Vorbild: Die Junkers Ju 46 entstand als Weiterentwicklung der F13/W33/34-Reihe für ein für Katapultstarts ausgelegtes Wasserflugzeug mit zwei Schwimmern. Sie wurden von großen Passagierschiffen im Transatlantikdienst aus als Postflugzeug eingesetzt um die Laufzeit der Post um bis zu zwei Tage zu verringern.
Die Entwicklung kam auf Anregung der Deutschen Luft Hansa zustande und sollte die Heinkel HE 12 und HE 58 ablösen. Auf den Schiffen "Bremen" und "Europa" des Norddeutschen Lloyds waren Druckluftkatapulte auf den Decks montiert. Sie konnten die Flugzeuge auf ca. 110 km/h beschleunigen. Als äußeres Unterscheidungsmerkmal zur W 34 fiel insbesondere das veränderte und größere Seitenleitwerk auf. Die ersten beiden Exemplare Ju 46fi hatten Pratt & Whitney Hornet mit 600 PS und die folgenden drei Ju 46hi einen BMW 132 mit 635 PS. Ab 1934 wurden die Ju 46hi von der "Bremen" und der "Europa" eingesetzt und bis zum Oktober 1935 wurden 70 Flüge damit durchgeführt. Die D-UBUS wurde bis 1939 im Postdienst an der Ostseeküste bis ins Baltikum eingesetzt. Nach Ausbruch des WK II gingen drei Ju 46 an die Luftwaffe.
Bausatz: Der Bausatz der Junkers Ju 46hi von MASTER-X ist eine echte Neuheit in 1/72. Obwohl auf dem Karton Umbausatz steht, handelt es sich um einen Komplettbausatz. In einem praktischen Karton befinden sich sehr gut verpackt 44 graue sowie acht schwarze Resinteile, ein Klarsichtteil, ein Stück klares Vacumaterial, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Der Guss der Bauteile ist tadellos und ich habe nur einen kleinsten Gießfehler entdecken können. Einzig auf dem Rumpfrücken kann man evtl. ein wenig Arbeit investieren. Ich konnte auf keinen Vorbildfoto diese kleine glatte Stelle finden. Ansonsten gibt es wunderschöne scharfe Hinterkanten.
Bei dieser kleinen Ju 46 beginnt der Bau mit dem Rumpfeinrichtung. Hier gibt es insgesamt zehn Teile zu verbauen. Beim Instrumentenbrett sollte man mit der Trockenmalmethode ein arbeiten. Außerdem sollte man ein paar Sitzgurte ergänzen. Die Rumpftür kann in geöffneter Position ankleben aber dann steht ein wenig Nachdetaillierung im Innenraum an.
Der kleine BMW verschwindet ein wenig hinter der Verkleidung und beim Original war auch nicht viel vom eigentlichen Motor zu sehen. Die Stößelstangen waren allerdings dort schon sehr markant. Die Motorverkleidung wird aus zwei Hälften zusammengefügt. Für die Auspuffanlage gibt es zwei Resinteile. Die Schwimmer sind aus Vollmaterial und die Streben aus schwarzem Resin. Das ist besonders stabil. Unter der Tragfläche gibt es Locations die die Montage der Schwimmer erleichtern. Es gibt dazu detaillierte Zeichnungen und diese helfen sicherlich. Alle Ruder haben scharfe Hinterkanten und das einzige Klarsichtteil für die Kabinenhaube ist aus klarem Resin. Für die Tür gibt es klares Vacumaterial. Die anderen Fenster waren im Original verschlossen.
Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Er enthält nur die nötigsten Markierungen. Bei den Bemalungshinweisen bezieht man sich auf die RLM Farbtöne.
Bemalung:
Fazit: Entgegen der Ankündigung liefert MASTER-X hier einen Komplettbausatz der Junkers Ju 46hi in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen ist der Kit sehr zu empfehlen.
Literaturempfehlungen:
 | Postflugzeuge Junkers Ju 46, FliegerRevue X79 Wolfgang Zähle PPV medien |
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Konevova 174
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Volker Helms, Godern(Juli 2021)