wettstetten(September 2020)