Vorbild: Die Entwicklung der C-130 begann 1951. Im August 1954 fand der Erstflug des Prototyps YC-130 statt. Die ersten Serienmaschinen wurden 1956 ausgeliefert. Seither wurden mehr als 40 Versionen entwickelt, die in ca. 70 Ländern im Einsatz sind. Die C-130 ist mit mehr als 2.250 Exemplaren eines der meistgebauten Flugzeuge der Welt.
Die C-130 ist ursprünglich ein Militärtransporter, dem im Laufe seiner Entwicklung vielerlei Aufgaben zuteil wurden, und dies bis zum heutigen Tage. Ein niedrig liegender Laderaum in Rampenhöhe, ein weich gefedertes Fahrwerk für unbefestigte Pisten, Druckausgleich für den gesamten Innenraum, Integraltanks über die gesamte Flügelspannweite für Langstreckenflüge, vorzügliche Rundumsicht vom Cockpit aus und Turboprop-Triebwerke, machen seinen Erfolg aus. Unter den Flugleistungen bestechen besonders die Geschwindigkeit und Wendigkeit. Auch STOL-Eigenschaften gehören dazu. Durch seine Vielzahl vorzüglicher Eigenschaften überlebte das Flugzeug sogar eine Reihe seiner "Nachfolger".
Der Bausatz entspricht der Version C130J-30. Die C-130J ist die bisher jüngste Weiterentwicklung der C-130 und die einzige Version, die derzeit gebaut wird. Der Erstflug fand am 5. April 1996 statt und die Zulassung wurde 1998 erteilt. Daneben existiert mit der C-130J-30 eine um fünf Meter verlängerte Version mit der Werksinternen Bezeichnung Modell 382V.
Bausatz: Das Modell ist ein üblicher Spritzgussbausatz moderner Machart. Die Rumpfschalen sind für den Einbau des beiliegenden Kabinenbodens und der Cockpitrückwand vorbereitet. Die Tragflächen sind auf hohem Niveau gefertigt, die Flügelhinterkante ist super dünn und die Gravuren zahlreich vorhanden, wie auch am Rumpf. Leider sind Versenkungen auf der Oberseite der Flügelhinterkanten zu sehen. Ob man sie so lässt, oder unter Zerstörung der Gravuren planspachtelt, bleibt dann zu überlegen. Das Cockpitbauteil ist aus Klarsichtplastik gefertigt und muss entsprechend der Version nach dem Einbau in den Rumpf an den Scheiben abgeklebt werden. Es gibt auch einen Laderaumboden und die Cockpitrückwand, so dass die Laderampe offen dargestellt werden kann. Prima!
Es gibt einen extra Spritzrahmen für die Triebwerke und Sechsblattpropeller der J-Version. Da diese auch für die Normalausführung des C-130J-Bausatzes von Minicraft sind, liegen ihnen auch korrigierte Radkastenbauteile bei. Da der Rumpf hier durch die Verlängerung neu designt wurde, benötigt man diese Austauschteile nicht. Die Triebwerke sind mehrteilig ausgeführt - selbst das Abgasrohr ist ein Einzelteil. Die Propeller sind fein gearbeitet.
Das Modell kann in allen Komponenten einzeln gefertigt werden, die Passgenauigkeit untereinander ist bei einer ersten Passprobe gut. Besonders der Anschluss der Tragflächen an den Rumpf gefällt mir. Exakte Passgenauigkeit und fester Sitz zeichnen diese Konstruktion aus. Leider fehlen auch bei diesem Minicraftbausatz die "Außenteile", wie Antennen etc. Da muss man scratchen oder auf Zurüstsätze zurückgreifen.
Die Decals Es handelt sich um übliche Nassschiebebilder. Sie wurden bei Cartograf gedruckt, einem bekannt guten Hersteller für Decals. Es sind alle wichtigen Motive für das Modell dabei, Detaildecals, Stencils, etc. fehlen leider. Dafür gibt es alle Linien und die dunklen Flächen für die Tragflächen. Hier kann man sich also das Abkleben und Lackieren sparen, wenn man möchte.
Persönlicher Gesamteindruck Diese Neuauflage der C-130J-30 ist die erste für die lange C-130. Mittlerweile habe wir ja für die C-130 Modelle von Revell und A-Modell, die sich zum Teil gut ergänzen. Nachteil ist sicher der hohe Preis, der weit über denen der Hercules im Maßstab 1/72 liegt.
Derweil viel Spaß beim Basteln,
Uwe Damaschek
Berlin, im Oktober 2016