RAF S.E.5a

Monogram 74012 - 1/48

Vorbild: Die S.E.5 wurde als eines der ersten britischen Flugzeuge mit einem synchronisierten Maschinengewehr bewaffnet: Das 7,7-mm(.303-inch)-Vickers-MG war an der linken Seite des Rumpfes montiert. Über der oberen Tragfläche war zusätzlich ein 7,7-mm-Lewis-MG auf einer Foster-Lafette montiert, das auch ein Zielen nach oben ermöglichte, so dass gegnerische Flugzeuge von unten angegriffen werden konnten. So blieb die Maschine auch beim eventuellen Versagen des noch unzuverlässigen Synchronisationsgetriebes kampfbereit. Die ersten 25 Maschinen hatten eine halbgeschlossene Cockpitverglasung, auf die später verzichtet wurde, und eine Spannweite von 8,53 m, die später verkürzt wurde. Das Cockpit lag hinter den Tragflächen, was die Sicht über die lange Nase etwas erschwerte, aber ansonsten war die Sicht gut. Für Angriffe auf Bodenziele konnten Cooper-Bomben unter den Tragflächen angebracht werden. Nachdem 77 S.E.5 gebaut worden waren, lief die Produktion der leistungsstärkeren S.E.5a. an, die meist einen Vierblatt-Propeller erhielt. Sie unterschied sich von der S.E.5 durch eine längere Nase, Kühlerrippen und verlängerte Auspuffrohre. Außerdem entfernten die Piloten oft die Nackenstütze, um die Rundumsicht zu verbessern. Ab Dezember 1917 wurden die vorderen Streben des V-Fahrgestells verstärkt. Mit der Einführung eines 200 PS (147 kW) starken Hispano-Suiza- oder Wolseley-Viper-Motors (Triebwerk von Hispano-Suiza mit erhöhter Kompression) wurden die anfänglichen Motorprobleme gelöst und die Geschwindigkeit um 45 km/h erhöht. Im Jahre 1918 waren 21 britische und zwei US-amerikanische Staffeln mit S.E.5 ausgestattet. Etwa 38 von Austin hergestellte S.E.5a wurden von der American Expeditionary Force meist für die 25th Aero Squadron übernommen. Die Sopwith Camel und die S.E.5 trugen ab Sommer 1917 erheblich dazu bei, die Luftherrschaft für die Alliierten an der Westfront zu erlangen und bis Kriegsende zu behaupten. Die S.E.5 war eines der schnellsten Flugzeuge ihrer Zeit und erreichte 222 km/h - damit lag sie im Bereich der SPAD S.XIII. Sie erreichte zwar nicht die Wendigkeit der Spads, Nieuports und Sopwith Camels im Kurvenkampf, dafür war sie auch in den Händen unerfahrener Piloten leichter und sicherer zu fliegen und der deutschen Albatros D.III und D.V sowie der Pfalz D.III und der Fokker Dr.I überlegen. Ihre lange Nase erschwerte allerdings das Landen, insbesondere bei schlechter Sicht oder Dunkelheit. Als sich später die deutsche Fokker D.VII mit ihren hervorragenden Höhenflugeigenschaften der Sopwith Camel als überlegen erwies, war die S.E.5a immer noch ebenbürtig. (nach Wikipedia)

Bausatz: Mittlerweile gibt es gerade von Eduard schon diverse Bausätze der S.E.5a, deshalb tauchen wir mal etwas in die Vergangenheit ein. Bei dem hier vorgestellten Bausatz handelt es sich um ein Modell der Firma Monogram USA (mittlerweile Revell zugehörig) aus dem Jahre 1992 für den deutschsprachigen Markt, wobei die Form schon sehr viel älter ist. Diese, von der Firma Aurora (1956) auf den Markt gebracht, übernahm Monogram 1979 und überarbeitete sie.

Im praktischen Stülpkarton findet man lediglich zwei beigefarbenen Spritzlinge mit 28 Teilen, die Bauanleitung und einen Bogen mit Decals. Die Qualität der Teile spiegelt natürlich den Stand der damaligen Fertigungstechnik wieder. Feine Details, wie sie heute Standard sind, wird man vergeblich suchen. Ansonsten geht die Verarbeitung soweit in Ordnung.

Wie bei diesen alten Bausätzen üblich, ist natürlich einiges an Vorarbeiten nötig, da Auswerfermarken an den unmöglichsten Stellen sitzen, und viele Grate entfernt werden müssen. Diese Bausätze wurden eben für junge oder unerfahrene Modellbauer konzipiert, und sollten schnell zu einem sichtbaren Ergebnis führen. Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der Teile, und dem einfachen Zusammenbau wider.

Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist S/W gedruckt, und führt in 17 übersichtlichen Schritten durch den Bau, wobei die letzten beiden Schritte die Bemalung, und das Anbringen der Abziehbilder zeigen. Farbangaben beziehen sich auf das Farbsystem von Revell (Emaile). Die Decals sind sauber bei Revell gedruckt worden, allerdings etwas dick (dünner war damals noch nicht möglich). Wie bei allen alten Decals sind auch diese mittlerweile etwas vergilbt. Hier hilft es, sie in die Sonne zu legen, oder mit UV-Licht zu bestrahlen.

Fazit: Ein netter kleiner Ausflug in die Vergangenheit des Modellbaus. Für Anfänger auf jeden Fall geeignet. Mit etwas Glück bekommt man dieses Modell, bzw. den Nachfolger von Revell (2002) für einen schmalen Taler auf Modellbaumessen oder im Internet. Sicher ist es auch interessant, dieses Modell neben einer super detaillierten S.E.5a von Eduard zu präsentieren.

Jürgen Bellenbaum (Dallgow-Döberitz, Mai 2020)

Literatur:

J.M. Bruce
The S.E.5A
Profile no. 1
Norman L.R. Franks
SE 5/5a Aces of World War 1
Osprey Publications 2007