Geschichte der PZL P.24
Bei der PZL P.24 handelt es sich um einen polnischen Jagdeinsitzer der Dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Er war als Schulterdecker ausgelegt, verfügte über ein starres Fahrwerk aber schon eine geschlossene Kanzel.
Die P.24 war der letzte Entwurf einer ganzen Ahnenreihe von polnischen Jagdflugzeugen, die federführend von dem Konstrukteur Zygmunt Pulawski entwickelt wurden. Es war seine P.6, die 1930 erstmals das ausländische Interesse auf die polnische Luftfahrtindustrie lenkte. Eigentlich entstand die P.24 erst nach dem Tod Pulawski’s bei einem Flugunfall im Jahre 1933. Jedoch bestand sie weitestgehend aus nur leicht modifizierten Teilen der PZL. P11, angefangen von den für die ganze Modell-Reihe charakteristischen Möwenflügeln, Höhen- und Seitenleitwerk, das Fahrwerk sowie großen Teilen des Rumpfes. Im Prinzip handelte es sich um eine P.11 mit einigen konstruktiven Veränderungen, um die stärkeren neuen Triebwerke aufnehmen zu können. Somit war sie das modernste Jagdflugzeug, welches die polnische Luftfahrtindustrie vor Beginn des Krieges aufzubieten hatte. Abgesehen davon war es zu dieser Zeit schon veraltet. Jedoch wurde es nie für die polnische Luftwaffe gebaut, sondern lediglich für den Export. Die unterschiedlichen Varianten fanden Abnehmer in der Türkei, Bulgarien, Rumänien und Griechenland.
Die Türkei bestellte 1936 40 Maschinen, 14 A’s mit zwei 20-mm-Kanonen und 26 C’s mit vier MG’s – alles Flügelwaffen. Außerdem erwarb sie die Rechte, weitere 20 Maschinen in Lizenz zu bauen, von denen die erste am 29. Mai 1937 ihren Erstflug hatte.
Allgemeines zum Bausatz
Die Firma Mirage hat eine ganze Reihe von polnischen Mustern in ihrem Repertoire. Zunächst sind da die in westlichen Kreisen auf Grund ihrer Teilnahme an der Verteidigung Polens gegen den Deutschen Überfall bekannteren PZL P.11; weiterhin jedoch auch 5 verschiedene Bausätze der PZL P.24.
Der vorliegende ist der der türkischen Variante. Gebaut werden können sowohl die ursprünglich von PZL (Panstwowe Zaklady Lotnize) in Polen gefertigte Version wie auch der türkische Lizenzbau von KTF (Kayseri Tayyare Fabrikasi).
Alle Versionen unterscheiden sich untereinander weitestgehend nur durch das jeweilige Triebwerk, die Fahrwerksverkleidung (mit oder ohne), die Propeller und vor allem die Bewaffnung.
Der Bausatz besteht aus einem und zwei „halben“ Spritzlingen. Die Oberflächenstruktur ist sehr filigran ausgefallen. Besonders die der Tragflächen weis zu gefallen. Die notwendigen Entgratungsarbeiten halten sich in sehr erträglichen Grenzen. Mirage hat einen kleinen Ätzteilebogen und ein Stück Fotofilm für das Instrumentenbrett beigelegt. Die Glasteile sind als Spritzguss ausgeführt. Außerdem gehören zum Bausatz ein paar Resinteile für die Abgasanlage sowie den Kühler. Die Glasteile machen einen sehr guten Eindruck, wobei die Resinteile doch ein wenig nachbearbeitet werden müssen.
Der Decalbogen macht einen recht „aufgeräumten“ aber dafür sehr ordentlichen Eindruck. Ordentlich mit Blick darauf, dass kein Versatz an den einzelnen Bildern und Zahlen zu erkennen ist. Im übrigen sind sie glänzend ausgeführt.
Bei näherem Betrachten scheinen die Decals sehr dünn zu sein. Jedoch empfiehlt die Bauanleitung, was angesichts der feinen Oberflächenstruktur und der doch ziemlich flächigen türkischen Hoheitszeichen nachvollziehbar ist, die Verwendung von Weichmachern.
Als Fazit lässt sich festhalten, mit der PZL P.24 des Bausatzes Nr. 105 erhält der Modellbauer, der sich auch mal abseits der großen Luftwaffen mit Bf/Me 109, Mustang, Spitfire oder wie sie alle heißen bewegen möchte, ein gut detailliertes All-in-One-Modell eines Exoten, den man, ohne erst einen Haufen von Detailsätzen zusammenkaufen oder ihn etwa aus einem Resinklotz schleifen zu müssen, ein kleines aber feines und gut detailliertes Modell.
Bemalungsvarianten:
Sören Felsch, Pampow
Literatur:
Kagero Monographie PZL P.24 A-G; Andrzej Glass, ISBN: 83-89088-33-9, 92 Seiten A4; www.kagero.pl |
Weitere Quellen: