Zur Geschichte: Die PZL.37 Los´ (Elch) wurde ab 1936 von PZL (Staatliche Luftfahrt-Werke) in Warschau gebaut Die Entwicklung begann 1934, der erste Prototyp PZL.37/I flog im Juni 1936. Die Los´ war ein modernenr Mitteldecker in Ganzmetallbauweise mit Einziehfahrwerk und galt als gleichauf mit Typen wie der deutschen Do 17, der He 11, der britischen Blenheim oder der französischen LeO 451. Die PZL.37A war die erste Serienversion, die PZL.38Abis erhielt erstmals das charakteristische Doppelleitwerk. Die B-Version von 1938 wurde mit stärkeren Bristol-Pegasus-Motoren und doppelt bereiftem Fahrwerk ausgerüstet.
Die polnische Luftwaffe orderte 100 Stück von dieser Version. Aus dem Ausland ergingen Bestellungen aus Bulgarien, Jugoslawien, Rumänien und der Türkei sowie Griechenland. Belgien und die Türkei erwarben Produktionslizenzen, Dänemark, Finnland und Estland zeigten Interesse am Erwerb oder einer Lizenz. Produziert wurden insgesamt 92 PZL.37.
Anfang September 1939 wurden 46 der Maschinen gegen die deutsche Wehrmacht von der polnischen Luftwaffe zu Aufklärungs- und Bombeneinsätzen eingesetzt, wobei 26 Maschinen verloren gingen. Deutsche und sowjetische Truppen erbeuteten intakte Maschinen. Zahlreiche Maschinen gingen nach Rumänien, wo sie den dortigen Luftstreitkräften einverleibt wurden.
Die Los P.37B wurde von zwei Bristol Pegasus-Motoren mit 925 PS angetrieben, sie hatte eine Gipfelhöhe von 5900 m, eine Reichweite von 1500 km bei einer Höchstgeschwindigkeit von 445 km/h. Die Bewaffnung bestand aus einer Bombenlast von 2580 kg und 3 MGs 7,7mm.
(Quelle Wikipedia und Bauanleitung)
Bausatz: Was ist in der Box? In der stabilen Stülpbox mit attraktivem Deckelbild finden sich an sechs grauen Gussrahmen stolze 273 Shortrun-Teile sowie 13 Klarsichtteile. Die Teile haben eine leicht rauhe Oberfläche mit recht breiten aber konsistenten Gravuren und natürlich ohne Passzapfen. Sie haben keine Grate und Sinkstellen, aber ein paar Auswerfermarkierungen. Die Glasteile sind recht dick, aber sehr sauber ohne Schlieren gespritzt. Die Kleinteile sind sauber gespritzt ohne erkennbaren Versatz.
Wie für einen Bomber typisch werden zahlreiche Teile in der Inneneinrichtung einschließlich Sitzen, Instrumenten und Geräten verbaut. Für die Propeller liegen drei verschiedene Spinnertypen vor, für das Fahrwerk gibt es zwei verschiedene Fahrwerksbeine und zwei Radtypen. Die Bombenschächte können offen und geschlossen dargestellt werden. Die separaten Höhen- und Seitenleitwerke können nach Wunsch angewinkelt werden, für die Landeklappen gibt es separate Teile.
Der sauber gedruckte Decalbogen bietet nur eine Version: eine Maschine in polnischem Khaki über Hellblau einer unbekannten Luftwaffeneinheit vom Flugplatz Okecie bei Warschau.
Fazit: Die PLZ.37B/II von Mirage-Hobby ist nach meiner Kenntnis der erste Bausatz dieses wichtigen Typs in 1:48, bisher gab es nur Modelle in 1/144, 1/72 und Papiermodelle in 1/33. Wegen der zahlreichen Klein- und Kleinstteile und der Eigenschaft als Shortrun-Kit würde ich diesen Bausatz eher erfahrenen Modellbauern empfehlen.
Utz Schißau, Berlin (März 2014)