British Armoured Car Austin Mark III

Master Box Ltd MB 72007 - 1:72

Vorbild: Im August 1914 begann die russische Armee mit der Aufstellung von Einheiten, die mit Panzerautos ausgestattet werden sollten. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten der einheimischen Industrie besuchte eine russische Kommision Großbritannien, um dort die entsprechenden Fahrzeuge zu kaufen. Die Austin Motor Company stellte einen schnell hergestellten Prototyp vor, der auf dem Fahrgestell des PKW Austin 30hp "Colonial" basierte.

Russland bestellte 48 Fahrzeuge, Austin 1st series genannt. Sie besaßen eine Bewaffnung von zwei Maxim-MG, eine Panzerung von 3,5–4 mm und 4 Mann Besatzung. Der Preis pro Fahrzeug betrug 1.150 Pfund. In Russland erhielten diese Fahrzeuge eine neue Panzerung der Türme und der Front von 7 mm, später wurden die Fahrzeuge komplett stärker gepanzert.

Am 6.März 1915 bestellte Russland 60 Fahrzeuge eines verbesserten Typs, Austin 2nd series genannt. Basis war diesmal das Chassis eines 1.5 ton Trucks. Die Serie hatte eien stärkeren Motor, einen veränderten Aufbau und eine verstärkte Panzerung.

Am 26.August 1916 bestellte Russland 60 Fahrzeuge des leicht veränderten Typ Austin 3rd series. Vor allem der Heckbereich wurde gegenüber der 2nd series geändert. Russland baute 33 Fahrzeuge auf Basis des gelieferten Chassis als Austin-Putilov, allerdings mit diagonal angeordneten Türmen und weiteren Veränderungen am Aufbau.

Fahrzeuge aller Serien waren in den Kämpfen des 1.WK und den diversen Kriegen und Kämpfen nach der Oktoberrevolution eingesetzt. Außer den Bürgerkriegsteilnehmern nutzten weitere Länder eroberte oder gelieferte Fahrzeuge, darunter Polen, Finnland, Ukraine, Lettland, Estland, Bulgarien, Rumänien und die Mongolei. Die deutsche Kokampf nutzte in den Freikorpskämpfen 1919 vier Fahrzeuge, je zwei Austin 2nd series und Austin 3rd series. Der letzte aktive Austin wurde wohl von der öst. Armee bis 1935 eingesetzt. Die britischen Austin der Roten Armee waren schon 1931 ausgemustert worden, die Putilow-Austin liefen bis 1933.



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Bausatz: Master Box bringt in seiner Serie zum 100. Jahrestag des 1. Weltkrieges neben den britischen Panzern Mark I und II in verschiedenen Varianten auch den Panzerwagen Austin Mk. III heraus.

Die beiden feingravierten Spritzlinge bestehen aus einem grauen Plast und sind sauber abgespritzt. Über die Passgenauigkeit kann hier noch nichts gesagt werden, das wird erst der Bau zeigen. Fotoätzteile werden nicht mitgeliefert. Die Firma North Star hat jedoch einen schönen Ätzteilsatz für Türme und Kotflügel (NS72125) im Angebot.

Der riesige gut gemachte DIN A3-Bauplan, führt in 15 Schritten zum fertigen Modell. Eine Inneneinrichtung existiert nicht, Klappen und Türen sollten also zu bleiben oder mit der Besatzung zugestellt werden.

Bemalung: Der gut gedruckte Decalbogen gestattet die Darstellung von 8 Fahrzeugen, allerdings ohne Angabe des Zeitraums, der Einheit oder des Einsatzortes (unter DecalNr. 3 taucht ein Fahrzeug auf, welches erst beim Austin Mk.IV unter DecalNr. 5 gezeigt wird) :

Als Farbsysteme werden Vallejo und Lifecolor angegeben.

Fazit: Ein empfehlenswerter Bausatz, erhältlich ist er im gut sortiertem Fachhandel.

M. Kralisch, Teltow (Oktober 2015)

Literatur:
Bronekollektsiya 1997-01
"Austin Armoured Cars"
M. Kolomiets
Bronja russkoj armii
Moskau 2008, Eksmo
David Fletcher
War Cars - British Armoured Cars in the First World War
London 1987, HMSO