Vorbild: Am 4. Juni 1942 beauftragte die Heeresführung Vertreter der Firmen MAN, Daimler-Benz, Henschel und M.N.H. (Maschinenfabrik Niedersachsen Hannover) mit der Produktion eines mittleren Kampfpanzers. Bis Kriegsende wurden insgesamt rd. 6.000 Panzer V Panther gefertigt, davon allein 2.192 der Ausf.A.
Als Antrieb kam der Maybach Benzinmotor HL 230 Zwölfzylinder V Motor mit 21 Liter Hubraum und einer Leitung von 700 PS, bei 3.000 U/min. zum Einsatz. Die Bewaffnung bestand aus der 7,5 cm KwK 42 L/70. Hiermit konnte auf 2.000 Meter noch Panzerstahl mit 106 mm durchschlagen werden, bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 1.120 m/s. Als Laufwerk kam ein Schachtellaufwerk mit, beidseitig, 16 Laufrollen, die gummibandagiert ein Durchmesser von 86 cm hatten, zum Einsatz. Die Kettenbreite betrug 66 cm und besaß mit einem sehr geringen Bodendruck von 0,85 kg/cm² eine gute Geländegängigkeit und hervorragende Laufeigenschaft, sowohl auf Straßen als auch im Gelände. Der Panther wurde nach dem Ende des Krieges von den Alliierten als bester mittlerer Kampfwagen aller Konfliktparteien bewertet. Während bei den Französischen Streitkräften zwei Regimenter mit erbeuteten Panther Panzer ausgestattet wurden ließen die Briten bei der Firma M.N.H. in Hannover, zu Versuchszwecken, 1946 neun Panther und zwölf Jagdpanther aus Restbeständen montieren. Die Rote Armee ließ im Juni 1945, bei Daimler-Benz im Werk Marienfelde, aus den vorhandenen Restteilen noch einige Fahrzeuge montieren.
Bausatz: In einem großen stabilen Stülpkarton befinden sich neben der Bauanleitung und einer farbigen Klappfarbkarte insgesamt sieben Spritzlinge in Rot, drei in Schwarz, einer mit Klarsichtteilen, ein Aluminiumrohr, Polycaps, verdrillter Metalldraht in zwei Stärken, zwei Ätzplatinen sowie ein Abziehbilderbogen.
Meng hat bei diesem Bausatz einen neuen Weg der Montage beschritten in dem die Wanne nicht, wie gewöhnlich, als komplettes Teil gegossen wurde, sondern in einzelnen Teilen beiliegt. Der Aufbau besteht aus Unterboden, Seitenteile, Heck- und Frontplatte. Der Turm liegt nur als Gerüst bei und wird mit separaten Platten vervollständigt. Diese Version ist zwar formentechnisch für den Hersteller einfacher in der Fertigung, jedoch für den Modellbauer eine Herausforderung die einzelnen Plattenteile spalt- und verzugsfrei zu montieren.
Die Vielzahl an kleinsten Teilen sowie deren sauberen Anbringung ist eine echte Herausforderung, die umfangreiche Erfahrung im Modellbau voraussetzt. Dieser Bausatz ist somit auf keinen Fall für einen Anfänger geeignet. Hierzu sei auf die Kettenmontage hingewiesen. Diese besteht aus schwarzem Kunststoff und einzelnen Gliedern. Davon besitzt jedes einzelne sechs Glied Angüsse. Für jedes Glied müssen zusätzlich zwei Führungszähne eingeklebt werden. Das bedeutet, dass für die benötigten 174 Kettenglieder insgesamt 1.044 Angüsse getrennt und zusätzlich noch 348 Führungszähne abgetrennt und verbaut werden müssen. Wer anschließend noch motiviert ist, kann noch zusätzlich die Eisgreifer auf den Ketten anbringen. Diese 92 Teile besitzen je drei Angüsse, was die Bearbeitung von 276 weiteren Angüssen bedeutet. Die fertigen Ketten sind verklebt und daher nicht beweglich. Meng hat einen Zubehörsatz (SPS-049) mit Teilen für ein Laufwerk mit federnden Laufrollen und beweglicher Ketten herausgebracht.
Die Qualität der einzelnen Bauteile ist hervorragend detailliert und sehr fein strukturiert. Bei den verschiedenen Optionsteilen, wie z.B. die Einzelrohr- bzw. dem linken Dreierauspuff, muss man aufpassen um nicht den Überblick zu verlieren. Die feinen Gravuren der Teile sind hier wirklich eine Augenweide. So besitzen die Benzinkanister eine Beschriftung für die man fast eine Lupe benötigt, um z.B. das Produktionsjahr lesen zu können. Auch die beiden MG besitzen allerfeinste Gravuren und auch der Hülsensack hat einen schönen Faltenwurf. Die Panzerplatten verfügen über eine schöne Gussstruktur. Die Vorgelege sowie die Maserung der Holzteile scheint jedoch etwas grob zu sein. Ob die Kommandantenkuppel auch solche grobe Struktur hatte, möchte ich jedoch bezweifeln. Der Bausatz enthält in der Erstauflage zwar zusätzlich ein Aluminiumrohr, jedoch kann sich das einteilige Plastikrohr durchaus sehen lassen.
Die Luken für Fahrer, Funker und Motorabdeckung können, wahlweise, offen oder geschlossen gebaut werden. Da jedoch weder eine Innen- noch eine Motorraumeinrichtung beiliegt, ist diese Wahl eher keine. Schön dagegen ist die Darstellung der Kettenschürzen aus Ätzteilen. Diese sind schön dünn gehalten und können auch gut mit Schäden, wie Beulen oder Einschüssen, dargestellt werden. Die Halter für die Werkzeuge und Anbauteile sind super strukturiert. Für die Montage müssen jedoch feinste Nietenköpfe vom Spritzling abgetrennt und verklebt werden. Neben den Ketten werden hierfür wirklich starke Nerven benötigt. Die Bauanleitung führt in gut strukturierten 34 Baustufen zum Ziel. Zusätzliche Untergruppen beschreiben die Montage von Optionen sowie kleinen Teilen.
Bemalung: Die Farbversionen werden in einer gefalteten farbigen Beilage gezeigt. Zusammen mit dem Decalbogen lassen sich insgesamt sieben Fahrzeuge darstellen. Diese sind erfreulicherweise sogar mit unterschiedlichen Anbauteilen dargestellt. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von AK/Meng und Mr. Hobby Acrysion Farben.
Fazit: Meng hat mit diesem Bausatz ein tolles Modell dieses berühmten Panzers auf den Markt gebracht. Die Detaillierung ist wirklich hervorragend, leider jedoch teilweise, durch viele Kleinstteile, über das Ziel hinausgeschossen. So ist die Montage der Ketten wirklich etwas für Puristen, die auch über eine Ausbildung als Uhrmacher verfügen. Das Produktionslos des Panther A erfordert, zwingend, eine Zimmeritbeschichtung für die Meng unter den Bestell-Nummer: SPS-50 bis 53 vier verschiedene Muster dieser Beschichtung in separat käuflichen Decalbogen auf den Markt gebracht hat. Wer das Fahrzeug mit beweglichem Laufwerk ausstatten möchte muss unter der Nummer: SPS - 049 dieses separat erwerben. Man kann somit auch durchaus damit rechnen, dass noch ein Motor oder Innenraum Set, als Zusatzteil, auf den Markt kommt. Für die Hersteller eine Bereicherung ihres Sortiments und für uns als Modellbauer die Möglichkeit gute Bausätze für einen günstigen Grundpreis zu bekommen ohne mit teuren und nicht benötigten Teilen überfrachtet zu werden. Für den erfahrenen Modellbauer sehr empfehlenswert.
Zu kaufen ist der Bausatz im Fach- oder Onlinehandel, für Händler bei glow2b.
Reiner Janick, Berlin (März 2018)