Payen Pa 22/2

Master X - Resin 1:48

Das Vorbild: Nicolas-Roland Payen (* 2. Februar 1914 in Athis-Mons, Frankreich, + 15. Dezember 2004) war französischer Luftfahrtpionier und gilt als Erfinder des Deltaflügels. Payen hat bereits 1918 sein erstes Flugzeug entworfen. 1931 meldete er zusammen mit seinem Freund Robert Sauvage ein Patent auf dreieckförmige Flugzeugtragflächen in Form des griechischen Buchstaben Delta an. Die Pa 22 ist eine Art Erprobungsmuster für diese neuartige Flügelform.

Als Rennflugzeug für den "Coupe Deutsch de la Meurthe" vorgesehen, musste der Konstrukteur mit verschiedensten Rückschlägen kämpfen. Im Frühjahr 1939 begann er schließlich mit dem Bau der Pa 22/1R. Als Antrieb diente ein Mélot-Staustrahltriebwerk im Rumpf mit einer Leistung von 2 kN. Experimente mit einem neu entwickelten Treibstoffgemisch verliefen jedoch wenig erfolgreich. Daraufhin wurde ein neuer Rumpf konstruiert und die Pa 22/2 entwickelt. Da die französische Regierung nun doch noch Interesse an dem Konzept zeigte, erhielt die Pa 22/2 am 28. August 1939 einen 180 PS Régnier Reihenmotor. Das Flugzeug wurde bis auf die Motorhaube im typischen französischen "Rennblau" lackiert und nach Chalais-Meudon gebracht, um im dortigen Windkanal geprüft zu werden.

Doch bereits einen Tag nach der Ankunft dort, brach der zweite Weltkrieg aus. Die Pa 22 wurde eingelagert und fiel mit der Eroberung dieses Teils von Frankreich einige Monate später in deutsche Hände. Am 12. Juni 1940 wurde die Maschine beschlagnahmt, mit deutschem Tarnanstrich versehen und nach Villacoublay transportiert. Dort wurde sie unter der Leitung der Firma Junkers mit der Kennung BI + XB versehen und sollte schnellstmöglich erprobt werden.

(Dies soll genügen, da das Modell nur die Darstellung bis hier hin zulässt. In aller Ausführlichkeit ist die weitere Entwicklung bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Payen_Pa_22) nachzulesen. )

Das Modell ist ein weiterer sehr schöner Bausatz aus der "Garage" von Lumir Vesely. Wenige Resin- und Ätzteile, sowie eine tiefgezogene Kanzel und ein kleiner Abziehbilderbogen machen diesen Kit aus. Die Qualität ist ordentlich, bis auf das Tiefziehteil, das gelblich und recht undurchsichtig ist. Hier muss man wohl selbst aktiv werden. Bei der Kanzel ist ohnehin Vorsicht geboten. Ich habe schon Modelle mit verschiedensten Öffnungsvarianten gesehen. Ein Foto des Originals im Internet zeigt, dass die linke Seite heruntergeklappt und der "Deckel" nach oben aufgeklappt wurde. Leider ist unklar, ob dieser mit der rechten Seitenscheibe heruntergeklappt wurde, oder ob jene fix ist.

Ansonsten zeigte auch die erste Probemontage keine unüberwindlichen Probleme. Ein paar Details können aber sicher noch ergänzt werden.

Folgende Bemalungen können dargestellt werden

  1. Payen Pa.22/2 "Rennblau"
  2. Payen Pa.22/2, BI + XB Luftwaffe

Fazit: Eigentlich müsste man bei solchen Kleinserienprodukten eigene Maßstäbe ansetzen, da diese oft wirklich "garage production" sind. Die Master X Produkte sind jedoch von sehr hohem Standard und brauchen den Vergleich mit anderen Resinproduzenten nicht zu scheuen. Die Payen Pa 22 wird man wahrscheinlich auch nicht so schnell als Spritzgussbausatz bekommen. Ergo: Sehr empfehlenswert, wenn man sich für diese Thematik interessiert.

Bezug: Zum Preis kann ich mangels Informationen leider nichts sagen. Fragen (und auch Bestellungen) kann man jedoch an:

Lumir Vesely
Konevova 174
130 00 Praha 3
Czech Republic
EMAIL: master.x2@centrum.cz

richten.

Steffen Arndt, Schwerin