Vorbild: Ebenso wie die berühmte Mosquito war die Bristol Beaufighter eine private Entwicklung. Ausgangspunkt war die Idee, ein zweisitziges Kampfflugzeug auf Basis der Beaufort zu entwickeln. Dafür sollten möglichst viele Komponenten übernommen werden. Das betraf die Tragflächen, das Fahrwerk und Teile des Hecks. Vier MGs fanden im Bug ihren Platz. Im Juli 1939 kam eine Ausschreibung durch das britische Luftfahrtministerium heraus, die speziell auf die neue Konstruktion zugeschnitten war. Am 17. Juli 1939 war die erste Maschine zum Erstflug bereit. Dafür war sie noch mit Bristol Hercules III ausgerüstet. Später erhielten die Serienmaschinen Rolls Royce Merlin und den Hercules XI. Im April 1940 gingen zwei Prototypen an die RAF. Am 27. Juli wurden die ersten Serienmaschinen ausgeliefert. Für den Verwendungszweck als Nachtjäger wurden einige Mk. I zu Mk. IF mit AI Mk. IV-Radar.
Bei diesen Einsätzen erkannte man das große Potential dieses Kampfflugzeugs. So kam die Beaufighter zu ihrer Verwendung beim Küstenkommando. An vielen Kriegsschauplätzen und in diversen Rollen erlebte die Beaufighter ihre Einsätze. Man experimentierte längere Zeit, um die Richtungsstabilität zu verbessern. So kam vor dem Seitenleitwerk eine Finne bei der Mk. X zum Einbau und andere Versionen erhielten eine V-Stellung des Höhenleitwerks.
Bausatz: Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine absolute Neuheit in 1/144, zumindest was den Plastikbereich angeht. Meines Wissens nach gab es den "Beau" bisher nur als Kleinserienkit in Metall von einem australischen Hersteller. Man hat scheinbar bei der tschechischen Firma aus Prag vor, alle Lücken in 1/144 zu schließen. Zugleich zeigt sich auch ein deutlicher Trend zu einem Großserienbausatz bei Betrachten der Spritzrahmen. Es scheint so, als ob man die Formen bei Eduard oder ähnlichen "Großen" hat herstellen lassen. Die Qualität ist jedenfalls auf einem völlig neuen Niveau.
Sehr feine Gravuren und Details wie das stoffbespannte Seitenruder findet man auf den Oberflächen. Obwohl die Tragflächen zweiteilig sind, sollte sich eine dünne Hinterkannte ergeben. Für das Innere des Rumpfes gibt es ein schönes Cockpit sowie den Platz des Beobachters, welche auf eine durchgehende Bodenplatte geklebt wird. Dieser Bereich sollte auch später noch durch die sehr klaren und schlierenfreien Klarsichthauben erkennbar bleiben. Dieser Spritzling enthält im Übrigen auch noch Teile für die Scheinwerfer sowie Tragflächenspitzen aus klarem Kunststoff, was eine tolle Sache ist.
Die beiden Sternmotoren entstehen aus jeweils zwei Teilen, so dass alle Zylinderreihen vorhanden sind. Die Propeller sehen auch gut aus mit ihrer sich ändernden Steigung. Sehr fein und vorbildgerecht dünn zeigt sich ebenfalls das Fahrwerk, hier ist bei dem Heraustrennen aus dem Spritzrahmen sicherlich Vorsicht geboten. Interessant sieht die Lösung für die Montage der Tragfläche aus. Hier hat man an den Rumpf bereit einen Teil dieser mit anmodelliert, so dass sich eine eindeutige und hoffentlich auch passgenaue Position ergeben sollte.
Die Bauanleitung ist sehr gut gestaltet und zeigt in sieben Schritten das Zusammenfügen der Teile zum fertigen Modell. Für die einzelnen Details und auch für Tarnbemalung erfolgt eine allgemeine Angabe der Farbtöne ohne sich auf einen konkreten Hersteller zu beziehen. Wer mit der Bemalung von Englischen Flugzeugen und den Tönen vertraut ist, sollte keine Schwierigkeiten haben, die passenden Farben zu finden.
Der glänzend gedruckte Abziehbilderbogen ist sauber und im Register gedruckt. Er erlaubt den Bau von vier Maschine der Royal Air Force aus verschiedenen Einsatzzeiten:
Fazit: Mit dem sehr guten Bausatz der Bristol Beaufighter hat sich Mark 1 auf ein noch höheres Niveau begeben, welches keinen Unterschied mehr zu z.B. Eduard oder Revell erkennen lässt. Daher eine ganz große Empfehlung.
Dieser und andere Bausätze können u.a. direkt bei Mark I gekauft werden.
Vorbildteil: Volker Helms
Sebastian Adolf, Gaimersheim(September 2015)