GAZ-233115 "Tiger-M" SPN SPV

Meng VS-008 - 1/35

Vorbild: Der GAZ-2975 "Tigr" ist ein moderner zweiachsiger Mehrzweckgeländewagen (4×4) des russischen Automobilherstellers GAZ. Es existiert ebenfalls eine zivile Variante. Auch als Polizeifahrzeug findet der GAZ "Tigr" Verwendung.

Den Anstoß zum Projekt "GAZ-2975" gab ein Auftrag des Unternehmens "Bin Jabr Group Ltd" (BJG) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, das für die Entwicklung 60 Millionen US-Dollar überwiesen hatte. Als eigentlicher Auftraggeber erwies sich das Unternehmen "King Abdullah II Design and Development Bureau" (KADDB) des jordanischen Königs Abdullah II.

Die Koordination und weitere Entwicklung des Projektes übernahm die GAZ-Tochterfirma PKT (übersetzt "Industrielle Computertechnologien"). Die ersten Prototypen, "Tiger HMTV" genannt, wurden der Öffentlichkeit auf der internationalen Ausstellung IDEX-2001 in Abu Dhabi im Jahr 2001 vorgestellt. Dem Auftraggeber gefiel das gepanzerte Fahrzeug, jedoch wurde kein Vertrag über eine Bestellung unterschrieben. Allerdings begann im Juni 2005 das jordanisch-arabische Unternehmen "Advanced Industries of Arabia" (80 % der Aktien besaß das Unternehmen BJG) mit der Produktion fast identischer gepanzerter Fahrzeuge mit der Bezeichnung "Nimr" in unterschiedlichen Varianten.

Dem Maschinenbauunternehmen "GAZ" blieb somit ein bis zur Serienproduktion entwickeltes Fahrzeug ohne Abnehmer. Währenddessen wurden einige Fahrzeuge einer zweiten Partie produziert, die im Jahr 2002 unter der Bezeichnung GAZ-233034 "Tigr" auf der MIMS-2002-Ausstellung vorgestellt wurden. Nachdem Ende des gleichen Jahres zwei Prototypen dieser Partie der Moskauer SOBR-Abteilung (etwa schnelle Spezialeinsatztruppe) für einen Probebetrieb überstellt worden waren, fand das Fahrzeug Interesse bei der Leitung des Innenministeriums der Russischen Föderation. Das Innenministerium trat schließlich als Auftraggeber auf. Die Serienproduktion erfolgt in der "Maschinenbaufabrik Arsamaisk".

Anfangs war dieses Modell als reines Militärfahrzeug geplant und wurde in erster Linie entwickelt, um Personen und verschiedene Arten von Fracht auf der Straße und im Gelände unter möglichem Beschuss befördern zu können. Die zivile Variante erhielt die Bezeichnung GAZ-2330. Das Fahrzeug stellt eine Rahmenkonstruktion dar, die sowohl alle Aggregate als auch diverse Karosserieteile trägt. Die fünftürige Karosserie ist vollständig aus Metall gefertigt und kann maximal bis zu zehn Personen bzw. eine Zuladung von 1500 kg befördern.

Die Armeeversion kann mit einer geringeren Zuladung von 1200 kg belastet werden. Die Frachtabteilung ist vom Innenraum der Besatzung getrennt. Die Serienausstattung des Fahrzeugs enthält unter anderem folgendes; Servolenkung, Einzelradaufhängung mit Drehstabfedern und hydraulischer Federung mit Stabilisatoren, Differentialsperre, Reduktionsgetriebe mit Geländeuntersetzung, automatisches Reifenpumpsystem, Standheizung und elektrische Seilwinde.

Auch die ungepanzerte Variante GAZ-233001 "Tigr" kann optional mit Klimaanlage, Audio- bzw. Soundsystem, elektrischen Fensterhebern, zusätzlicher Heizung oder Antiblockiersystem ausgestattet werden.

Das Differentialgetriebe lässt sich durch einen Knopf an der Mittelkonsole sperren, während die Geländeuntersetzung sich mit einem Hebel bedienen lässt. Vom gepanzerten Truppentransporter BTR wurde unter anderem die Reifendruckregelanlage, die Aufhängung und die Differentialkonstruktion übernommen. Der Rahmen bzw. die Karosserieteile bestehen aus geschweißtem wärmebehandelten Panzerstahl mit Stärken zwischen 5 mm bei der SPM-1- bzw. 7 mm bei der SPM-2-Variante. Das gepanzerte Fahrzeug wiegt rund 700 kg mehr im Vergleich zur ungepanzerten Standardversion.

Die Karosserie ist abnehmbar, wodurch eine Vereinheitlichung im Produktionsprozess erzielt wurde, indem auf das Chassis je nach Anwendungsgebiet eine Karosserie für den zivilen oder militärischen Bereich aufgesetzt werden kann. Sowohl der GAZ-2975 und GAZ-2330 gelten als sehr robuste Geländewagen, die im Temperaturbereich von -14 °C bis +50 °C problemlos operieren können. Andere Ausführungen können noch bei -50 °C operieren. Auch 1,2 m tiefes Wasser kann ohne Vorbereitungen durchfahren werden. Nach dem Stand 6. März 2017 befinden sich mindestens 219 Einheiten im Dienst des russischen Heeres in der militärischen Veriante STS "Tigr" (davon mindestens 50 in der Tigr-M-Variante).

Während der 2010 Interpolitex exhibition wurde der Tigr-M vorgestellt. Er besitzt einen neuen JaMZ-534 Dieselmotor und weitere signifikante Änderungen. Erkennbar ist er an der weit größeren Ausbuchtung auf der Motorhaube. Derzeit befindet sich der Tigr-M in der Serienfertigung und wird an die russische Armee ausliefert, ausgerüstet mit der neuen Arbalet-DM remote control weapons station, ausrüstbar mit 12.7mm Kord oder 7.62mm PKTM Maschinengewehren. Seit 2015 wird der Tigr von der syrischen Armee bei den Kämpfen gegen die diversen Extremistengruppen eingesetzt. Weitere Länder nutzen die Fahrzeuge bei der Armee oder diversen Polizeieinheiten. (nach Wikipedia)

Bausatz: Meng erweitert sein Angebot sowjetischer und russischer Militärfahrzeuge mit einem GAZ-233115 Tigr-M. Einen Tigr, also den Vorläufer, gibt es schon von Zwezda und auch von Meng selbst. Der stabile Stülpkarton mit einem schönen Deckelbild enthält gut verpackt sieben sehr dunkle Spritzlinge, einen durchsichtigen Spritzling, drei einzelne sehr dunkle Großbauteile (kompette Karroserie, Bodenwanne, Fahrgestellrahmen) sowie eine photogeätzte Platine, einen großen Decalbogen und fünf gut detaillierte Gummireifen. Die gut zu studierende Bauanleitung beginnt mit dem Zusammenbau des Fahrgestells und endet nach 31 Baustufen mit der Komplettierung der Bewaffnung. Sehr vorteilhaft (und auch der große Unterschied zum Zwezda-Bausatz) ist die schon komlette Karroserie, man hat dadurch keine Probleme mit irgendwelchen Winkeln und eine schöne Basis zum weiterbauen und detaillieren. Schön sind auch die Decals für die Innenausstattung des Modells. Den Gummireifen ist erhöhte Beachtung zu schenken, eine gute und dichte Farbschicht zwischen Gummi und Plastik ist dringlich nötig.

Aufgrund der Vielzahl der zu verbauenden Teile und der Gummireifenproblematik ist eine gute Planung beim Zusammenbau geboten, eine eigene Recherche zu Vorbildern ist angesagt, aber das macht man doch eigentlich immer. Auswerfermarken befinden sich an später nicht sichtbaren Stellen, Grat und Flash waren kaum zu entdecken. Über die Passgenauigkeit kann hier noch nichts gesagt werden, das wird erst der Bau zeigen. Als Farbmischer wird nur AK interactive benannt.

Bemalungsvarianten: Die Bauanleitung zeigt ein grünes Paradefahrzeug von der Siegesparade 2016 sowie ein undefiniertes Fahrzeug der Russischen Armee in einer Standarddreifarbtarnung.

Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Damit läßt sich der Tigr-M sehr gut darstellen.

Erhältlich ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

MKT (Januar 2018)

Literatur:

Technika i woorushenie 2009-05 "Artillerieschlepper der Sowjetarmee", russ.