Vorbild: Als sowjetisches Gegengewicht zur Century Series der US Luftwaffe in den 1950er Jahren entstanden in der UdSSR verschiedene Konzepte für Kampfflugzeuge. Im Konstruktionsbüro Suchoi entstanden zwei Konzepte eines modernen Überschallflugzeuges. Das eine wurde mit Deltaflügel ausgerüstet und daraus wurden die Su-9/11. Mit einem Pfeilflügel wurde die Suchoi S-1 versehen. Angetrieben wurde das Flugzeug von einem AL-7F-Strahltriebwerk. Am 15. Juli 1955 war dieser Prototyp fertiggestellt und es folgte die Erprobung. Dabei zeigte sich, dass man erhebliche Änderungen vornehmen musste. In der UdSSR hatte man damals keine Erfahrungen mit Flugzeugen, die Mach 2 schnell waren. Am 24. Juni 1956 wurde die S-1 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das zweite Muster Suchoi S-2 folgte sehr schnell. Es unterschied sich deutlich vom Vorgänger. Der Rumpfbug war deutlich länger und die Bewaffnung wurde von drei auf zwei 30mm Kanonen NR-30 reduziert. Weiterhin wurde die Treibstoffkapazität erhöht. Ende August 1956 begann die Erprobung. Auf dieser Grundlage wurde die Serienproduktion ab 1956 vorbereitet. Man benötigte damals dringend leistungsfähige Abfangjäger, die in der Lage waren US-Aufklärer abfangen zu können. Daher sollten nicht mehr als 100 Su-7 gebaut werden, denn man erwartete noch leistungsfähigere Abfangjäger.
Die erste Serienmaschine der Su-7 flog im März 1958. Angetrieben wurden die ersten Exemplare vom AL-7F. Ab dem 6. Produktionslos wurde das AL7F-1-50 in der Su-7 verbaut. Für diese garantierte der Hersteller einen Zeitraum von 50 Stunden bis zur Überholung. Die ersten zwei Su-7 wurden ab Mai 1958 im Fernen Osten stationiert. Bis zum Dezember 1960 entstanden 132 Su-7 und diese präsentierten sich als sehr leistungs- und manövrierfähiges Kampfflugzeug. Bewaffnet war die Su-7 mit zwei NR-30 Kanonen und zwei ORO-57K Raketen-Pods mit jeweils acht Raketen. Gemeinsam mit dem speziellen Abfangjäger Su-9 war nur noch die Su-7 in der Lage die hochfliegende Lockheed U-2 abzufangen. Ab Mitte der 1960er Jahre wurden die Su-7 außer Dienst gestellt. Bei Suchoi wurde das Konzept als Jagdbomber fortgeführt.
Bausatz: Modelsvit hat in der Vergangenheit schon einige Bausätze aus der Su-7/Su-17 Reihe herausgebracht. Daher passt auch die frühe Su-7 sehr gut ins Programm. Bisher gab es von dieser Version auch noch keinen Bausatz. In dem stabilen praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben graue Spritzrahmen mit 113 Einzelteilen. sechs Klarsichtteile, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Die Spritzgussteile haben feine versenkte Strukturen. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir es hier mit einem Short-Run-Bausatz zu tun haben. Das Cockpit ist sehr gut detailliert. Allein der Schleudersitz besteht aus 15 Einzelteilen. Allerdings sollte man noch die Sitzgurte ergänzen. Die Instrumente werden mittels Decals dargestellt. Das Bugfahrwerk wird samt Schacht unters Cockpit geklebt. Der Konus im Lufteinlauf besteht aus einem Stück. Irgendwie sieht der bisschen "weich" aus. Allerdings gibt es ein Metallstück im Zubehörmarkt… Damit hätte man vielleicht auch ein Gegengewicht im Bug.
Der Triebwerksauslass ist auch innen detailliert. In den Fahrwerksschächten gibt es innen auch schöne Strukturen. Die Tragfläche und die Ruder haben scharfe Hinterkanten. Alle vier Grenzschichtzäune werden einzeln aufgeklebt. Sie sind trotzdem sehr dünn.
Das Hauptfahrwerk ist sehr stabil und ist ausreichend detailliert. Die passenden Klappen besitzen schöne Strukturen. Als Montagehilfe gibt es eine passende Frontansicht. Als Außenlasten gibt es zwei Zusatztanks oder zwei bis vier ORO-57K Werfer.
Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt. In der mehrfarbigen Bemalungsanleitung gibt es allgemeine Farbhinweise und man liefert noch zusätzlich die Humbrol-Farbtöne.
Bemalung:
Fazit: Manchmal werden Träume Wirklichkeit. Eine "glatte" Su-7 hätte man nie erwartet. So fügt sich dieser Bausatz von Modelsvit toll in die Reihe der Suchoi Jagdbomber ein. Für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze von Modelsvit im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Literatur (Auswahl):
Famous Russian Aircraft Sukhoi Su-7/Su-17 Yefim Gordon und Dmitriy Komissarov Midland Publishing 2011 ISBN 978-85780-345-7. |
Volker Helms, Godern (Mai 2016)