Vorbild: Ab 1944 wurden in Deutschland auch schon mal sehr ungewöhnliche Entwürfe favorisiert. So entstand auch dieses Sprengboot. Es war eine Kombination von zwei Ju 52-Schwimmern und einem Argus As 014 Pulso-Schubrohr. Das Ganze wurde mittels Rohren verbunden und mit einem kleinen Aufbau versehen.
Das Ergebnis war ein kleiner Katamaran. Dieser sollte im Einsatzfall per Funk gesteuert werden. Bei Test wurden 48 Knoten erreicht. Allerdings war das Boot bei hoher Fahrt instabil. Kein Boot überlebte den WK II.
Bausatz: Das es diese interessante Konstruktion mal als Spritzgussbausatz in 1/72 gibt, das hätte ich nie erwartet. Noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass es ein Unternehmen aus Russland gemacht hat.
In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit 48 Teilen, sechs Klarsichtteile an einem Rahmen, ein Fotoätzteilbogen und die Bauanleitung. Letztere besteht aus einem A5-Blatt. Es gibt Informationen zum Vorbild auf Russisch und Englisch. Die eigentliche Anleitung ist zwar klein aber übersichtlich.
Die Bauteile ähneln denen von Amodel. Es sind also Short-Run-Teile mit etwas Grat. Allerdings sind die Angüsse gut gewählt und nicht so dick. Auf den Bauteilen selbst gibt es feine erhabene Strukturen. Für das kleine Steuerhaus gibt es eine Einrichtung. Der große Rohrbügel entsteht aus zwei Teilen. Insgesamt dürfte das Boot an einem Tag zusammengebaut sein.
Leider gibt es keinerlei Hinweise für die Bemalung des Ruderhauses. Hier muss man einfach improvisieren. Für die Bemalung des Äußeren des Bootes gibt es ein paar hypothetische Farbhinweise auf Russisch und Englisch.
Fazit: Für den fortgeschrittenen Modellbauer ist das ein sehr empfehlenswerter Short-Run-Bausatz!
Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de) oder für Modellbauer im gut sortierten Fachhandel.
Literatur:
Marine-Kleinkampfmittel Harald Fock Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1982 ISBN 3-7822-0265-1 |
Volker Helms, Godern (März 2014)