Vorbild: Der T-60 war ein leichter sowjetischer Panzer des Zweiten Weltkrieges. Chefkonstrukteur des Werks Nr.37 in Moskau, Nikolai Alexandrowitsch Astrow, einer der damals führenden Spezialisten bei der Entwicklung leichter Panzer, entwickelte den T-60 im August 1941 auf Basis der späteren Ausführungen des kleinen Panzers T-40. Die Rote Armee übernahm den Panzer im September 1941. Die Serienfertigung des Modells lief bis Februar 1943.
Die Rote Armee setzte den T-60 hauptsächlich von November 1941 bis Frühjahr 1943 ein. Von vornherein wurden Bewaffnung und Feuerkraft des T-60 als zu schwach angesehen. Fast alle Panzer gingen verloren, so dass der Typ bereits im Sommer 1943 aus den Panzertruppen verschwunden war. Eine bedeutende Rolle spielten T-60 im Rahmen der Operation Iskra (Funke) im Januar 1943mit der ein Landkorridor nach Leningrad geöffnet wurde. Einzelne Fahrzeuge verwendete die Armee zu Hilfs- und Ausbildungszwecken bis Kriegsende.
Trotz aller Mängel des Entwurfs war der T-60 eine einstweilige Lösung des Problems, wie die Truppen nach den riesigen Verlusten in einem möglichst kurzen Zeitraum bei minimalen Kosten mit dringend erforderlichen Panzern ausgerüstet werden konnten. Auch besaß seine Konstruktion Potential für Weiterentwicklungen. Schon im Dezember 1941 erschien der T-70. Er sollte der direkte Nachfolger des T-60 und der meistgebaute sowjetische leichte Panzer des Zweiten Weltkriegs werden.
Bausatz: Schon beim Öffnen des prall gefüllten Stülpkarton fällt auf, dass man hier wieder in Sachen Qualität und Detailtreue ein Highlight in den Händen hält. Der Bausatz desT-60 mit dem rundlichen T-30 Turm enthält eine komplette Inneneinrichtung, Munition, hervorragende Motoren-und Getriebenachbildung und transparente Teilen für die Scheinwerfer. Zu den ca. 470 sauber in hellgrau gespritzten Plastikteile ca. 470 Teilen kommt noch ein Bogen Ätzteile dazu.
Die Detaillierung ist Innen und Außen hervorragend gelungen. Präzise Gravuren die dem Modell ein Höchstmaß an Wertigkeit und Stimmigkeit verleiht. Der Innenraum - ein Modell im Modell. Der Motor, das Getriebe, Fahrersitz usw. -einfach alles erste Sahne. Das Fahrzeug verfügt im Innenraum über die nötigen Torsionsstababdeckungen, außen glänzt das erstklassig reproduzierte Fahrwerk über Einzelkettenglieder.
Die Ätzteile sorgen bei den Grillgittern und Beschlägen für das nötige Finish.
Beim Bau sind keine Nacharbeiten zu erwarten, die Auswurfmarkierungen befinden in nicht sichtbaren Bereichen. Aftermarketprodukte sind hier fehl am Platze.
Die 16 seitige Bauanleitung ist klar und übersichtlich aufgebaut, führt durch 44 Bauabschnitte. Aufgrund des sehr komplexen Bausatzes eher für den erfahrenen Modellbauer geeignet denn es ist sehr erstaunlich was da alles in den kleinen Panzer ein-und angebaut werden soll. Wer das hier schon Gelieferte verbaut hält am Ende ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis in der Hand.
Bemalung: Über Abziehbilder verfügt dieser Bausatz nicht. Der Color Guide verweist auf zwei Darstellungsvarianten. Im unifarbenen Russischgrün von der 33. Panzerbrigade - Parade vom 7. November 1941 auf dem Roten Platz in Moskau und in weißer Wintertarnung aus der Winterperiode 1941 - 1942. Bei den Farben bezieht sich MiniArt auf die Hersteller Vallejo, Humbrol, Mr. Color, Testors und Ammo Mig.
Fazit: Mit dem Erscheinen der rundlichen T-30 Turmvariante war fast zu rechnen. Der erste T-60 Bausatz in der frühen Serie erschien Ende 2017 Der Fan sowjetischer Kampfpanzer wird auch hier wieder zuschlagen. Wie schon erwähnt handelt es sich um einen sehr anspruchsvollen Bausatz der eher von einem erfahrenen Modellbauer bewältigt werden kann. Abschließend ist zu sagen, dass man hier zu einem fairen Preis einen sehr guten Bausatz erhält der Außen und Innen eine absolut gute Figur macht.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Alexander Hilbig , Berlin ( März 2018 )