Convair F-102A Delta Dagger (Case XX)

Meng DS-005 - 1/72

Vorbild: Das Jagdflugzeug Convair F-102 Delta Dagger entstand als Weiterentwicklung des Versuchsmusters XF-92 von 1948. Letzteres entstand unter Mitwirkung von Alexander Lippisch. Dieser schuf bei Messerschmitt die Me 163. Die erste YF-102 flog erstmals am 24. Oktober 1953. Nach dem Absturz der ersten Maschine konnte die Erprobung erst am 11. Januar 1954 fortgesetzt mit der zweiten Maschine fortgesetzt werden. Die Leistungen waren unterdurchschnittlich. Daher wurde der Rumpf gründlich nach der sog. Flächenregel überarbeitet werden. So erreichte die YF-102A mit dem Pratt & Whitney J57P-23 Mach 1,22. Die Serienmaschinen waren mit sechs Lenkraketen AIM-4 Falcon oder drei AIM-4 und einer AIM-26 Falcon mit nuklearen Sprengkopf bewaffnet. Zusätzlich konnten 24 ungelengte Raketen in internen Waffenschächten mitgeführt werden.



Die US Air Force erhielt die ersten F-102A im April 1956. Es entstanden gewaltige 889 Exemplare. Weiterhin baute Convair weitere 111 doppelsitzige TF-102A. 36 F-102A erhielt die Türkei und Griechenland 16. Die Griechen setzten diese bis weit in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ein. Die USAF überstellte die F-102A schon in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts in die Einheiten der Nationalgarde.



Bausatz: 2012 überraschte der damals noch recht unbekannte Hersteller MENG aus China mit einer frühe Convair F-102A mit frühem Flügel (Case X) in 1/72. So war ist nicht verwunderlich als vor kurzer Zeit die späte Version mit dem spätem Flügel erschien. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sechs hellgraue Spritzlinge mit 95 Teilen, ein klarer Spritzling mit fünf Einzelteilen, ein großer Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung mit den mehrfarbigen Bemalungshinweisen. Die Teile besitzen feine versenkte Strukturen und alles ist sauber abgespritzt. Nur der kleine Spritzling F ist neu. Er ersetzt den mit dem Buchstaben E im 2012er Bausatz (Case X).



Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Der Schleudersitz entsteht aus drei Teilen und passt nicht zum hohen Niveau des restlichen Bausatzes. Das Instrumentenbrett soll z.T. selbst bemalt werden. Dann gibt es noch einen Steuerknüppel der in die Wanne geklebt wird. Das war es schon. Zum Glück gibt es von Pavla und eduard ein bisschen Abhilfe. Wer das Cockpit geschlossen lassen möchte, der kann es so belassen.



Der Triebwerksauslass ist vorbildgerecht schön tief und sieht auch gut aus. Letzteres gilt auch für das Hauptfahrwerk. Der Aufbau des Tragwerks ist sinnvoll. Es gibt eine Unterseite die mit dem hinteren Rumpf eine Einheit bildet und zwei große Teile für die Oberseite. Hier gibt es Dank eines sinnvollen Aufbaus auch scharfe Hinterkanten. Die Triebwerkseinläufe gehen innerhalb des Rumpfes ins Leere.



Die großen Luftbremsen im Heck können in offener Stellung angebaut werden. Der große Waffenschacht kann mit den passenden AIM-4C/D-Raketennachbildungen bestückt werden. Weiterhin gibt es noch zwei 815 Liter-Zusatztanks.



Der große Decalbogen ist tadellos ohne Versatz gedruckt und enthält auch eine Menge Wartungshinweise. Die Farbangaben sind für das System von Vallejo.





Bemalungen:

  1. F-102A, weiße PK436, 509. FIS der USAF, Thailand 1969;
  2. F-102A, 196. FIS der USAF, Kalifornien 1968;
  3. F-102A, 179. FIS der USAF, Minnesota, Ende der 1960er Jahre.

Fazit: Der Bausatz ist nicht ohne Schwächen aber MENG hat die schönste F-102A-Reihe aller Maßstäbe abgeliefert! Sehr zu empfehlen!

Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b.

Literatur(Auswahl):

F-102A Delta Dagger in action
Aircraft Number 199
Larry Davis
squadron/signal publications
ISBN 0-89747-494-5

Volker Helms, Godern (Dezember 2013)