Vorbild: Die von den Halberstädter Flugzeugwerken konstruierte CL.IV ersetzte die Vorgängervariante CL.II von 1917. Die Maschine wurde erstmals bei der großen deutschen Frühjahrsoffensive 1918 als Erdkampfflugzeug eingesetzt. Dabei konnte sie erfolgreich alliierte Positionen vor den deutschen Stellungen angreifen. Die Bomben wurden noch per Hand abgeworfen und die Stellungen mit Maschinengewehrfeuer angegriffen. Die Erfolge verblassten jedoch sehr schnell, weil das Flugzeug nicht die Geschwindigkeit der modernen alliierten Jäger erreichte. Trotzdem konnte es sich relativ gut im Luftkampf behaupten. Die Halberstadt war allerdings nur relativ schwach bewaffnet und die alliierte Bodenabwehr wurde auch immer effektiver. Die Deutschen entschieden sich dafür, das Flugzeug als Nachtbomber einzusetzen. Nach Ende des Krieges wurden viele Maschinen zu Post- und Passagierflugzeugen umgebaut. Weltweit existieren noch zwei Maschinen. Eine im Deutschen Technikmuseum Berlin und die zweite im USAF-Museum in Dayton (Ohio). (Quelle: Wikipedia)
Bausatz: Mirage Hobby hat Ende 2016 die Halberstadt CL.IV in der kurzen Version aus einer neuen Form wieder neu aufgelegt. Auch einige Teile wurden ergänzt. Geliefert wird der Bausatz im praktischen Stülpkarton. Anlässlich des 100. Jahrestages des ersten Weltkriegs zeigt das Deckelbild eine Erdkampfszene, da die Halberstadt ja hauptsächlich als Erdkampfflugzeug eingesetzt wurde.
In einer großen Plastiktüte findet man acht Gussäste mit rund einhundert Teilen - von denen aber nicht alle Verwendung finden, die aber auf jeden Fall aufgehoben werden sollten, da es sich zum Beispiel um Luftschrauben oder Auspuffanlagen handelt. Die Detailierung der Bauteile kann man mit gut bis sehr gut bezeichnen. Selbst die Rippenbänder an den Tragflächenholmen sind dargestellt, und es gibt eine leicht angedeutete Stoffstruktur. Wieviel davon allerdings nach dem Lackieren noch zu sehen ist, bleibt abzuwarten. Der Guss der Teile ist sehr sauber und fast ohne später sichtbare Auswerfermarken. Fischhäute etc. gibt es nicht. Dem Bausatz liegen eine Platine mit umfangreichen Fotoätzteilen, sowie ein bedruckter klarer Trägerfilm für die Instrumente bei, welche es ermöglichen, noch mehr aus dem Bausatz heraus zu holen.
Wie sehr Mirage auf Detailierung Wert gelegt hat, zeigt sich auch beim Motor. Dieser ist mit 16 Bauteilen schon fast ein eigener Bausatz. Die Liebe zum Detail macht auch vor dem Cockpit nicht halt. Hier gibt es einen Erste Hilfe Kasten, eine Leuchtpistole und die Gegensprechanlage für den Piloten und Bordschützen! Auch ist die Struktur auf der Rumpfinnenseite fast komplett ausgeführt.
Bemalungsvarianten: Auf zwei beidseitig bedruckten Blättern befindet sich die Bauanleitung in Einzelschritten mit Farbangaben für das Vallejo Farbsystem. Die Abziehbilder sind auf vier unterschiedlich großen Bögen sauber ohne Versatz gedruckt, und beinhalten auch die Lozenge-Tarnung. Selbst die Rippenbänder sind als (Lozenge) Streifen vorhanden. Auf einem zusätzlichen farbigen Bogen sind die drei möglichen Maschinen abgebildet:
Fazit: Dieser Bausatz braucht den Vergleich mit führenden Herstellern in diesem Segment definitiv nicht zu scheuen! Für erfahrene Modellbauer deshalb unbedingt zu empfehlen!S
Zu beziehen ist der Bausatz bei gut sortierten Händlern, oder für Händler bei glow2b.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Februar 2017)