Zur Geschichte: Die PZL 43, konzipiert als Export-Variante der PZL 23 Karas mit stärkerem Gnome-Rhone-Motor, wurde ab 1936 von PZL (Staatliche Luftfahrt-Werke) in Warschau gebaut. Der erste Testflug fand im Februar 1937 statt. Durch den stärkeren und größeren Motor kam es zu einigen bautechnischen Veränderungen. So verlagerte sich der Schwerpunkt der Maschine nach vorn, die Beobachterkabine musste verlängert und die Position des Bombenschützen und des Heckschützen nach hinten verlagert werden. Da der zweisternige Motor den Einbau der Rumpfwaffen vor dem Cockpit unmöglich machte, wurden diese in die Flügel außerhalb des Propellerkreises verlagert. Nach ersten Tests erhielt die Maschine einen Extra-Ölkühler an der rechten Rumpfseite und verlängerte Vergasereinläufe und Auspuffrohre.
Im Frühjahr 1937 orderte Bulgarien 54 Maschinen der Versionen 43 (12 Stück) und 43A (42 Stück). Die Typ 43 hatten Gnome-Rhone 14 Kirs-Motoren, die 43A Gnome-Rhone 14N-01-Motoren und unterschieden sich auch in einigen anderen Details wie Bewaffnung, Funkanlage und Cockpitausrüstung von der Basisversion. Von den PZL 43A wurden 48 bis Kriegsausbruch geliefert, 6 verblieben in Polen und nahmen wahrscheinlich noch an den Kampfhandlungen teil. Die Deutschen bauten aus beschädigten Maschinen zwei Flugzeuge wieder auf, von denen eines wiederum nach Bulgarien ging. Das andere wurde an der Erprobungsstelle Rechlin ausgewertet und anschließend ebenfalls an Bulgarien geliefert.
Die PZL 43A wurde von einem Gnome-Rhone 14N 01-Motor mit 980 PS angetrieben, sie hatte eine Gipfelhöhe von 8500 m, eine Reichweite von 1250 km bei einer Höchstgeschwindigkeit von 365 km/h in 4000 m Höhe. Die Bewaffnung bestand aus einer Bombenlast von 24x12,5 kg Shrapnell-Bomben, 2x12 kg Brandbomben und 4 MGs 7,92mm.
(Quelle: Wikipedia und Bauanleitung)
Was ist in der Box? In der stabilen Stülpbox mit attraktivem Deckelbild finden sich an sieben Gussrahmen stolze 214 graue Shortrun-Teile und 20 Klarsichtteile. An einer messingfarbenen Ätzteilplatine gibt es außerdem 103 Teile für Gurte, Klappen und Deckel. Der Spritzguss hat eine leicht raue Oberfläche mit recht breiten aber konsistenten Gravuren und natürlich keine Passzapfen. Es gibt praktisch keine Grate und Sinkstellen, aber ein paar Auswerfermarkierungen. Die Glasteile sind dünn und sehr sauber ohne Schlieren gespritzt. Die Kleinteile sind ebenfalls sauber gespritzt ohne erkennbaren Versatz. Da dieser Kit eine Variante des PZL-23-Kits aus gleichem Hause ist, findet rund ein Sechstel der Teile ihren Weg in die Reste-Box.
Die zweifarbige computergenerierte Bauanleitung führt in insgesamt 54 übersichtlichen Schritten zum Endprodukt. Zahlreiche Teile werden in der Inneneinrichtung einschließlich Sitzen, Instrumenten und Geräten verbaut. Die Fahrwerksbeine können mit oder ohne Hosenbeine gebaut werden. Höhen- und Querruder sind separate Teile. Um das ebenfalls separate Seitenruder verbauen zu können, muss das Seitenleitwerk ausgekehlt werden, die Landeklappen müssen vor dem Einbau an der Vorderkante gerundet werden.
Der sauber gedruckte Decalbogen bietet die beiden von den Deutschen erbeuteten und später an die bulgarische Luftwaffe als Nr "37" und "38" abgegebenen Maschinen, beide in polnischem Khaki über Hellblau. Auf zwei Bögen finden sich neben den deutschen Hoheitskennzeichen und geteilten Leitwerksabzeichen die roten Rumpfdekorationen, auf einem weiteren Bogen sind zahlreiche Wartungshinweise gedruckt. Die Bemalungsanleitungen sind auf einem Hochglanzbogen in Farbe dargestellt.
Fazit: Die PLZ.43 von Mirage-Hobby ist nach meiner Kenntnis der erste Bausatz dieses wichtigen Typs in 1:48. Wegen der zahlreichen Klein- und Ätzteile und der Eigenschaft als Shortrun-Kit würde ich diesen Bausatz nur erfahrenen Modellbauern empfehlen.
Näheres zum Bau findet sich hier in meinem Baubericht zur PZL23 und in Jean-Luc Formerys Bericht zur PZL 43...
Utz Schißau, Berlin (März 2014)