Vorbild: Der T-80 war ein sowjetischer leichter Panzer des Zweiten Weltkrieges, der nur in einer geringen Stückzahl produziert wurde. Seine Entwicklung erfolgte im Sommer und Herbst des Jahres 1942 im Konstruktionsbüro der GAS-Werke. Der Chefkonstrukteur des T-80 war Nikolai Alexandrowitsch Astrow, einer der damals führenden sowjetischen Spezialisten in der Entwicklung leichter Panzer. Im Dezember 1942 von der Roten Armee angenommen, wurde der Panzer in kleiner Serie bis Oktober 1943 produziert. Insgesamt verließen etwa 75 bis 85 T-80 die Fertigung, die ab Herbst 1943 in Gefechten eingesetzt wurden.
Das frühe Ende der Serienproduktion des T-80 hatte mehrere Gründe: Nachdem anfangs der Motor nicht so zuverlässig wie gewünscht war, erwiesen sich insbesondere die Panzerung und Feuerkraft für die Verhältnisse des Jahres 1943 als zu schwach. Hinzu kam der hohe Bedarf der Roten Armee an SU-76-Selbstfahrlafetten, die auf der gleichen Fertigungsstraße produziert werden konnten. Der T-80 war der letzte sowjetische leichte Panzer, der während der Kriegszeit in deutlicher Stückzahl produziert wurde. Die Typbezeichnung wurde in den 1970er-Jahren für den russischen Kampfpanzer T-80 erneut vergeben.
Der T-80 sollte den T-70 ersetzen und in den selbstständigen Panzerbrigaden, Panzerregimentern und Panzerbataillonen eingesetzt werden. Doch aufgrund der Schwächen des T-70 wurden diese ab November 1943 aus dem Bestand der Panzerbrigaden gestrichen und die Brigaden entsprechend umgebaut. Die neuen Aufstellungspläne 010/500 bis 010/506 sahen nur den T-34 im Bestand vor. Am 4. März 1944 erließ der RKKA-Generalstab die Direktive Org/3/2305 mit der die T-70-Panzer auch aus den Regimentern genommen wurden. Zum Zeitpunkt dieser Umgestaltung liefen die neuen T-80 der Truppe zu. Die vorhandenen T-70 und T-80 wurden in Panzeraufklärungsbataillone übernommen. Diese Einheiten besaßen je eine leichte Panzerkompanie mit sieben Fahrzeugen, alle anderen waren mit Panzerspähwagen BA-64 ausgerüstet. Der T-80 wurde auch in den leichten Selbstfahrartillerieregimentern als Fahrzeuge des Regimentskommandanten genutzt. Hauptwaffe dieser Regimenter bildete die SU-76-Selbstfahrlafette. Die jeweils identischen Ersatzteile für die Fahrgestelle und andere Teile der Fahrzeuge T-70, T-80 und SU-76 vereinfachte die Wartung in diesen Einheiten.
Einzelheiten über den praktischen Einsatz des T-80 sind nicht dokumentiert. In der Literatur wird von Klagen der Roten Armee über die Überlastung und ungenügende Zuverlässigkeit des Motors berichtet, doch ob dies Einsatzerfahrungen oder nur Ergebnisse der vorangehenden Tests waren, bleibt unklar. Es ist bekannt, dass einige T-80 1944 in den leichten Selbstfahrartillerieregimentern genutzt wurden, so erhielt auch die 5. Gardepanzerbrigade ab 15. Februar 1945 zwei T-80 nach deren Überholung. Es gibt keine Informationen über die Verwendung des T-80 in den Armeen anderer Staaten.
Quelle: Auszug aus dem sehr umfangreichen Wiki T-80 (leichter Panzer)
Bausatz: Der Bausatz des sowjetischen Panzers präsentiert sich in der von MikroMir gewohnten Aufmachung im grünen Stülpkarton. Die Wandung der Verpackung ist recht dünn aber in der Konstruktion ausreichend stabil. Im Inneren befinden sich 8 graue Spritzlinge von denen die größten etwa das Format A5 erreichen. Die Gießrahmen haben einen leichten Ölfilm und sollten auf jeden Fall vor dem Bau, spätestens vor dem Lackieren in Seifenlauge gereinigt werden.
Die Spritzrahmen sind sehr schön detailliert und mit vielen Nieten versehen. Panzerexperten werden hier sicher einigen Fehler und Auslassungen finden, aber für meinen Geschmack ist dies ein sehr schönes kleines Modell. Allerdings finden sich an einigen Stellen etwas Grat und Fischhaut. Neu gegenüber dem T-70 Bausatz ist der Rahmen K an dem sich der neue größere Turm und sein Drehlager, das einfach auf das Wannendach in das Drehlager des kleineren T-70 Turms eingesetzt wird. Man kann also direkt aus dem Bausatz auch einen T-70 bzw. T-70M bauen (eine entsprechende Bauanleitung findet man z.B. bei Scalmates), es fehlen natürlich die Decals und auch der Fotoätzteilbogen ist etwas anders.
Besonders gut gefallen mir die „Link & Length“ Ketten an den beiden Spritzlingen D. Diese sind sehr schön gestalten und vereinfachen den Bau deutlich. Auch ein paar Kisten und eine zusammengerollte Plane finden sich an den Spritzlingen, so dass bei einer Darstellung m Diorama schon ein paar Hilfsmittel enthalten sind. Die bereits erwähnten Fotoätzteile enthalten Verstärkungsbänder für den geschweißten Turm, Lamellen für das Lüftungsgitter auf dem Heck, ein Gitter für den Schacht neben dem Turm und ein paar Heißösen und kleinere Details.
In der Bauanleitung befindet sich lediglich eine Prinzipskizze für ein grünes Fahrzeug ohne Markierungen. Es gibnt also keine Abziehbilder!
Fazit: MirkoMir reizt die Form des T-70 aus und präsentiert hier eine eher seltene Variante des leichten sowjetischen Panzers. Die Machart ist gut, aber natürlich nicht mit Tamiya zu vergleichen. Trotzdem kann aus dem Bausatz ein schönes Modell entstehen, und zwar ohne allzuviel Aufwand.
Als Übungsprojekt für den Bau von Kleinserienprodukten ist der Kit auch hervorragend geeignet: Entgraten, Trockenpassen und vielleicht ein wenig Schleifen sind Fähigkeiten, die hier in sehr überschaubarem Maße angewandt werden müssen. Auch die ersten Schritte mit Fotoätzteilen können hier gewagt werden … fast alles lässt sich auch mit etwas Plastic Sheet nachbauen, deshalb ist ein versautes oder verlorenes Teil nicht gleich der Weltuntergang.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Dezember 2019)